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Verbraucherbedürfnisse

Selbstbedienung und Multichannelangebote bestimmen Handel

Zwei von NCR in Auftrag gegebene europäische Studien beleuchten, wie sich Einzelhändler auf geänderte Verbraucherbedürfnisse einstellen, um Kunden im digitalen Zeitalter zu erreichen und wie Verbraucher in Deutschland neue Technologien wie Internet, Smartphones oder SB-Kiosksysteme für ihre Einkäufe nutzen. Fazit: Kunden schätzen Selbstbedienungsterminals und die Nutzung diverser Kanäle.

Nach wie vor steht der Einkauf im stationären Handel bei den Befragten an erster Stelle. Dort nutzen sie verschiedene Selbstbedienungstechnologien, um ihren Einkauf komfortabler zu gestalten. Insgesamt geben sogar 45 Prozent der Befragten an, die Möglichkeit zu schätzen, am Kiosksystem Informationen und Preise vor einem Einkauf zu erhalten. Knapp ein Fünftel würde zudem gerne Produktbestellungen direkt vom SB-Terminal aus durchführen.

„Mit Hilfe von Kiosksystemen können Einzelhändler ihr Warenangebot endlos erweitern und Kunden damit auch an der Stelle bedienen, wo sie sonst den Einkauf abbrechen und zum Angebot eines anderen Händlers wechseln würden“, sagt Rick Chavie, Vice President Retail Marketing bei NCR. „Entscheidender Erfolgsfaktor zur Ansprache der ‚cross-channel Consumer’ ist nicht nur die Präsenz eines Händlers in verschiedenen Kanälen, sondern die Vernetzung und Konvergenz dieser Kanäle. Einzelhändler, die es verstehen, Verbraucher ein über mehrere Kanäle hinweg konsistentes Angebot zu bieten und dabei deren Präferenzen berücksichtigen, können die Interaktion mit ihren Kunden verändern, ihnen ein gesteigertes Einkaufserlebnis bieten und sich vom Wettbewerb differenzieren.“

Wie die Verbraucherstudie des Marktforschungsunternehmens NPD Group ergab, erledigten 41 Prozent der Befragten in den vergangenen drei Monaten mindestens zwei bis fünf Einkäufe über das Internet. Mobiltelefone bieten den Konsumenten erhöhte Flexibilität, um Produkte von unterwegs zu bestellen oder auch während ihres Einkaufs im stationären Handel ergänzende Informationen darüber einzuholen. Immerhin gut 15 Prozent der Befragten gehen heutzutage bereits mit dem Smartphone auf Shopping-Tour und erledigen damit zwei Prozent ihrer Einkäufe. Auf Katalogbestellungen entfallen rund sieben Prozent der Einkäufe.

Deutsche Verbraucher wollen vor ihrem Einkauf gut informiert sein. So ziehen 40 Prozent vor ihrem Einkauf im stationären Handel Händlerwebseiten zu Rate. Über ein Viertel stellt sogar umfassendere Onlinerecherchen an.

Dass der stationäre Handel seine Vorteile nicht ausreichend nutzt und damit das Potenzial der über mehrere Kanäle agierenden Verbraucher nicht ausschöpft, zeige laut NCR die Tatsache, dass knapp die Hälfte der Befragten verstärkt bei Einzelhändlern online Waren bestellen würden, wenn sie diese im Laden abholen und dadurch Versandkosten sparen könnten. Die Abholung der Ware könnten Einzelhändler für einen wertvollen Kundenkontakt nutzen und sich mit ergänzenden Services vom Online-Handel differenzieren.

Wie die Studie der NPD Group ergab, sind einheitliche Informationen über alle Vertriebskanäle wie Ladengeschäft, Internet, Mobile oder E-Mail dafür ein wichtiger Erfolgsfaktor. In dieser Hinsicht sind deutsche Händler den europäischen Einzelhandelsunternehmen einen Schritt voraus: Während in Deutschland zumindest die Hälfte (52%) der Verbraucher die Informationen wie Sonderangebote, Produktdetails und Preise, die Einzelhändler über verschiedene Kanäle bereitstellen, stets als konsistent empfinden, sind es in Frankreich nur rund 12 Prozent, in Großbritannien 16 und in Italien knapp 20 Prozent.

Einzelhändler stellen sich auf einen Strategiewechsel ein, so das Ergebnis einer  ergänzenden Studie des Instituts für Handel und internationales Marketing (H.I.Ma.), die NCR in Auftrag gegeben hat. Nahezu 90 Prozent der Einzelhändler gaben an, dass die Entstehung eines C2B-Modells, bei dem der Kunde zunehmend die Beziehung zum Handel bestimmt, Verbrauchern die Kontrolle darüber gibt, wann, wo und wie sie einen Einkauf gestalten und erleben. Die Einzelhändler betrachten daher den Ausbau der verschiedenen digitalen Kanäle als wichtig.

„Verbraucher, die mehrere Kanäle für ihren Einkauf nutzen, verbringen dabei in manchen Fällen dreimal so viel Zeit wie ‚single-channel‘ Konsumenten. Zudem repräsentieren sie eine stark wachsende Käufergruppe“, erklärt Joachim Zentes vom H.I.Ma.

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