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Minicom Digital Signage wird eigenständig und will expandieren

Minicom Advanced Systems gliedert seine Digital Signage Division "MDS" aus, nachdem Jerusalem Venture Partners und Aviv Ventures rund 6 Millionen USD in das neu gegründete Unternehmen investieren. Bisher bildeten die KVM und Digital Signage Bereiche gemeinsam die zwei Standbeine von Minicom Advanced Systems. Jetzt erfolgt die Trennung der Geschäftsfelder.

Laut MDS soll durch das Venture Capital sicher gestellt werden, dass die neue Unternehmung finanziell unabhängig von Minicom operieren kann.
Dazu Ronni Guggenheim, CEO von MDS „Diese Investition ist der natürliche nächste Schritt im MDS Lifecycle. Unserer Investoren ermöglichen uns anorganisch zu wachsen.“

Die MDS-Technologie (Video über CATx) wird nach eigenen Angaben weltweit auf über 400.000 Bildschirme eingesetzt.

Gadi Tirosh, General Partner bei JVP, erklärt, dass „MDS aufgrund seiner langjährigen Erfahrung, der globale Präsenz und der starken Marktposition nun bereit sei, sich in dem noch sehr stark fragmentieren Digital Signage Markt breiter aufzustellen.“

invidis Kommentar

Minicom Digitlal Signage wird in Zukunft eigenständig am Markt operieren. Was kann das heißen? CATx-Extender stellen nur eine kleine Komponente der Digital Signage Wertschöpfungskette dar und sind ohne weiteres durch Mediaplayer ersetzbar. Durch den Preisverfall bei den Mediaplayern und die zunehmende Individualisierung von Inhalten auf den Bildschirmen innerhalb einer Lokation werden die Zeiten härter für die one-to-many Videoverteilung von Minicom. Außerdem gibt es genügend Alternativprodukte zu den Minicom CATx-Extendern am Markt.

Zeit also Neues aus dem Hut zu zaubern und sich breiter auf zu stellen. Neben der stetigen Weiterentwicklung der bisherigen CATx-basierten Verteiler will Minicom versuchen sein Produkt Portfolio durch den Zukauf eines Unternehmens so zu erweitern, dass ein größerer Teil der Wertschöpfungskette bedient werden kann. Stellt sich nun die Frage in welcher Richtung das Unternehmen gehen wird.

Eine Minicom Software wäre denkbar, allerdings nicht wirklich ratsam in Anbetracht des überquellenden Anbietermarktes. Es sei denn die Software würde nur einen Teil des neuen Leistungsangebotes darstellen. Technische Services wie Installation und Managed Services passen generell zu Minicom als Hardware-Anbieter und könnte ein weiterer Aspekt der Expansionsstrategie darstellen. Allerdings muss Minicom Digital Signage dann aufpassen, dass es nicht in den direkten Wettbewerb zu einigen seiner Vertriebspartnern tritt.

Sinnvoll wäre ein komplett Paket zu schnüren, das aus einem Software as a Service, Hardware und Services besteht. Damit könnten MDS eine komplette Infrastruktur zum Betrieb von Digital Signage Systemen anbieten, das auch über bestehende Partner vertrieben werden könnte, die ihrerseits einen Teil der Wertschöpfung erbringen könnten. Ein Digital Signage Service in Richtung Contents und Ad-Sales käme ebenfalls in Betracht. Passt dies doch in die Strategie von JVP, die laut ihrem Portfolio in Unternehmen aus den Bereichen Software, Infrastruktur sowie in-Game und online-Advertising investieren.

(eca)