Schotten ist sich jedoch des Potenzials der digitalen Plakate durchaus bewusst und räumt ein, dass eine Kampagnensteuerung auf Tagesbasis der Außenwerbung einen ordentlichen Schub noch vorn versetzen würde.
In seinen Augen mangelt es eher an den richtigen Konzepten, wie digitale Plakate optimal eingesetzt werden können. Außerdem seien die bisherigen Produkte – LED-Walls im Speziellen – noch viel zu teuer. Die Technik entwickelt sich sehr schnell und die Branche wartet lieber ab, bis die Preise auf ein bestimmtes Niveau sinken.
Die etablierten Out-of-Home-Anbieter kämpfen in der Zwischenzeit mit der anachronistisch wirkenden Dekadenbelegung. Ihre Kunden fordern mittlerweile Belegungszeiten von sieben bis hinunter zu drei Tagen. Damit ist die bisherige analoge Infrastruktur jedoch vollkommen überfordert.
Als weitere Teilnehmerin des Roundtables äußert sich auch Ines Kossin, Geschäftsführerin Postscope Deutschland (Aegis meida), zum rentablen Einsatz digitaler Out-of-Home-Medien. Die Leiterin der Hamburger Mediaagentur sieht besonders in der größeren Flexibilität und der Möglichkeit, mit Bewegtbildern zu arbeiten, die größten Chancen für die digitalen Poster.
Durch Bewegung können viel eher Emotionen geschaffen werden, ergänzt sie. Besonders in Wartesituationen wie sie in Bahnhöfen, Flughäfen und Einkaufszentren vorkommen. Für Ines Kossin steht fest, dass die Grundvoraussetzung für den ökonomischen Einsatz von digitalen Plakaten erst dann geschaffen ist, wenn man über ein nationales Netz verfügt.
Mehr Informationen zur Interaktivität von Out-of-Home-Medien und zur aktuellen Mediaanalyse Out-of-Home im aktuellen Horizont-Mediaguide.
invidis Kommentar
Für die Digital-Signage-Branche hören sich die Aussagen der Schwergewichte des traditionellen Out-of-Home-Bereichs nach Wasser auf die Mühlen an. Vermarktbare nationale Netzwerke sind Grundvoraussetzung um Digital-Out-of-Home-Media aus dem Below-the-line-Bereich in den Fokus der Mediaplaner zu hieven. (fro)