Anzeige
Tablets

Bayerns Polizei wrackt CarPCs ab - und schafft CarPads an

Bayerns Polizei macht mobil: Schleierfahnder des Freistaats gehen nicht mehr mit fest im Auto verbauten Rechnern auf computer-gestützte Verbrecherjagd. Die bisher in den Dienstfahrzeugen eingesetzten PCs werden jetzt sukzessive durch Tablets ersetzt.
Mit dem Tablet Bormann FT03 setzt der Freistaat jetzt auf neuere Technologien (Foto: Bormann EDV + Zubehör GmbH)
Mit dem Tablet Bormann FT03 setzt der Freistaat jetzt auf neuere Technologien (Foto: Bormann EDV + Zubehör GmbH)

Der bayerische Innenstaatssekretär Gerhard Eck hat am gestrigen Mittwoch bei der Verkehrspolizeiinspektion Rosenheim die neuen CarPads der Bayerischen Polizei präsentiert. Die neuen Tablets – nicht zu verwechseln mit dem namensähnlichen 6 Zoll Android-Smartphone CarPad Note 5 F6 – ersetzen die bisherigen CarPCs, die seit 2000 bei der Bayerischen Polizei zur mobilen Fahndung eingesetzt werden. Vorteil: Die CarPads sind technisch nicht mehr an das Polizeifahrzeug gebunden.

Rund 1,8 Millionen Euro kosten die CarPads, von denen bisher mehr als 50 angeschafft wurden. Zwischen 400 und 500 CarPads sollen es werden – die von Ministerium und Hersteller genannten Zahlen unterscheiden sich. Laut einem Bericht von Rosenheim24.de werden insgesamt 415 PCs ersetzt und sind bereits 62 Tablets im Einsatz. Die Tablets stammen vom Anbieter Bormann EDV + Zubehör GmbH aus Neusäß bei Augsburg, der das Modell Bormann FT03 in diesem Jahr auch zur CeBIT vorstellte.

Verbaut sind in den rugged Gehäusen jeweils ein 13,3″ großes, in- und outdoorfähiges Multitouch TFT-Display sowie zwei Akkus mit einer Laufzeit von acht Stunden. Eine Doppelladestation sowie ein Funk-Modul für LTE beziehungsweise 4G-Netze sollen für die sichere Stromversorgung sowie eine schnelle Kommunikation sorgen. Optional ist eine E-Pass Lesefunktion an zwei optional integrierbaren USB Ports. An diesen Ports können für die E-Passkontrolle ein RFID Reader, ein MRZ Reader, ein Barcode Reader oder Mehrfachmodule angedockt werden. Auch andere USB Module wie eine Kamera oder zusätzliche Speichermodule können angeschlossen werden.

Laptop und Lederhosen 2.0 – mobile Fahndung mit LTE und Tablet

Angeschafft wurden die Tablets vom Bayerischen Landeskriminalamt (BLKA). Seit dem Frühjahr wird die mobile Fahndung im Streifenwagen praktiziert. Neben dem Zugriff auf polizeiliche Fahndungssysteme erlauben die CarPads laut Ministerium mittels mobiler Fingerabdruckscanner beispielsweise auch Schnellabgleiche in der Fingerabdruckdatenbank des Bundeskriminalamts (BKA). Zudem können die bayerischen Fahnder unter anderem auch spezielle Dateien zur Überprüfung von Dokumenten und Fahrzeugen nutzen, um beispielsweise Diebstahlsfällen auf die Schliche zu kommen.

Ein wenig stolz auf die berühmte Mischung „Laptop und Lederhosen“ ist man wohl auch bei der bayerischen Polizei: „Kein anderes Bundesland hat bei der Fahndung einen so hohen Anteil mobiler Geräte im Einsatz wie Bayern“, sagte der Innenstaatssekretär. Hier habe Bayern eine bundesweite Vorreiterrolle, die sich mit beachtlichen Fahndungserfolgen bezahlt mache. Zu den weiteren Vorteilen sagte Eck: „Die neuen CarPads helfen unseren Polizistinnen und Polizisten auch bei der Eigensicherung, weil damit vor Ort schnell Informationen über die Kontrollierten zur Verfügung stehen.“ Das sei gerade bei Gewalttätern und Personen mit gefährlichen ansteckenden Krankheiten wichtig. Außerdem würden die Einsatzzentralen spürbar von Fahndungsabfragen entlastet.

Anzeige