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Innovation

Schnell mal die alte Couch wegklicken

Eine neue Technologie lässt Gegenstände in Videos in Echtzeit verschwinden und ersetzt sie. Die Diminished Reality ließe sich auch bei Verkaufsgesprächen nutzen.

Wer sich ein neues Sofa kaufen möchte, kennt das Problem: Wie wird es im eigenen Wohnzimmer aussehen? Passt es zur Schrankwand? Reicht der Platz tatsächlich aus? Künftig könnte das ganz einfach in einem Verkaufsgespräch am Tablet-PC oder Display geklärt werden.

Denn eine neue Technologie, die Diminished Reality, ermöglicht es, aus einem Video des Wohnzimmers die alte Couch verschwinden zu lassen und die neue in Echtzeit einzufügen. Der Raum kann bequem im Beratungsgespräch im Möbelgeschäft neu eingerichtet und rundum angeschaut werden, ohne die eigene Fantasie zu überfordern. Auch in anderen Handelszweigen oder im Immobilienbereich ließe sich das nutzen.

Diminished Reality ist eine Erfindung der Ilmenauer Firma fayteq, eine Ausgründung der TU Ilmenau. Sie hat dafür nun den Innovationspreis Thüringen 2012 in der Kategorie „Kommunikation und Medien“ gewonnen. „In unserer Technologie steckt sehr viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Dieser Preis zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Prof. Wolfgang Broll, Chef der Firma fayteq.

Die Verwendung des Diminished Reality-Systems ist einfach: Während der Videostream auf einem Monitor angezeigt wird, kann der Nutzer einen Gegenstand auswählen und ihn verschwinden lassen. Dazu werden die Umrisse des Objektes genau definiert und anschließend mit Bildinformationen aus dem restlichen Bild ausgefüllt. Das Diminished Reality-System schafft das innerhalb weniger Millisekunden und kann daher nicht nur für statische Fotos, sondern insbesondere auch für Live-Videostreams eingesetzt werden.

Großes Potenzial sehen die Entwickler im Bereich von Live-Übertragungen, in denen in Zukunft zielgruppenorientierte Werbung möglich sein werden soll. In einem Fußballspiel könnte beispielsweise die Bandenwerbung oder sogar die Trikotwerbung der Spieler individuell angepasst werden.

Die Ilmenauer Forscher arbeiten derzeit daran, Diminished Reality auch für Smartphones verfügbar zu machen.

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