Besonders viele Besucher stammen aus den Bereichen Handel, Banken und dem öffentlichen Bereich. Eher schwach vertreten sind Vertreter der Aviation-Branche. Dies ist nicht verwunderlich, bedenkt man die Vielzahl von Installation an Flughäfen, die schon sehr erfolgreich vermarktet werden. In diesem Marktsegment scheinen die digitalen Medien schon den Kinderschuhen entwachsen zu sein.
Dies bestätigt auch Karin Wunderlich vom Branchenverband POPAI D-A-CH. Aussteller aus 26 Nationen beteiligen sich an der Kiosk Europe und der Digital Signage Expo, und der weltweit agierende Verband POPAI stellt heute die Ergebnisse der ersten globalen Digital-Signage-Umfrage vor. Die Erhebung identifiziert potenzielle Märkte und arbeitet die besonderen Herausforderungen heraus, die sich die Branche stellen muss.
Best Practice wurde dann am Nachmittag geboten. Ein Besuch im Karstadt am Limbecker Platz bescherte den Teilnehmern einen Blick hinter die Kulissen des Karstadt-Instore-TV-Projekts. Der neu eröffnete Flagship Store beherbergt eine Vielzahl von Displays, die zum einen als Wegeleitsystem eingesetzt werden, zum anderen als verkaufsfördernde Maßnahme auf den Verkaufsflächen. Karstadt hält für die Verwaltung und Vermarktung der Screens eine eigene Stabsstelle vor. Zentral verwaltet gelangen die Inhalte in die einzelnen Filialen.
Dirk Dzewas, Karstadt-Geschäftsführer am Limbecker Platz, begrüßt den Einsatz der digitalen Medien am PoS. Er räumt aber auch ein, dass erst einmal Erfahrungen mit dem neuen Medium gesammelt werden müssen. Nicht alle Entscheidungen, die im Vorfeld des Projektes getroffen wurden, haben sich als richtig herausgestellt. Allen wissenschaftlichen Erkenntnissen und der langen Erfahrung zum Trotz verhalten sich die Kunden nicht immer wie geplant.
Daher werde man weiterhin genau beobachten, welche Inhalte den Kunden erreichen und wie man die Platzierung der Bildschirme optimieren kann. Den Schaufensterbereich habe man erst einmal screenfrei gelassen. Hier wartet das Warenhaus die Fertigstellung des letzten Bauabschnitts am Limbecker Platz ab. Erst dann ist die Kundenfrequenz im Außenbereich groß genug, damit sich der Einsatz im Schaufenster rentiert.
Für Dzewas stellen die Displays kein Allheilmittel dar, sondern eine sinnvolle Ergänzung der schon verfügbaren Werbemittel. In seinen Augen ist allerdings die nahtlose Integration in den Ladenbau entscheidend. Trotz des Neubaus gab es in dieser Hinsicht Versäumnisse, die aber in der nächsten Zeit ausgemerzt werden sollen. Die am Limbecker Platz gemachten Erfahrungen werden in der Karstadt-Zentrale gesammelt und ausgewertet. Zukünftige Roll-outs sollen damit von jüngsten Erkenntnissen profitieren. (eca)