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Investitionssicherheit im Handel durch SOA

Die neuesten Waagen im Supermarkt entwickeln sich immer mehr zu Hightech-Geräten, die in einem Datennetzwerk integriert sind. Es gibt sogar Modelle, bei denen der Kunde nicht einmal mehr eine Taste betätigen muss. Dank optischer Bildverarbeitung können diese Geräte Äpfel von Birnen selbst unterscheiden. Muss der Kunde wirklich selbst eine Eingabe vornehmen, so ist die Menüauswahl auf ein Minimum reduziert, um die Bedienung so intuitiv wie möglich zu halten.

Waagen sind nicht nur mit Bon- und Kassensystemen verschmolzen, sondern liefern dem Verkäufer umfangreiche Artikelinformationen und empfehlen dem Kunden das richtige Rezept zum Produkt oder einen passenden Wein. Voraussetzung ist natürlich die Anbindung der Waagen an ein entsprechendes Datenbanksystem.

Was für den Kunden einen Mehrwert darstellt, stellt die Entwickler zunächst vor Probleme. Denn um eine solche Form der „Intelligenz“ zu erreichen, müssen die einzelnen Systeme miteinander kommunizieren. Voraussetzung dafür ist wiederum ein gemeinsames Vokabular. Hier setzt die Idee von SOA ein. Die drei Buchstaben stehen für serviceorientierte Architektur. Der zentrale Gedanke ist sehr einfach: Das, was eine bestimmte Einheit für das Gesamtnetz leistet, wird als Dienst, als Service, fest definiert. Jede andere Einheit des Systems kann über eine Schnittstelle diesen Service aufrufen und auf die entsprechenden Informationen zugreifen.

„In einem bestimmten Status verlange ich nach einem Service, und ich bekomme ihn: Ich habe Durst, ich verlange etwas, und ich bekomme ein Glas Wasser. Es war immer so, dass Applikationen versucht haben, vernünftig miteinander zu reden. Es waren aber die technischen Mittel noch nicht da, um so einen Traum auch realisieren zu können – also Geschwindigkeit, Größe, Unabhängigkeit von Betriebssystemen und Plattformen“, erläutert Bizerba-Manager Andronic.

Das Gesamtsystem kann aus völlig unterschiedlichen Einzelbausteinen bestehen und trotzdem plattformübergreifend kommunizieren. SOA ist nach Erfahrungen von Mader eine tolle Sache, allerdings müssten einige Missverständnisse aus dem Weg geräumt werden: „Es ist kein Produkt, das man so im Geschäft bekommt. Sie bauen eine SOA aus einzelnen Komponenten zusammen.“ Für den Endnutzer habe dieses Bauprinzip von IT-Netzwerken ganz handfeste Vorteile:

„Lösungen, die den SOA-Richtlinien folgen, sind außerordentlich flexibel. Wann immer sich Geschäftsprozesse ändern, hält die Software damit Schritt, ohne dass gleich die ganze IT-Landschaft umgebaut werden muss.“

Eine multimediale Ladenwaage, die in einem Fleischerfachgeschäft steht, erfülle vielleicht ganz andere Aufgaben als eine Waage, die mit den weltweiten Datenströmen einer großen Handelskette vernetzt ist.

„Unsere Kunden haben durch die SOA-Architektur einen Investitionsschutz. Die Funktionen folgen dem technologischen Trend. So profitieren alle von SOA, kleinere wie größere Kunden. Allerdings gilt auch: Nicht überall, wo SOA draufsteht, ist wirklich SOA drin“,

warnt Bernd Hoffmann, Entwicklungsleiter Retail Systems bei Bizerba. Für sein Unternehmen wiege SOA so schwer, dass es sich strikt an den Vorgaben des ARTS-Komitees für Einzelhandelsstandards ausrichtet. (eca)