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invidis Kommentar zum Ströer-Börsengang „Die Aufholjagd geht jetzt erst richtig los“

Die Kölner Ströer AG - führender Anbieter von Außenwerbung in Deutschland – plant zu Beginn des dritten Quartals 2010 den Börsengang. Dabei sollen Aktien im Volumen von rund 275 Millionen Euro an der Börse platziert werden. Der Finanzinvestor Cerberus – der schon die Übernahme der Deutsche Städte Medien für Ströer mitfinanziert hat – wird wohl seine Option auf 15% des Grundkapitals nutzen und seine Beteiligung platzieren.

Mit den an der Börse eingesammelten Geldern plant Ströer die weitere Expansion in Polen und der Türkei und weiteres Wachstum in Deutschland. Dazu Vorstandsvorsitzender Udo Müller im FAZ Interview: „Es ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um Ströer auf die nächste Wachstumsstufe zu heben … die Aufholjagd geht jetzt erst richtig los “. Und dabei spielt die Digitalisierung der Werbeflächen eine bedeutende Rolle. 2009 verzeichnete Digital Signage mit +17% den zweithöchsten Wachstum hinter Riesenpostern (+33%) im Ströer Konzern

Mit Infoscreen besitzt Europas zweitgrößter Außenwerber über einen der führenden Digital Signage Netzwerkbetreiber in Deutschland. Das Münchner Infoscreen Team um Stefan Kuhlow ist das digitale Kompetenzzentrum im Ströer Konzern und hat es als eine der wenigen werbefinanzierten Digital Signage Netzwerkbetreiber geschafft,  ein solides Business Modell zu etablieren.

Was bedeutet der Börsengang für Digital Signage in Deutschland?

Der Börsengang ist eine Riesenchance für die gesamte Digital Signage Branche, denn das Thema  Digital Signage wird durch Ströer in den Finanzmärkten und in der Wirtschaftspresse bekannter werden. Davon profitieren alle Marktteilnehmer. Insbesondere kleineren Digital Signage Unternehmen wird dadurch die Investorensuche vereinfacht.

Durch die neue Finanzkraft wird sich Ströer allerdings auch zu einer ernsten Bedrohung für die vorhandenen Marktteilnehmer entwickeln. Die mittelständisch geprägten und finanziell verhältnismäßig schwach aufgestellten Digital Signage Anbieter stehen mehr denn je im harten Wettbewerb mit den großen Außenwerbern JCD, Ströer und Deutsche Telekom, wenn es um die Standortakquise geht.

Die Konsolidierung des Marktes kann durch den Ströer-Börsengang spürbar beschleunigt werden. Bei ganzheitlicher Marktbetrachtung ist das zu begrüßen, für den einen oder anderen Marktteilnehmer wird die Luft allerdings sehr viel dünner.

(fro)

Weitere interessante Informationen zum Börsengang auch beim Handelsblatt Online

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