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Quartalszahlen

Back in Business - Sharp ist wieder in den schwarzen Zahlen

Schnell und mit Wucht ist Sharp mit einem unerwartet guten ersten fiskalischen Quartal zurück. Dank Abenomics, hohen Solar-Umsätzen - und einem im Jahresvergleich um rund 33% gestiegenen Absatz mit LCDs.
Der britische Designer Sir Paul Smith vor dem weltgrößten LED TV LC90LE757E (Foto: Sharp)
Der britische Designer Sir Paul Smith vor dem weltgrößten LED TV LC90LE757E (Foto: Sharp)

Sharp hat kürzlich seine Quartalszahlen sowie einen Jahresausblick präsentiert, die zeigen, dass der japanische Konzern überraschend gut aus der Misere gekommen ist. Die Vierteljahreszahlen für das erste Quartal umfassen den Zeitraum von April bis Ende Juni 2013 – Sharps Geschäftsjahr endet jeweils mit dem Ende März. Im ersten Geschäftsquartal verbuchte Sharp einen operativen Gewinn von umgerechnet rund 23 Millionen Euro (3,01 Milliarden Yen).

Die positiven Zahlen überraschten auch Banker und Investoren. Denn Analysten hatten dagegen einen einstelligen Millionen-Yen-Verlust für den Zeitraum April bis Juni erwartet. Sharp möchte im gesamten Fiskaljahr – das entsprechend Ende März 2014 endet – einen Betriebsgewinn von 80 Milliarden Yen vorweisen können. Wird die Prognose eingehalten, wären dies rund 612 Millionen Euro.

Hilfreiche Yen-Schwäche

Hauptgründe sind zum einen die positiven Folgen der von der japanischen Regierung und Notenbank verfolgten Abenomics – also der künstlichen Schwächung des Yen, die als Förderung der Exportwirtschaft gedacht ist. Auch eine Verdoppelung des Umsatzes in der Photovoltaik-Sparte führte zu den insgesamt erfreulichen – und: schwarzen – Zahlen. Aber auch die LCD-Abverkäufe sind sprunghaft um etwa ein Drittel gestiegen.

So setzte Sharp nach 145,9 Milliarden Yen im Vergleichszeitraum jetzt 193,8 Milliarden Yen mit den Displays um. Damit stiegen die Umsätze um 47,8 Milliarden Yen beziehungsweise 32,8%. Laut Investorenmitteilungen von Sharp soll die Displaysparte im bis Ende März 2014 laufenden Geschäftsjahr Umsätze in Höhe von 970 Milliarden Yen generieren. Das wäre ein um 14,5% gesteigerter Umsatz im Vergleich zum Fiskaljahr 2013, das mit LCD-Umsätzen von 846,8 Milliarden Yen abgeschlossen wurde.

Schwarze Zahlen mit Displays zum Geschäftsjahresende

In Bezug auf die Displays ist man noch nicht in den schwarzen Zahlen – sie sind aber durchaus in Reichweite. So wurde das erste Quartal 2012 mit einem Minus von 63,4 Milliarden Yen abgeschlossen; das Fiskaljahr 2012 riss ein Loch von 138,9 Milliarden Yen beim Betriebsergebnis mit LCDs. Aktuell stehen -9,5 Milliarden Yen nach dem ersten Quartal in den Büchern. Also etwa -72 Millionen Euro. Läuft alles nach Plan, sollen Ende März 2014 30 Milliarden Yen beim Betriebsergebnis zustande gekommen sein – was ein Plus von etwa 228 Millionen Euro wären.

Wie andere Branchengrößen auch will man sich weiter auf den Verkauf höherwertiger Displays konzentrieren. Im Falle Sharp sind das die IGZO LCDs. Durch Einwerben neuen Aktienkapitals soll die Situation beim Konzern weiter stabilisiert werden. Zudem will man weiter aktiv nach neuen Großkunden suchen, wie es in Investor Relations-Dokumenten heißt.

IGZO made in Nanjing

Bereits Ende Juni hatte Sharp eine Kooperation mit dem chinesischen Konzern CEC verkündet. Im chinesischen Nanjing wollen beide Unternehmen eine Fabrik hochziehen, die ab 2015 Displays produzieren soll. An dem Gemeinschaftsunternehmen ist Sharp als Juniorpartner beteiligt – CEC hält 92%. Der Staatskonzern CEC trägt die Kosten von 2,9 Milliarden US-Dollar für die Plant, Sharp soll Know how beisteuern. Damit könnten bald auch IGZO-Displays in Nanjing vom Band rollen.