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Messesplitter von der LASER World of Photonics 2013

Corning, QD Laser, Trumpf, NTKJ, Osram, COMEDD, Schott

Auf der heute zu Ende gehenden LASER World of PHOTONICS waren einige Unternehmen vertreten, die innovative Vorprodukte für Displays, Beamer und Co. herstellen. Im 40. Messejahr waren LED und OLED Trendthemen über die auch Anwender aus anderen Industrien diskutierten.
Ausblick in die nahe Zukunft: bi-direktionales OLED Mikrodisplay (Foto: Kletschke/ invidis.de)
Ausblick in die nahe Zukunft: bi-direktionales OLED Mikrodisplay (Foto: Kletschke/ invidis.de)

In den Münchner Messehallen treffen sich alle zwei Jahre Aussteller und Kunden zur LASER World of PHOTONICS. In diesem Jahr wurde die Messe 40 – befindet sich also im besten Alter. Wenn es um Trends geht ist die Messe auch mit den Jahren jung geblieben, . LED und OLED wurden groß geschrieben.

Das neue Willow-Glas aus der Nähe betrachtet (Foto: Kletschke/ invidis.de)
Das neue Willow-Glas aus der Nähe betrachtet (Foto: Kletschke/ invidis.de)

Osram Opto Semiconductors setzt aktuell auf Mehrchip-LEDs – jeweils mit einem roten, grünen und blauen SMT-LED-Chip in einem Gehäuse. Dies verkleinert die einzelnen Pixel, erlaubt höhere Pixeldichten und erhöht damit die Auflösung. Auch die invidis.de-Lesern bekannten OLED-Rollercoaster waren Messethema.

Zulieferer und Hersteller von HighTech-Fertigungstechnik haben etwas Mönchisches an sich: besonders verschwiegen und fleißig sollen sie sein. Und auch manches ihrer Produkte kann man leicht übersehen, selbst wenn ein großzügiger Stand auf der Messe auf das Unternehmen aufmerksam macht.

Frisch eingetroffen: erstes Muster in Deutschland (Foto: Kletschke/ invidis.de)
Frisch eingetroffen: erstes Muster in Deutschland (Foto: Kletschke/ invidis.de)

So hatte Corning eine Deutschlandpremiere, an der so mancher Besucher vorbeigelaufen sein dürfte. Das Willow Glass ist lediglich 100µm (also: 0,1mm) dick beziehungsweise: dünn. In München waren nun nach Auskunft des Unternehmens hierzulande die ersten Muster zu sehen, die – in Folie verschweißt – zum Anfassen, Biegen und Bestaunen zur Verfügung standen.

Am Stand des Konkurrenten Schott aus Mainz waren keine solchen dünnen Beschichtungen zu bestaunen. Im Gespräch zeigte sich allerdings, dass der Hersteller ebenfalls weiter aktiv forscht, entwickelt und produziert.

Von weiter her, aber ebenfalls nah dran an R&D: der japanische Hersteller Nihon Tokushu Kogaku Jushi (NTKJ). Das aus einem Forschungslabor hervorgegangene Unternehmen macht in Plastik: Spezial-Linsen gehören zu NTKJs Portfolio, die es bis auf 200 Inch bringen. Und auch in den Entwicklungsabteilungen von Sony, Toshiba, Panasonic oder des japanischen TV-Senders NHK zum Einsatz kommen – für Innovationen in näherer oder fernerer Zukunft. Mehr konnte und wollte NTKJ-President Koichi Sato – seit diesem Frühjahr Nachfolger des Gründers und Vaters im Unternehmen – nicht dazu sagen.

Die Display-Wand bei trumpf war eine der optisch ansprechendsten Messe-Installationen (Foto: Kletschke/ invidis.de)
Die Display-Wand bei trumpf war eine der optisch ansprechendsten Messe-Installationen (Foto: Kletschke/ invidis.de)

Verlangt der Markt Displays, die stets noch ein wenig dünner und dünner werden, sucht die Entwicklungsabteilung vielleicht auch Spezialmaschinen mit Speziallasern. Die dann oftmals von Trumpf Laser stammen. Das Traditionsunternehmen – seit der ersten LASER auf jeder Messe präsent – bietet nahezu jeden Laser an. Auch solche, die im Produktionsprozess für ein noch dünneres Panel sorgen. In Punkto Display darf Trumpf ebenfalls als Messe-Primus gelten – war ihre großzügige Messepräsenz doch auch mit der eindrucksvollsten Display-Installation versehen.

QD Laser zeigte Laser Dioden in 561nm und 594nm - Verwendung finden sie auch in Projektoren (Foto: Kletschke/ invidis.de)
QD Laser zeigte Laser Dioden in 561nm und 594nm – Verwendung finden sie auch in Projektoren (Foto: Kletschke/ invidis.de)

Auch QD Laser war zur Messe angereist. Der Hersteller aus Kawasaki ist vor allem für seine Quantum Dot Laser bekannt, die etwa in der Semiconductor-Industrie eingesetzt werden. Eine andere aktuelle Applikation sind kleine Pico Projektoren, die mit den Grün-Lasern des Unternehmens arbeiten. Neben Handhelds sind auch Automotive-Anwendungen angedacht sowie Eyewear-Displays. Nomen est omen: Passenderweise wurde das Unternehmen 2010 mit einem Green IT Award bedacht.

Eine kleine Weltreise durch die Messehallen – dann war es auch für mich Zeit, die Düse zu machen. Allerdings nicht, ohne noch selbst über die Kontinente zu fliegen. Am Stand des Fraunhofer COMEDD ließ sich das ausprobieren. Die Forscher hatten ihr patentiertes OLED Mikrodisplay dabei (siehe Aufmacherfoto). Der Clou: es funktioniert bidirektional. Sender und Empfänger befinden sich in einer Arraystruktur auf der OLED. Zu sehen war auf dem kleinen Display der Datenbrille eine Weltkarte – mit bloßer Augenbewegung lässt sich die Karte abfahren beziehungsweise das Objekt ansteuern. Die gewohnte Umgebung bleibt durch die Brille weiterhin sichtbar. Nicht der Kopf wird bewegt, sondern das Auge. Da sind dann fast schon wieder mönchische Qualitäten beim Endanwender gefragt: Inne- und Stillehalten.

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