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Außenwerber

Netflix der Statistik - Ströer kauft 78,8% an Statista

Ein neuer Geschäftsbereich und eine Neuerwerbung: Ströer wird mehr als drei Viertel der Anteile des Business Intelligence Portals Statista schlucken. An das stark wachsende und expandierende Portal hat Ströer große Erwartungen - und bringt das Start up im neuen Geschäftsbereich "e-Commerce & Subscription" unter.
Business Plattform Statista - Ströer wird Anker-Aktionär (Foto: Statista)
Business Plattform Statista – Ströer wird Anker-Aktionär (Foto: Statista)

Die börsennotierte Ströer SE hat einen Kaufvertrag zum Erwerb einer 78,8% Mehrheit an Statista unterzeichnet. Die verbleibenden 21,2% verbleiben bei den Gründern des in Hamburg residierenden Start ups, das ein führendes Daten und Business Intelligence Portal betreibt. Das Bundeskartellamt muss der Übernahme noch zustimmen.

Statista ermöglicht das schnelle Auffinden von businessrelevanten Informationen – vor allem in Form von Statistiken – auf einer einzigen Plattform. Das Portal bietet einen umfangreichen Datenbestand, der nach Kundenbedürfnissen erhoben wird. Die Plattform erlaubt den Zugriff auf bereits rund 1 Million Statistiken aus über 18.000 Quellen und bietet jeweils zu einem Drittel selbsterhobene Daten, Daten von Partnern und Daten aus öffentlich zugänglichen Quellen an.

Aus den erhobenen Daten entwickelt Statista kontinuierlich neue, innovative und datenbasierte Produkte wie nationale Rankings (unter anderem: „Bester Arbeitgeber“ oder „Beste Anwaltskanzlei“), die überwiegend mit Partnern vermarktet werden. Zu diesem Zweck ist das Unternehmen bereits mehrere Partnerschaften mit Medienhäusern eingegangen, beispielsweise mit Hubert Burda Media in Deutschland und mit Forbes und Bloomberg in den USA.

Die Produkte von Statista sind einfach auf andere Märkte übertragbar. Das Unternehmen beschäftigt derzeit an den Standorten Hamburg, New York und London rund 200 Angestellte. Statista erreicht über seine Webseite monatlich rund 4 Millionen Nutzer. Im kommenden Jahr sind unter anderem Markteintritte in Frankreich, Spanien, Italien und China geplant.

Ströer rechnet für 2016 mit einem Umsatzbeitrag von rund 20 Millionen Euro. Der Kaufpreis für 78,8 Prozent der Anteile beläuft sich auf rund 57 Millionen Euro. Durch eine ebenfalls vereinbarte Kapitalerhöhung bei Statista in Höhe von 7,5 Millionen Euro erhöht sich der Anteil von Ströer auf 81,3 Prozent nach Abschluss der gesamten Transaktion. Die verbleibenden 18,7 Prozent sind unverändert im Besitz der Gründer, zu denen auch die Geschäftsführung mit Friedrich Schwandt und Tim Kröger gehören. Beide werden das Unternehmen auch in Zukunft führen. Der Hauptgesellschafter Grazia Equity sowie der Mitgründer Matthias Protzmann haben ihre sämtlichen Anteile verkauft. „Statista hat sich seit seinem Start vor 8 Jahren hervorragend entwickelt und ist heute eines der weltweit führenden Online-Portale für Statistiken. Dies ist ein Riesenerfolg für alle Beteiligten. Wir wünschen der Ströer SE als neuem Haupteigentümer sowie unseren im Unternehmen verbleibenden Mitgesellschaftern mit Statista weiter viel Erfolg“, sagt Alec Rauschenbusch von Grazia Equity.

„Statista ist ein klassischer Hidden Champion, der sich als First Mover mit einem originären Geschäftsmodell sehr positiv entwickelt hat. Das Geschäftsmodell von Statista kann man in der Kurzform als Netflix der Statistik beschreiben“, sagt Udo Müller, CEO der Ströer SE.

„Während unser Schwerpunkt im deutschen Markt aktuell auf der Vernetzung der verschiedenen digitalen Plattformen liegt, suchen wir für den internationalen Bereich abgrenzbare Nischen mit skalierbaren Geschäftsmodellen, die ein nachhaltiges und profitables zweistelliges Wachstum erlauben. Statista ist in diesem Sinne ein echter Landmark Deal für uns, da Statista alle diese Voraussetzungen erfüllt und uns zum ersten Mal eine globale Plattform gibt“, so Müller weiter.

Statista solle mit seinen hohen zweistelligen Wachstumsraten ein Eckpfeiler und Werttreiber des gesamten digitalen Portfolios und ein Anker-Investment in der neuen Ströer Sparte „e-Commerce & Subscription“ sein. Das Portal sei eine der wenigen echten, digitalen Innovationen aus Deutschland, die auf dem Weg seien, eine global führende Rolle in ihrem Segment einzunehmen und konsequent auszubauen, heißt es in dem Statement weiter. „Die Geschäftsführung um Friedrich Schwandt und Tim Kröger hat eine exzellente Aufbauleistung mit großem strategischen Weitblick geleistet und wir sind stolz darauf, gemeinsam mit dem Gründerteam, Statista jetzt auf die nächste Ebene zu heben.“

In der ersten Ausbaustufe des First Party Content Geschäfts hat sich Ströer zunächst auf den Ausbau der nationalen Reichweite und die damit in Zusammenhang stehenden Werbeerlöse fokussiert. Nach knapp zwei Jahren ist Ströer – mit Deutschlands reichweitenstärkstem Onlineportal t-online.de (laut AGOF) als Herzstück – bereits einer der Top 3 digitalen Publisher in Deutschland nach Reichweite (laut AGOF).

Ab 2016 steht nach Unternehmensangaben die optimierte Monetarisierung der Userbasis des Portal Portfolios im Fokus. Damit will Ströer eine gezielte Diversifikation der bisher werblich dominierten Erlösströme in Richtung auf Subscription, E Commerce und Downloads erreichen. Der in diesem Zuge neu entstehende Geschäftsbereich „e-Commerce & Subscription“ wird vorübergehend direkt von Christian Schmalzl, COO der Ströer SE, verantwortet.

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