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ISE 2015

Cool, fix, günstig - Casio stellt Core vor

Amsterdam | Casio setzt ausschließlich auf Laser-/ LED-Hybride im Portfolio an Projektoren. Ab Mai 2015 ist das Einsteigermodell Core XJ-V1 verfügbar, das die Preisgrenze nach unten verschiebt. Mit der neuen Serie peilt das Unternehmen den Bildungs- und Unternehmensbereich an.
ISE 2015: Casio-Projektor XJ-V1 aus der Core-Serie (Foto: invidis)
ISE 2015: Casio-Projektor XJ-V1 aus der Core-Serie (Foto: invidis)

Es ist der letzte Messetag, und – wie an den meisten anderen Ständen – laufen auch bei Casio die Geräte seit drei Tagen durch. Wer aber hier noch schnell einen Kaffee auf der Oberseite des Projektors aufbrühen möchte, hat sich definitiv den falschen Stand ausgesucht. Denn Abwärme ist so ziemlich das Letzte, was man einem Projektor des Herstellers entlocken kann.

Das hat technologische Gründe; die wiederum sind positive Folge einer schrecklichen medizinischen und Umweltkatastrophe in Japan. Stichwort: Minamata. In der gleichnamigen Stadt waren Fischer die ersten Opfer der später als Minamata-Krankheit bekannten schweren Vergiftung durch Quecksilber. Das war Mitte der 1950er Jahre. Inzwischen haben sich weltweit 140 Staaten auf die Minamata Convention committed, die dafür sorgen soll, dass Quecksilber nur noch in seltenen Ausnahmefällen bei der Produktion von Gütern oder der Rohstoffgewinnung anfällt. Was im Goldbergbau vielleicht weniger schnell umzusetzen ist wie im Bereich Projektion.

Quecksilberhaltige Lampen können inzwischen sehr gut durch andere Lichtquellen ersetzt werden. Casio ist nach eigenen Angaben der erste Hersteller weltweit, der ganz auf Projektoren mit diesen Lampen verzichtet. Inzwischen hat das Unternehmen seit etwa fünf Jahren 50 verschiedene Lamp free-Modelle auf den Markt gebracht, die im Wortsinne cool bleiben. Man setzt auf eine Kombination von Laser und LED bei der Lichterzeugung.

Damit fing alles an: Projektor aus der Serie Green Slim (Foto: invidis)
Damit fing im Jahr 2010 alles an: Projektor aus der Serie Green Slim (Foto: invidis)

Baldiges Verbot von Quecksilberlampen

Neben dem Umweltaspekt sind Laser-/ LED-Projektoren zukunftssicher. In naher Zukunft werden Projektoren mit Lampen seltener und das momentan gut gefüllte Reservoir an Ersatzlampen wird dann austrocknen, denn Ende dieses Jahrzehnts könnte das Minamata-Abkommen verbindlich werden, wenn die ersten 50 Staaten es ratifiziert haben.

Außerdem hat die Technologie weitere Vorteile für den Unternehmenseinsatz oder in Educational-Szenarien. Denn Projektoren mit Laser-/ LED-Quelle kommen schneller auf den Punkt, als ein gedopter Sprinter eine Strecke von 100 Metern zurücklegen kann. Anschalten, nach fünf Sekunden ist das Bild da. Ausschalten und Ende der Vorlesung, Schulstunde oder Präsentation. Projektoren mit Lampen als Quelle benötigen dagegen eine Minute.

Als Lebensdauer gibt der Hersteller bei seinen Projektoren, die bisher in den Serien Green Slim, Standard, Pro und Ultra Short zusammengefasst sind, 20.000 Betriebsstunden an – nach Firmenangaben amortisiert sich die in der Anschaffung teurere Technologie in weniger als fünf Jahren. Nach diesem Zeitraum soll sie günstiger sein (weniger Energie-, Personal- und Materialkosten, die durch den Austausch von Lampen entstehen). Umgebungen, in denen zusätzliche Wärmeentwicklung möglichst komplett ausgeschlossen werden soll, profitieren ebenfalls von LED-/ Laser-Kombinationen, die sich inzwischen im Programm diverser Hersteller finden. Aufgrund des früh auf Laser- und LED-Hybride erfolgten Fokus kann Casio aktuell auf einen weltweiten Marktanteil von 87,8% in dieser Kategorie verweisen.

Auf der ISE wurde bei Casio der neue XGA (1.024 x 768p) Ultra Short Throw-Projektor Core XJ-V1 gezeigt (2.700 ANSI Lumen, DLP Chip). Mit der Einsteigerserie Core, die ab Mai 2015 erhältlich sein soll, peilt man die vertikalen Märkte Bildung und Geschäftsbereich an. Preislich zielt Casio mit den Cores eine neues Segment an: Ein genauer UVP wird aktuell noch nicht kommuniziert, der XJ-V1 ist aber in der Spanne 500 bis 600 Euro zzgl. MwSt. angesiedelt.

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