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EuroShop 2014

Retail-Messe zeigte Osterstimmung beim Handel

Alle (drei) Jahre wieder: Die kürzlich beendete EuroShop - internationale Leitmesse rund um den Einzelhandels - gleicht dem Oster- oder Weihnachtsfest. Längst aus den Augen verlorene Marktteilnehmer tauchen wieder auf. Gemeinsam feiert man Gottesdienst - und lernt voneinander.
Perfekt inszeniert: Messestand mit Mannequins auf der EuroShop 2014 (Foto: TK/ invidis.de)
Perfekt inszeniert: Messestand mit Mannequins auf der EuroShop 2014 (Foto: TK/ invidis.de)

Denn die Präsentationen an den Ständen glichen in manchen der Düsseldorfer Messehallen geriet manchmal in’s Sakrale. Kleinen Kathedralen gleich waren etwa die temporären Showrooms der Anbieter von Mannequins. Dort wurden neue Generationen von edlen Schaufensterpuppen schick aufgemacht und mit Licht, Musik und weiteren Effekten in Szene gesetzt.

Erst recht die internationalen Shopfitter: Unternehmen, die mit Expertise in Innenarchtiektur, internationalem Projektgeschäft sowie tiefer Branchenkenntnis ansetzen, große undkleinere Retailer weltweit am Point of Sale in Szene zu setzen. Das Ganze war dabei so emotional und zugleich liturgisch geplant wie die Ostermette.

Auch in der neuen Lighting-Halle zeigten große und kleinere Lightinghersteller und -Planer, welche Kerzen man in welchem Einkaufsszenario wann und wo zünden sollte, um den gewünschten Effekt bei der eigenen Zielgruppe zu erzielen.

Vom Kühlregal bis zum Check-Out

Der Sinn der Messe: vom Kühlregal, über den eingesetzten Einkaufswagen bis zum (Self-) Check-Out an der Kasse des Baumarkts müssen die Einzelhändler weltweit einiges bieten, um gegen die Online-Konkurrenz zu bestehen. In diesem Jahr zeigte sich aber sehr deutlich, dass die modebranche, der Lebensmitteleinzelhandel und andere stationäre Anbieter das eigene Wehklagen der letzten Jahre Leid sind. Und dabei sehen, wie die eigene Fläche jeweils zu ganz neuen Zwecken eingesetzt werden kann.

Stationärer Handel tritt selbstbewusster auf: Präsentation für Schuhe auf der EuroShop 2014 (Foto: TK/ invidis.de)
Stationärer Handel tritt selbstbewusster auf: Präsentation für Schuhe auf der EuroShop 2014 (Foto: TK/ invidis.de)

Handel: Angriff auf Online

Dazu kann klassisches Digital Signage gehören. So wurden nun Vending Machines mit cleveren Lösungen wurden häufiger gezeigt und nachgefragt. Ebenfalls unübersehbar: mehr und mehr erobern interaktive Touch-Systeme den Handel. Allerdings wird hier von Kundenseite mehr verlangt, als reine Präsentations-Tische. Virtual Stores waren ein Spezialthema, aber es gab hier eine Reihe sehr interessierter Handelsunternehmen, die teure, bereits vorhandene Regalmeter und Quadratmeter in 1a-Lagen von Metropolen gerne ganz anders einsetzen möchte. Um den Onlinehandel auf seinem ureigenen Terrain anzugreifen.

Was der Handel generell will: Upselling, sehr gute Multi- oder Omnichannel-Ansätze, praktische und robuste Tabletlösungen, einfache Bedienbarkeit für eigene Mitarbeiter sowie Endkunden, quasi null Wartungsaufwand, Software sowie Geräte, die sich in bereits vorhande Strukturen großer Filialisten anpassen lässt. Und das Ganze bitte zu Traumkonditionen.

Retailer wieder selbstbewusster

Die EuroShop bietet mehr denn je ein Forum für den Handel und dessen Dienstleister. Und da Einzelhändler selbst als Dienstleister unterwegs sind, verlangen sie etwas für ihr Geld. Zudem ist die Investitionsbereitschaft in mageren Jahren recht gering. Jetzt zeigt sich allerdings, dass man es von manchen Leid-Messen vergangener Jahre wieder hin zu einer Leit-Messe im besten Sinne geschafft hat. Der stationäre Handel tritt wieder selbstbewusster auf – und ist offen für Innovationen.

Die müssen ihm allerdings immer in einem Gesamtkonzept präsentiert werden. Signage-Dienstleister, die sich nicht auf die EuroShop bemühen, sollten dann auch konsequenterweise den Handel insgesamt als Kundenkreis ausschließen. Zudem verzichten sie auf eine wichtige Inspirationsquelle. einmal alle drei Jahre schafft man es doch nun wirklich in die Christmette oder Osternacht, finden sie nicht?

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