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Außenwerber

Werbevermarktung - Ströer will künftig Big Data nutzen

Und wieder einer in der Sammlung: Erneut hat Ströer das Portemonnaie gezückt. Diesmal, und sich mit 51% am norwegischen Big Data Spezialisten Conexus zu sichern. Der arbeitet zwar in einem anderen vertikalen Markt - aber seine Technologie soll künftig defintiv auch bei der Werbevermarktung eingesetzt werden.
Ströer Zentrale in Köln (Foto: Ströer)
Ströer Zentrale in Köln (Foto: Ströer)

Die Ströer Sparte Digital Ventures hat mit 51% die Mehrheit an Conexus erworben, die übrigen 49% verbleiben bei den Gründern. Das norwegische Unternehmen verfügt über eine für den Konzern ganz offenbar interessante technologische Infrastruktur: Komplexe Wertschöpfungsketten abbilden und große Datenmengen in hoher Geschwindigkeit analysieren – das ist das Business der Company aus Drammen.

Conexus ist laut Ströer der Marktführer für Big Data basierte, digitale Bildungslösungen und Lernmaßnahmen im skandinavischen Bildungssektor und liefert zukunftsweisende Infrastrukturlösungen, die in rund 90% aller Schulen und Lerneinrichtungen Norwegens zum Einsatz kommen. Die Infrastrukturlösungen basieren auf einer skalierbaren Big Data-Technologie, die an unterschiedliche Lernkontexte angepasst werden kann. Conexus setzt eine selbstentwickelte, selbstlernende Big-Data-Analytik-Technologie ein, die große relevante Datenmengen intelligent miteinander verknüpft und auswertet. Die Infrastrukturlösungen sollen dazu beitragen, Lehr- und Lernprozesse nachhaltig weiter zu entwickeln.

Ströer erwartet durch die Akquisition nach eigenen Angaben „deutliche Synergien für das eigene Digitalgeschäft in Deutschland.“ Künftig soll Conexus digitale Infrastrukturlösungen im Bildungsbereich unter anderem für Deutschlands reichweitenstärkstes Internetportal t-online.de entwickeln. Außerdem „soll die proprietäre Big Data Analytik-Technologie auch im Bereich der Werbevermarktung von Ströer eingesetzt werden“, so das Unternehmen in einer Presemitteilung.

„Wir sind stolz, dass sich das erfolgreiche Gründerteam von Conexus auf der Suche nach Partnern zur Internationalisierung für eine Zusammenarbeit mit uns entschieden hat. Wir schauen uns viele Assets an und nur wenige erfüllen unsere Kriterien – Conexus aber sehr wohl“, sagt Udo Müller, CEO der Ströer SE. „Conexus hat sich als klassischer Hidden Champion in einer abgegrenzten Nische hervorragend entwickelt, ist seit Gründung Jahr für Jahr mehr als 30 Prozent organisch gewachsen und bietet attraktive Synergiepotenziale mit unseren bestehenden Assets. Das Unternehmen birgt aus unserer Sicht ein enormes Entwicklungspotenzial. Wir erwarten ein starkes, nachhaltiges Wachstum.“

Ströer rechnet für 2016 mit einem Umsatzbeitrag von mehr als 12 Millionen Euro und einem Beitrag zum Operational EBITDA in Höhe von 2,5 bis 3 Millionen Euro. Der Kaufpreis basiert auf einer Bewertung mit dem 8-Fachen des erwarteten EBITDA im Jahr 2016. Das strukturell wachsende, nachhaltige und datengetriebene Geschäftsmodell erfülle die Kriterien von Ströer für internationale Akquisitionen in hohem Maße, so das börsennotierte Unternehmen. Die Lösungen von Conexus seien führend in einer Marktnische und einfach auf andere Märkte übertrag- und skalierbar.