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Kreation

Belgiens schönstes Blink Blink-Piano steht im Bahnhof

In Gent findet bis 21. September 2014 das Musikfestival "123-piano" statt. In der ganzen Stadt sind von acht Künstlern gestaltete Klaviere installiert. Wer mag, darf darauf spielen oder klimpern. Das LED Blink Blink-Piano der besonderen Art steht am Bahnhof Sint-Pieters.
123-piano in Gent: Montage des Fisheye konzipierten Klaviers (Foto: Kris Goubert)
123-piano in Gent: Montage des Fisheye konzipierten Klaviers (Foto: Kris Goubert)

Normal machen sie bei Fisheye alles, was es nicht bei Google gibt – so die Selbstdarstellung der Agentur. Warum also nicht mal was für die Kunst tun, dachten sich die in Gent ansässigen Kreativen. Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen: Ein Piano das mit LEDs veredelt wurde – die softwaregesteuert auf die gespielte Musik reagieren und entsprechend leuchten.

Die für dieses Instrument verwandte Medientechnik allein wiegt mehr als Maria Callas zu ihren besten musikalischen Zeiten auf die Waage brachte, was bei der Planung berücksichtigt werden musste.

Fisheye-Piano: Montage und Reissbrett (Foto: Kris Goubert)
Fisheye-Piano: Montage und Reissbrett (Foto: Kris Goubert)

Bereits zum zweiten Mal haben die Macher des 123-piano in ganz Gent Tasteninstrumente aufbauen lassen, auf denen jeder spielen kann, soll und darf. Neben den üblichen Pedalen, Tasten und Saiten verfügt das Blink Blink-Klavier über 30 mit 5050SMD-LEDs versehene LX152-Module von Luxibel. Die 1 m breiten Module sind für Video Mapping und andere AV-Anwendungen gedacht und bringen es jeweils auf 160 p Auflösung.

Jedes Modul wiegt etwa 4,5 kg. Damit muss das in der Gesamtkonstruktion untergebrachte Tasteninstrument das Gewicht mehrerer mittelschwerer Operndiven tragen können.

Fast sakral: Das Fisheye-Klavier in Sint-Pieters (Foto: Kris Goubert )
Fast sakral: Das Fisheye-Klavier in Sint-Pieters (Foto: Kris Goubert)

Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen. Dabei kam man bei Fisheye schon ein wenig ins Schwitzen, wie Fredo De Smet gegenüber invidis.de sagt. „Die Deadline für das Projekt war sportlich bemessen. Insgesamt hatten wir mit sechs Beteiligten nur 12 Tage für Konzeption, Bau und Montage, Programmierung und Installation“, so De Smet im invidis-Interview. „Glücklicherweise haben wir aber genug Nerds und Geeks im Team, um das Piano-Projekt umsetzen zu können.“

Fishey-Projekt für das 123-piano-Festival - Programmieren und Hacken (Foto: Kris Goubert)
Fishey-Projekt für das 123-piano-Festival – Programmieren und Hacken (Foto: Kris Goubert)

In vier Tagen wurde das Konzept geschrieben und die technischen Zeichnungen angefertigt. Für das Design war bei Fisheye Michel Nols zuständig – seines Zeichens Media Related Space Designer.

Fisheye-Piano:  3D Modell (Grafik/ Rendering: Michel Nols)
Fisheye-Piano: 3D Modell (Grafik/Rendering: Michel Nols)

Innerhalb von drei Tagen wurde gebohrt, gebaut und gesägt, weitere drei Tage gingen für Programming und Hacking der Audio-Software drauf. Hier kam in der Grundversion die Software Arkaos von Luxibel zum Einsatz. Für Montage und Installation am belebten, 1913 erbauten Bahnhof Sint-Pieters genügte ein Tag. Die Station ist die größte in Gent und Belgiens drittgrößter Bahnhof – ein guter Ort um eine Menge Menschen mit Kunst und Musik erreichen zu können.

Die Fisheye-Kreativen bezeichnen ihr Piano selbst übrigens als den KITT unter den Klavieren – als Hommage an Michael Knight, beziehungsweise die Serie Knightrider mit David Hasselhoff.

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