Das „Netzwerk“ umfasst zwei Bildschirme, einen im Besucherwarteraum und der andere dort, wo neue Gefangene aufgenommen werden. In einer 15 Minuten Content-Schleife werden sowohl Informationen als auch Werbung gezeigt. Fünf Minuten sind für einen Film über das Gefängnis sowie Verhaltensregeln für Häftlinge reserviert. Vor und nach den Informationen erfolgen insgesamt zehn Minuten Werbung.
Im SZ-Interview erklärt Geschäftsführer Furman die Hintergründe der Vermarktungsstrategie: Ein 20-Sekunden Spot kostet umgerechnet 30 Euro pro Woche. Schon jetzt sind 60 Prozent vermarktet und der Gefängnisbetreiber wird rund 11.000 EUR jährliche Einnahmen erzielen. Die Werbetreibenden sind hauptsächlich Anwälte.
Nachgefragt, weshalb die Bildschirme auf Besucher und neueintreffende Gefangene fokussiert sind, liefert Furman eine eindeutige Antwort: Die „Konsumenten“ müssen am Ort und zum Zeitpunkt ihrer Kaufentscheidung erreicht werden. Und das ist nun mal in einem Gefängnis bei der Einlieferung, denn der neue Gefangene benötigt einen Anwalt, der ihn wieder herrausholt.
Ein Anwalt bringt es in seinem DooH-Werbespot erfolgreich auf den Punkt „Manchmal machen gute Menschen einen Fehler“.