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Einzelhandel

Megara, SumUp und Co. - iPad-Kassen erobern PoS und Gastro

Einem Bericht zufolge startet Apple heute in den USA den Verkauf von iPad-Hardware, die auf die Bedürfnisse von Retailern zugeschnitten ist. Dabei setzt man auf das PoS-System des Anbieters Square. Hierzulande gibt es bereits einige Lösungen für Einzelhandel und Gastronomie.
Gastronomie - Kunde König profitiert von neuen Kassenlösungen (Foto: DEHOGA/ Cordula Giese)
Gastronomie – König Kundeg profitiert von neuen Kassenlösungen (Foto: DEHOGA/ Cordula Giese)

Bisher gibt es noch keine Bestätigung. Doch 9to5mac.com berichtet, dass Apple ab dem heutigen Dienstag über seine US-Läden den Square Stand anbieten wird; möglicherweise auch über den Online-Business-Store. Square hatte das System, das aktuell in den USA sowie in Kanada erhältlich ist, in diesem Mai vorgestellt. Schmuck und puristisch verbirgt sich dahinter Elektronik samt Kartenleser, die ein iPad2 oder einem iPad der dritten Generation in eine PoS-Kasse verwandelt. Square ist in den USA auch Apple-Partner bei Kreditkartenlesern.

Ob das Produkt auch in Europa eingeführt werden wird, ist derzeit nicht klar. Allerdings scheint man sich hierzulande auf andere Partner als Square zu verlassen. So ist bei Bezahlsystemen, die mit Smartphones und Tablets synchronisiert werden können, bisher der Anbieter Payleven Partner. Dessen Chip & PIN Kartenleser wird im Apple-Store angeboten. Ein komplettes Kassensystem fürs iPad hat der Anbieter allerdings nicht im Portfolio.

Payleven is als Kartenleser geeignet - ersetzt aber kein vollwertiges Kassensystem (Foto: Payleven)
Payleven is als Kartenleser geeignet – ersetzt aber kein vollwertiges Kassensystem (Foto: Payleven)

Nicht direkt bei Apple, sondern im Eigenvertrieb, gibt es derzeit weitere größere Anbieter, die Kauf- oder Mietsysteme anbieten. Invidis hat einige für Sie zusammengestellt. Von der schick anmutenden Sparfuchslösung für Ein-Mann-Betriebe bis zur Software für den Einsatz bei Handels- und Gastronomieketten sind einige Systeme fürs iPad dabei. Die Redaktion stellt Ihnen einige Systeme vor:

Im Bereich der Gastronomie ist etwa Gastrofix mit seinem „GASTROFIX iCash“ am Markt, das in Bayern von Diebold vertrieben wird. Die Kassen- und Funkbonier-Lösung auf Apple iPad- oder iPod- beziehungsweise iPhone-Basis bietet neben eigenem Dashboard auch umfangreiche Auswertungstools für das Management der Gastro-Betriebe. Ein einfaches Anlegen und Ändern der Stammdaten im Backoffice sowie ständige Verfügbarkeit wichtiger Kennzahlen per Webbrowser verspricht der Anbieter. Das System kann nach Unternehmensangaben unbegrenzte Kassenplätze verwalten und soll in weniger als 5 Minuten einsatzbereit sein. Diebold bietet zahlreiche weitere Kassensysteme an und ist in dem Bereich seit 1985 aktiv.

Das für die Gastronomie gedachte iPad-Kassensystem von Orderbird wurde 2010 zuerst eingesetzt. Das komplett eigenentwickelte Software-Paket ist in verschiedenen Varianten lieferbar – von der Kostenlos-Variante bis zum jährlich 390 Euro teuren Softwarelizenz-Komplettpaket, alternativ: monatliche Leasingrate von 39 Euro ohne Bindung. Auch ein Starterpaket inklusive Hardware (Bondrucker) ist für rund 1000 Euro lieferbar. Gesetzes- beziehungsweise GDPdU-konforme Archivierung von (Finanz-)Daten findet sich hier ebenso wie bei anderen Anbietern in Deutschland. EC-Kartenzahlungen – hierzulande besonders häufig gewünschte Zahlungsweise – wird mit 1,7% Gebühren belastet; Kreditkarten mit 2,7%.

Zum Satz von 2,75% werden die Zahlungen aller EC- und Kreditkarten bei SumUp berechnet. Die „Point of Sale Box“ des Anbieters besteht aus vorkonfiguriertem iPad, einen iPad Ständer, Bondrucker, einer Kassenschublade und einen WLAN-Router. Das gesamte System soll in weniger als 15 Minuten aufgebaut werden und direkt zum Einsatz kommen können, verspricht SumUp. Der monatliche Mietpreise beträgt 69,95 Euro.

Mit dem Square Stand kommt nun wohl ein Kassensystem in Apples US-Stores, das von einem Fremdanbieter stammt (Foto: Square)
Mit dem Square Stand kommt nun wohl ein Kassensystem in Apples US-Stores, das von einem Fremdanbieter stammt (Foto: Square)

Einmal zahlen, Updates frei genießen, die eigenen Daten nicht beim Kassen-Anbieter ausgelagert: Mit diesem Angebot kommt die roc.Kasse daher, die die roc.Kasse GmbH aus Roßhaupten vermarktet. Einmalig 899 Euro im App-Store werden fällig. Zum Durchstarten benötigen die Kunden nur ein iPad, das als Zentrale dient (2. Generation mit 16GB reicht laut Anbieter aus), einen WLAN-Access Point und ein LAN oder WLAN-Bondrucker – empfohlen wird für eine stabile Verbindung noch der roc.Kasse-Router, der rund 180 Euro kostet. Nicht nur Hotels und Gastronomen setzen auf das System, das sich auch mit dem mobilen Zusatz roc.Mobile (269 Euro) koppeln lässt und über eine Vielzahl von Schnittstellen verfügt. Dabei sind alle Daten synchron – und werden nicht erst bei Kassenabschluss zusammengeführt. Gegenüber invidis.de bestätigte man die stark angezogene Nachfrage aus dem Einzelhandel. Erfahrungen mit großen Kunden sind bei dem Unternehmen vorhanden, das bereits 1990 ein erstes Kassensystem auf Apple-Basis entwickelte.

Auch Megara Software aus Zeuthen bietet eine iPad-Lösung an. Je nach Branche, Bedarf und Betriebsgröße sind drei verschiedene Varianten für potenzielle Anwender vorgesehen: Lite, Pro und Enterprise heißen die Software-Suiten. Für das iPas Kassensystem Lite (für ein iPad) werden monatlich 130 Euro aufgerufen; die Pro-Variante kostet monatlich 200 Euro für 10 Geräte. Der Anbieter aus Brandenburg ist spezialisiert auf Lösungen für größere Unternehmen und Ketten. Die Software ist nicht im App-Store erhältlich, sondern ein Server-basiertes System. Anbindungen an Warenwirtschaft oder automatische Bestellsysteme sind möglich. Expertise hat Megara auch bei digitalen Speisekarten. Auch viele Diskotheken gehören zur Kundschaft, so die Firma gegenüber invidis. Statt etwa angefangene Flaschen nach Groß-Veranstaltungen händisch zu zählen, kann die Software mit Inventurfunktion zusammen mit einer Waage Werte errechnen. Anfangsbestand und der Bestand am Ende einer Veranstaltung können ebenfalls für bestimmte Getränkearten ermittelt werden, um eine einfachere Kalkulation fürs Finanzamt aufstellen zu können.

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