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Förderprogramm H2020

Gewollter Geldsegen - EU sucht innovative KMUs

Gute Nachricht für innovative KMUs aus der EU: Die Kommission hat die 7 fetten Jahre ausgerufen und fördert Unternehmen mit einem neuen Programm. Erste Unternehmen wurden ausgewählt - aber Zeit für die Antragstellung bleibt noch allemale.
EU-Kommission fördert KMUs bis 2020 (Fotos: EU-Kommission; Montage: invidis.de)
EU-Kommission fördert KMUs bis 2020 (Fotos: EU-Kommission; Montage: invidis.de)

EASME – was zunächst klingt wie eine seltene Atemwegserkrankung, könnte für Unternehmen der Digital Signage-Branche eher eine wohltuende Finanzspritze bedeuten. Denn hinter dem Kürzel verbirgt sich die Exekutivagentur für kleine und mittlere Unternehmen, die wiederum H2020 verwaltet. Und H2020 enthält die hochwirksame Substanz Fördergeld, welche im Rahmen des Programms Horizont 2020 ausgegeben wird.

Zwischen 3 Mrd. und 9 Mrd. für KMUs

Etwa 3 Milliarden Euro stehen bei H2020 für einen Zeitraum von 7 Jahren zur Verfügung – und das ist nur der Fördertopf Technologie (siehe unten). Durch das KMU-Instrument möchte die Europäische Union die innovativsten kleinen Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial fördern. Das Antragsverfahren ist einfach – zumindest in Bezug auf EU-Verfahren. Nur die besten Projekte können finanzielle Unterstützung erwarten. So sollen etwa Berichts- und weitere Nachweispflichten vereinfacht worden sein, heißt es auf invidis-Nachfrage bei der Kommission

Die förderfähigen Themen sind dem Arbeitsprogramm zur „Innovation in KMU“ im Rahmen von Horizont 2020 zu entnehmen, das neben weiteren Infos auf der SME Techweb-Microsite der EU-Kommission zu finden ist . Ebenfalls lohnenswerte Ratgeber sind die sogenannten Nationalen Kontaktstellen (NKS) für EU-Programme, die bei den jeweiligen Regierungen der Mitgliedsländer eingerichtet sind. In Bonn sitzt die für H2020 zuständige NKS, die eine eigene Telefon-Hotline sowie Mailadresse eingerichtet hat – Sie finden sie unter diesem Link.

KMU-Förderung bei Horizont2020 - Wohin die ersten Fördergelder gehen (Grafik: EU-Kommission)
KMU-Förderung bei Horizont2020 – Wohin die ersten Fördergelder gehen (Grafik: EU-Kommission)

Keine Antragsfristen

Generell gilt: Anträge können jederzeit eingereicht werden, werden jedoch nur viermal jährlich bewertet. Die nächsten Stichtage für die Bewertung sind der 24. September 2014 für Phase 1 und der 9. Oktober für Phase 2.

Erste Unternehmen, die Anträge gestellt hatten, die bis zum ersten Stichtag für Finanzhilfen der Phase 1 (18. Juni 2014) eingegangen waren, wurden nun ausgewählt. Die Namen der Firmen wurden nicht bekanntgegeben – wohl aber die Verteilung nach Ländern.  Insgesamt werden 155 KMU aus 21 Ländern (EU-Mitgliedstaaten und mit Horizont 2020 assoziierte Länder) jeweils 50 000 EUR zur Finanzierung von Durchführbarkeitsstudien erhalten, mit denen sie ihre Innovationsstrategie entwickeln können. Außerdem können KMU in den Genuss von bis zu drei Tagen „Business Coaching“ kommen.Spanische KMU waren in der ersten Runde besonders erfolgreich (39 ausgewählte Vorschläge), dicht gefolgt von KMU aus dem Vereinigten Königreich und Italien. Insgesamt gingen für die ersten Finanzhilfen 2666 Anträge ein. Die ausgewählten Antragsteller werden im August von EASME benachrichtigt.

Etwa 645 Projekte (Phase 1 und Phase 2) dürften 2014 gefördert werden, 2015 werden es vermutlich 670 sein.

Horizont 2020: Gesamtprogramm umfasst 80 Mrd. Euro

Ausgestattet mit einem Budget von fast 80 Milliarden Euro über einen Zeitraum von 7 Jahren ist Horizont 2020 das bislang umfangreichste EU-Forschungs- und Innovationsprogramm; in seinem Rahmen sind KMU-Fördermittel in nie dagewesener Höhe vorgesehen. Mindestens 20% bzw. fast 9 Milliarden Euro der Schwerpunkte „Führende Rolle bei industriellen Technologien“ (also inklusive obiger 3 Milliarden Euro) und „gesellschaftliche Herausforderungen“ des Programms Horizont 2020 dürften KMU in Form von Finanzhilfen unmittelbar zugutekommen, unter anderem über das KMU-Instrument.

Rückübersetzt aus dem Amtsdeutsch heißt das: Unter Umständen könnten Projekte kleiner Unternehmen, die nicht aufgrund technologischer Kriterien ausgewählt wurden, durchaus im Bereich der gesellschaftlichen Herausforderungen förderungswürdig sein. Das könnten möglicherweise barrierefreie Kiosksysteme sein, Wegeleitungssysteme in Altenheimen oder Displays mit besonders strom- und umweltschonender Technologie.

Darüber hinaus haben sich die Europäische Kommission und die Gruppe der Europäischen Investitionsbank (EIB) mit dem Ziel zusammengetan, die Bereitschaft von Banken und anderen Finanzmittlern zur Vergabe von Darlehen und Beteiligungskapital an innovative Unternehmen zu erhöhen, und zwar durch InnovFin – EU Finance for Innovators. Andere Unternehmen können sich im Rahmen von COSME um Finanzmittel bemühen.

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