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Die ISE entwickelt sich zur Digital Signage Leitmesse in Europa

Rund zwei Wochen sind seit der ISE in Amsterdam vergangen. Bevor die nächsten Events beginnen wollen wir ein Resümee ziehen und die ISE vor unserem geistigen Auge Revue passieren lassen. In der Regel wird der Erfolg einer Messe an ein paar Eckdaten gemessen. Für die diesjährige ISE lauten die wie folgt: 28.489 Besucher, das entspricht einem Plus von 14,4% gegenüber 2009; 640 Aussteller - 12% mehr als im letzten Jahr.

Wie gut diese Zahlen bei den Ausstellern ankommen zeigt die Rebooking Quote für die nächste ISE. Schon jetzt sind 83% der Fläche vermietet.

Doch Zahlen allein bilden nicht die ganze Wahrheit ab. Wir haben bei unseren Terminen auf der ISE uns persönlich nach den Eindrücken der Aussteller erkundigt.

Das allgemeine Fazit lautet: Eine sehr gute Messe, die ausgezeichnete Kontakte liefert.

Auch für uns als Veranstalter der DOOH Konferenz war es ein voller Erfolg. Rund 130 Teilnehmern aus allen Teilen Europas, Asien und dem nahen Osten nutzten die Gelegenheit sich über den aktuellen Stand und die Trends im Digital out of Home zu informieren und auszutauschen. Danach besuchten viele der Teilnehmer die ISE, um sich auf den aktuellsten Stand der Technik zu bringen und neue Kontakte zu knüpfen.

Digital Signage war das dominante Thema der ISE – nicht nur in der Themen-Halle 12! Überall stieß man auf Digital Signage. Besonders bemerkenswert war die große Anzahl von Anbietern, die Lösungen aus dem Bereich Interaktivität präsentierten. Neben 3D wohl einer der Hauptschwerpunkte in diesem Jahr. Während 3D von Vielen – und auch von uns – als Nische in der Nische angesehen wird, macht die Vielzahl von Lösungen für die Interaktion klar, in welche Richtung sich Digital Signage gerade entwickelt. Zukünftig werden Installationen smarter werden und die Zielgruppen so effektiver adressieren. Dabei geht der Trend weg vom Single-Touch und hin zu Multi-Touch – iPhone sei Dank. Die Erkennung von 32 Touch-Points ist momentan die Grenze des technisch Machbaren. Gezeigt wurde die Lösung von Citron auf dem Stand von NEC.

Und natürlich gab es auch jede Menge Displays zu sehen. Highlights waren unter anderem die 60-Zoll Screens von Sharp, die zukünftig als Citylightposter (CLP) -Ersatz dienen sollen. Die neue 10G Fab in Japan kann diese Größe kostengünstig produzieren, sodass Sharp auf gute Verkaufszahlen hofft.

Samsung zeigte das erste professionelle Display mit LED-Backlight und integriertem PC. Allerdings handelte es sich dabei um einen Prototypen, der noch mit einem CE-Panel ausgerüstet ist. Das Produktmanagement versicherte uns aber, dass man im Serienprodukt ein professionelles Panel verwenden wird, das für den Dauereinsatz geeignet ist.

Hyundai IT zeigte ebenfalls eine breite Palette an professionellen Bildschirmen und auch 3D-Lösungen. Das USP der Koreaner ist „Optical Bonding“ – wir hoffen, dass Hyundai es irgendwann schafft den Vorteil den Besuchern richtig zu erklären – wir selber konnten uns anhand der Schautafel keinen Reim darauf machen.

Am meisten hat uns die Rückkehr von Philips/mmd gefreut, die nach einem schwierigen Jahr endlich ihr neues Produkt-Lineup zeigen konnten. Außerdem versicherte uns das Management, dass nun alle notwendigen Prozesse implementiert worden sind, um am Markt mit den Wettbewerbern gleich zu ziehen.

Insgesamt haben die Display-Hersteller ihre Hausaufgaben gemacht und setzen bei der Produktpräsentation auf Lösungskonzepte – denn ein Bildschirm allein macht noch kein Digital Signage.

Fairer weise muss man allerdings sagen, dass ein Anbieter allen Display Herstellern die Schau gestohlen hat. Die Rede ist von Christie Digital, die auf der Messe erstmals dem breiten Publikum in Europa vorgestellt wurden. Ein faszinierendes Stück Technik, das ganze neue Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Wie das aussehen kann konnte man auf der Bloggers Loung sehen. Dort waren die Microtiles O-förmig zu einem interaktiven System verbaut worden.

C-nario demonstrierte – allerdings ein wenig versteckt – dass ihre Software in der Lage ist die Microtiles mit Inhalten zu versorgen. Wettbewerber Scala zeigt sich konservativer und setzte auf Projektion und Displaytechnik. Dafür demonstrierte der Marktführer, dass man sich bei Scala auch über das Einsteiger-Segment Gedanken macht. Für den leichten Einstieg gibt es nun einen webbasierte Lösung, die mit Templates arbeitet – man braucht also keine Angst haben, dass man sich mit Scala-Scripten rumschlagen muss. Etwas versteckt gab es dann noch einen Standalone-Player zu „bewundern“, der Inhalte von Speicherkarten abspielt – das hätten wir nun nicht erwartet.

Für uns ein Zeichen, dass der Software-Markt in den nächsten Monaten noch härter wird. Jeder Anbieter hat mittlerweile ein Produktportfolio, das von der Einstiegs- bis zur Highend-Lösung alle Bereiche abdeckt. Den Kunden freut es, denn die Preise für Software-Lizenzen werden weiter fallen.

Überhaupt wird mittlerweile mit harten Bandagen gekämpft. Die Preise für Hard- und Software fallen dramatisch. Bisweilen werden bei Projekten Preise aufgerufen, die nachweislich unterhalb der Einkaufspreise liegen – auch eine Art sich Marktanteile zu sichern.

Da bleibt nur zu hoffen, dass sich die Branche nicht selbst das Wasser abgräbt, bevor die Nachfrage auf das Niveau ansteigt, dass sich alle Marktteilnehmer wünschen.

Das soll aber nicht das Problem der ISE sein. Die Messe hat wieder einmal bewiesen, dass sie die europäische Leitmesse für Digital Signage ist.

Unser persönliches Fazit lautet: Es gibt keine effizientere Art sich über den aktuellen Stand im Digital Signage zu informieren als ein Besuch der ISE in Amsterdam.

(eca)