Digital Signage im Gesundheitswesen

Pfalzklinikum visualisiert Patientendaten

Den Überblick auch im Digitalen nicht verlieren: Damit das Pflegepersonal stets aktuelle Patienteninfos nutzen kann, werden in der Pfalzklinik Digital Signage Screens genutzt. In den Stationszimmern hängend, erlauben sie eine schnelle Orientierung.
Am Pfalzklinikum ersetzen Screens die bislang analogen Whiteboards in den Stationszimmern (Foto: mirabyte)
Am Pfalzklinikum ersetzen Screens die bislang analogen Whiteboards in den Stationszimmern (Foto: mirabyte)

Im vertikalen Markt Medical werden UHD Screens zur Analyse genutzt und mit Patienten TV werden im Healthcare-Bereich Menschen mit Bewegtbild informiert. Doch auch hinter den Kulissen lässt sich Digital Signage einsetzen – etwa um die Effizienz zu steigern und um Fehler zu vermeiden.

Diesen Weg hat auch das Pfalzklinikum eingeschlagen. Das Pfalzklinikum unterhält 14 Einrichtungen an mehreren Standorten in der Pfalz. Die Klinik beschäftigt etwa 1.700 Mitarbeitende und hat eine Kapazität von etwa 1.000 Betten und Plätzen. Schwerpunkt in der Arbeit sind psychiatrische, neurologische, psychotherapeutische, psychosomatische und sozialtherapeutischen Angebote.

Noch bis vor kurzem wurden handschriftlich gepflegte Whiteboards auf den einzelnen Stationen genutzt, um den Ärzten und dem Pflegepersonal Informationen über Patienten, wie etwa Statusinformationen oder Dokumentationsdaten, bereitzustellen. Im Zuge der Digitalisierung der Patientenakte werden aber immer mehr Daten im Krankenhaus-Informationssystem (kurz: KIS) eingepflegt und bereitgehalten. Parallel dazu wurden die Whiteboards durch das Pflegepersonal manuell laufend aktualisiert. Dies geschah immer dann, wenn Dokumentationsänderungen oder -ergänzungen im KIS eine Aktualisierung notwendig machten.

Diese „doppelte Dokumentation“ hatte sich als fehleranfällig erwiesen und auch dazu geführt, dass die Daten auf den Whiteboards nicht immer den aktuellsten Stand widerspiegelten. Abgesehen von diesen Nachteilen bedeutete der manuelle Prozess für die Mitarbeiter zudem einen hohen Zeitaufwand.

Durch die digitalen Patientenakten stehen fast alle relevanten Daten auch in digitaler Form zur Verfügung. Daher sollten die unübersichtlichen und manuell gepflegten Whiteboards durch eine digitale und Screen-basierte Lösung ersetzt werden.

Jetzt werden die Mitarbeiter kontinuierlich mit den relevanten Informationen, direkt aus dem KIS vor Ort auf den Stationen versorgt. Gleichzeitig ist die schnelle Aktualisierung der Daten sichergestellt – nahezu in Echtzeit.

Im Rahmen des Abschlussprojekts seiner Ausbildung zum Fachinformatiker (Fachrichtung Anwendungsentwicklung) wurde von Pfalzklinikum-Mitarbeiter Marcel Serr eine einsatzbereite Lösung, zunächst als Pilotprojekt, später dann als in der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Pfalzklinikums eingesetztes, produktives Projekt, konzipiert und umgesetzt.

Dabei wurde die Digital Signage Software „FrontFace for Public Displays“ von mirabyte als Basis gewählt, da diese neben der Bereitstellung der erforderlichen Standardfunktionalität über ein flexibles Plugin-SDK verfügt, mit dem Entwickler kostenlos den Funktionsumfang der Software um eigene Komponenten erweitern können.

So war auch eine einfache Integration des bereits beim Pfalzklinikum im Einsatz befindlichen Krankenhaus-Informationssystems medico problemlos möglich. Mit einem individuell programmierten Plugin wurde das Informationssystem für die Mitarbeiter der Stationen schließlich realisiert.

Auf dem Screen ist jeweils eine Übersicht der Patienten, sowie weitere Informationen zu jedem einzelnen Patienten zu sehen. Dabei wurden verschiedene Aspekte berücksichtigt, wie leichte Verständlichkeit durch Symbole, die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen und eine automatische Aktualisierung der Übersicht – zum Beispiel bei einer Neuaufnahme eines Patienten, direkt aus dem KIS.

Das System ist aktuell auf allen Stationen der Kinder- und Jugendpsychiatrie produktiv im Einsatz. Die Mitarbeiter arbeiten gern mit der neuen Lösung und liefern neue Ideen, die zur weiteren Optimierung des Systems oder zur noch besseren Einbindung des Systems in die klinischen Prozesse beitragen.