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Digital Signage

Interview mit Florian Brinkmann / xplace "Der Markt hat sich professionalisiert"

Florian Brinkmann von xplace im Gespräch mit invidis. Er sagt, dass Kunden mit ihren immer komplexeren und individuelleren Projekten Integratoren wählen, die ihnen nachhaltige Gesamtkonzepte anbieten. Einen Trend sieht er in der Integration von innovativen Technologien, wie die Anbindung an das Warenwirtschaftssystem oder Kundenanalysetools.
Florian Brinkmann von xplace (Foto: xplace)
Florian Brinkmann von xplace (Foto: xplace)

Interview mit Florian Brinkmann, Geschäftsführer, xplace GmbH:

Der Digital Signage-Markt konnte auch in 2014 seinen Wachstumskurs fortsetzen. Jedoch war das allgemeine Wachstum nicht mehr so stark wie in dem Jahr davor. Wie beurteilen Sie das vergangene Geschäftsjahr für Ihr Unternehmen und wie hat sich aus Ihrer Sicht der Digital Signage-Gesamtmarkt entwickelt?

Florian Brinkmann: Wir sind extrem zufrieden mit dem vergangenen Geschäftsjahr. Vor allem international konnten wir weiter Projekte gewinnen, und das auf fast allen Kontinenten. xplace hat darüber hinaus von der allgemeinen Marktentwicklung durchweg profitiert. Der Markt hat sich weiter professionalisiert, es hat ein Konzentrationsprozess stattgefunden. Professionelle Unternehmen, die seriöse Gesamtkonzepte anbieten, setzen sich immer weiter durch.

Wie sehen Sie die Entwicklung in den einzelnen Ländern des DACH-Marktes?

Florian Brinkmann: Aus unserer Erfahrung heraus unterscheiden sich die Märkte nur wenig. Österreich und die Schweiz sind teilweise etwas schneller bei der Umsetzung neuer Strategien und Lösungen. Doch Deutschland nimmt hier eindeutig an Fahrt auf.

Die Digital Signage-Branche hat sich seit der Gründungsphase Anfang der 2000er Jahre in den letzten Jahren deutlich beruhigt und professionalisiert. Wie schätzen Sie die Wettbewerbssituation für Integratoren zurzeit ein?

Florian Brinkmann: Wie schon gesagt, sehen wir diese Entwicklung genauso und sind über diese Professionalisierung froh. Sie hat auch zu einer Bereinigung dahingehend geführt, dass Kunden mit ihren immer komplexeren und individuelleren Projekten Integratoren wählen, die ihnen nachhaltige Gesamtkonzepte anbieten. Sie haben erkannt, dass Anbieter von schnellen und kostengünstigen Lösungen im Betrieb nicht den Service bieten, den sie brauchen. Für xplace ist es eine angenehme Herausforderung, Wettbewerbern auf Augenhöhe zu begegnen.

Technologische Trends kommen und gehen. Welche wichtigen Entwicklungen sehen Sie im Bereich Digital Signage in den nächsten 12 bis 24 Monaten? Welche Trends werden sich durchsetzen und welche werden verschwinden?

Florian Brinkmann: Der Trend zu interaktiven Digital Signage-Lösungen wird sich weiter verstärken, da wird sich auf dem Markt einiges tun. Denn gerade bei der Umsetzung von Multichannel-Strategien im stationären Einzelhandel spielen interaktive Lösungen eine entscheidende Rolle. Die eingesetzten Flächen bei den Screens werden sich weiter vergrößern, und gerade im Bereich Outdoor Signage erwarte ich eine deutliche Steigerung der Qualität. Bei uns spielt jedoch nicht nur Technologie eine Rolle, sondern auch Content. Hier ist der Trend eindeutig weg von der reinen Produktinfo und hin zu Emotionalität und Erlebnis. In unserem Marktsegment des stationären Einzelhandels gilt das für viele Branchen – sei es Consumer Electronics, Automobile, Fashion oder Lebensmitteleinzelhandel.

Gibt es eine stärkere Nachfrage nach Hochverfügbarkeiten im Rahmen der SLAs oder nehmen Kunden eine geringere Verfügbarkeit zugunsten von günstigeren SLAs in Kauf?

Florian Brinkmann: Ganz klar: Verfügbarkeit ist einer der entscheidenden Qualitätsfaktoren – und das nicht nur für uns, sondern auch für die Kunden. Sonst ist ja auch der Servicegedanke, der hinter Digital Signage steckt, ad absurdum geführt. Das nehmen wir ganz deutlich in den Anforderungen unserer Kunden wahr.

Insbesondere im Retail werden Displays schon frühzeitig in die Retail-Konzepte mit eingeplant. Hat sich daraus die Integration in Möbel oder Wände verändert, wenn ja, welche neuen Herausforderungen ergeben sich dadurch?

Florian Brinkmann: Dadurch, dass Digital Signage mittlerweile integrativer Bestandteil eines Storekonzepts ist, ergibt sich eine viel engere Abstimmung mit Ladenbauern und Architekturabteilungen. Viele Projekte sind individuell und auf jeden einzelnen Store abgestimmt. Das stellt viele Integratoren vor Probleme. Bei uns ist Customising schon von Anfang an eine wichtige Kernkompetenz, sodass wir da mit Freude und Gelassenheit rangehen können.

Können Sie feststellen, dass die Kundennachfrage nach „Small-Signage“ (<32“) zugenommen hat oder sind die Digital Signage-Konzepte vorwiegend auf große Displays abgestimmt?

Florian Brinkmann: Wir beobachten einen eindeutigen Trend zu großformativen Displays und auch Split Walls. Wenige Screens, klug ins Konzept integriert, sehen viele Kunden als effektiver an als viele kleine Bildschirme. Doch Small Signage sind im Bereich portabler Tablet-Lösungen für interaktive Applikationen sehr stark gefragt. Unser Multichannel-System zur Abfrage des Online- wie des Offline-Angebots auf der Fläche haben Mitarbeiter im Markt auf 10“ Tablets als Beratungstool direkt dabei. ESL sehe ich auch zu dem Bereich Small Signage gehörig, weil sie ja auch viel mehr können als nur Preise anzeigen – mit anderen Applikationen verknüpft, liefern sie Kunden einen deutlichen Mehrwert, beispielsweise bei Produktinfos oder Auffindbarkeit des Produktes im Markt.

Wenden wir uns nochmals der Zukunft zu. Wo sehen sie die Branche in 24 Monaten?

Florian Brinkmann: Der Trend zur Professionalisierung und Marktkonzentration wird sich weiter fortsetzen. Eine große Herausforderung an den Markt wird die Flut an neuen Hardwareentwicklungen sein. Doch mit der Flut mitzukommen und Lösungen flächendeckend einzuführen, wird für Kunden und Integratoren gleichermaßen problematisch sein. Der Abgleich von Anforderungen und Produkten wird eine wichtige Aufgabe für uns werden. Da wird sich weiter die Spreu vom Weizen trennen.
Ein weiterer Trend wird die Integration von innovativen Technologien sein, wie etwa die Anbindung an das Warenwirtschaftssystem oder Kundenanalysetools. Hier steckt großes Potenzial für die Branche.

Dankeschön.

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