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LED Lighting Hersteller & Zulieferer

Chinesische Investoren umwerben Osram und Aixtron

Ein Übernahmeangebot für Osram wird offenbar sehr konkret: San’an Optoelectronics aus China will Osram offenbar übernehmen. In der Branche kein Unbekannter. Und auch bei Aixtron klopft ein Investor an - der mit San’an ebenfalls verbandelt ist.
Umkehrung der Verhältnisse bei Osram - wie bei diesem Hochspannungsmasten mit LED Lighting-Installation in Greenwich im Jahr 2015 (Foto: Osram)
Umkehrung der Verhältnisse bei Osram – wie bei diesem Hochspannungsmasten mit LED Lighting-Installation in Greenwich im Jahr 2015 (Foto: Osram)

Erneut könnten zwei mögliche Industriedeals zeigen, wie die früher geltenden Trenunngen Geschichte werden. Denn die Regel „F&E im Westen, im Fernen Osten bloß Produktion“ gilt lange nicht mehr. Und die neue Regel, „Konsolidierung ist n otwendig“ wenden die Chinesen derzeit erneut an.

Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von 5,2 Milliarde Dollar im Jahr 2014 – umgerechnet aktuell 4,649 Milliarden Euro ist San’an Optoelectronics eines der Unternehmen, die Forbes in seiner Asia’s 200 Best Under A Billion (2014) Liste führt. Der Spezialist für Wafer und LED sowie weitere Semiconductor Lösungen wurde 1993 gegründet – und ist offenbar bereit, den bei Forbes mit 5,4 Mrd. Euro (Mai 2016) oder 4,828 Mrd. Euro bewerteten Konzern Osram zu übernehmen.

Der Übernahmekandidat aus München bringt es momentan auf über 6 Milliarde Euro Bewertung an der Börse. Denn die Kurse sind hochgeschnellt, als die WirtschaftsWoche öffentlich machte, dass San’an Optoelectronics bis zu 70 Euro pro Papier zu zahlen bereit ist. Am Freitag letzter Woche pendelte die Aktie um 60 Euro. Bis Mitte Oktober 2016 wollen die Chinesen ihr Angebot vorlegen, so die WiWo.

Fast direkt nebenan – aus chinesischer Sicht – geht die chinesische Einkaufstour weiter: Denn im nordhrein-westfälischen Herzogenrath ist der Firmensitz von Aixtron, Spezialist als Maschinenbauer, der LED Industrie und Displayindustrie mit Produktionsanlagen versorg. Nun möchte Liu Zhendong Aixtron übernehmen, ein Privatinvestor, an dessen Firma aber auch der chinesische Staat hohe Beteiligungen hält, wie der Spiegel herausgefunden hat. Und dieser Investor ist wiederum mit San’an geschäftlich verbunden.

An San’an Optoelectronics haben die Herzogenrather nicht nur gute Erinnerungen: Zunächst hatten die Chinesen Ende 2014 etwa 50 MOCVD-Anlagen vom Typ AIX R6 geordert, um etwa ein Jahr später sich mit Aixtron auf ein deutlich reduziertes Volumen zu einigen – ganze drei dieser Anlagen. Ursprünglich wollte San’an Optoelectronics seine Produktionskapazitäten bis Mitte 2015 durch den Großauftrag deutlich vergrößern. Bald könnte der Zulieferer zum Konzerngeflecht aus Schwestern und Töchtern sowie Beteiligungen gehören.

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