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Ist Digital Signage die grünere Alternative?

Anbieter von Digital-Signage-Produkten haben das Motto „Green-IT“ schon länger auf der Agenda – jetzt prescht das erste Unternehmen medienwirksam voran. Die These lautet: Digital Signage ist die grüne Alternative zu papierbasierten Werbemitteln. Die britische Comtech M2M will in den kommenden zwei Jahren eine PoS-Kampagne mit ihrem Digital-Poster-Produkt umsetzen.

Weder das Produkt (15-Zoll-Screen in Kombination mit LCD-Countdown-Uhr) noch der Roll-out sind wirklich spannende Neuigkeiten. Aber die Aussage von M2M über Digital Signage als grüne Alternative zu herkömmlichen Plakaten lässt aufhorchen.

Kommentar:
Wir hätten es gerne bewiesen – doch die noch laufenden Recherchen von invidis widersprechen der These von grüner Digital Signage. Die Auslieferung des Contents ist der papierbasierten Werbung meilenweit überlegen – hier stimmen wir der britischen Agentur zu. Allerdings ist der gesamte CO₂-Footprint von Digital Signage suboptimal und nicht wirklich „grün“. Insbesondere die Produktion der Screens (Energieaufwendung) wirft einige Fragen auf. Denn Informationen über den Ernergieverbrauch in asiatischen Produktionsstätten sind dünn gesät.

Am meisten belastet allerdings der CO₂-Footprint der unterstützenden Telekommunikationsstruktur die Bilanz. Raketenstarts um Kommunikationssateliiten in die Umlaufbahnen zu befödern, der Stromverbrauch der Mobilfunkmasten für GPRS-Verbindungen etc. machen sich negativ in der Umweltbilanz bemerkbar.

Ganz abgesehen vom Energieverbrauch digitaler Poster im Außenbetrieb (sunlight-readable und klimatisiert) – Green-IT-Aspekte sind hier fehl am Platze.

Nintendo Shop-in-Shop Saturn Offenbach
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Nintendo Deutschland setzt dagegen auf einen design-orientierten Auftritt am PoS. Weder Countdownclock noch 15-Zoll-Screens – ein JVC-42-Zoll-Screen embedded in einer dominierenden Wandfläche wirbt mit klassischen, lokal gespeicherten Trailern für die japanischen Spielprodukte. Die Vorteile einer vernetzten Digital-Signage-Installation waren offenbar nicht gefragt. Sicherlich noch viel Raum für Verbesserungen. (fro/eca)

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