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Technologie

Augmented Reality erobert den Weltraum ohne Google

Wer im Weltraum mal schnell ein Bauteil herausnehmen und einen Fehler fixen muss, will nicht noch ein Handbuch oder Tablet in der Hand halten. Auch sonst bieten Augmented Reality-Technologien Vorteile für den Einsatz in Wissenschaft und Industrie. Künftig will die NASA Astronauten auch mit AR-Brillen ausstatten. Die kommen aber weder von Google, noch von Magic Leap, sondern von ODG.
Filmszene aus Interstellar (Foto: Melinda Sue Gordon / Paramount Pictures)
Filmszene aus Interstellar (Foto: Melinda Sue Gordon / Paramount Pictures)

Industriepartner für das Projekt ist die US-Company Osterhout Design Group (ODG), die Augmented Reality-Brillen bereits für militärische oder industrielle Anwendungen entwickelt hat. Auch den Concumer-Markt möchte ODG mit einer AR-Brille beliefern, von der bisher Prototypen gezeigt wurden.

Sicherlich können sowohl ODG wie die NASA von späteren AR-Einsätzen unter extremen Bedingungen profitieren – und letztlich auch B2B-Märkte wie die Industrie. An Bord von Raumschiffen sollen AR-Brillen Funktionen von Manuals übernehmen und als Schnittstelle für Video Chats dienen, heißt es. Die AR-Brille von Osterhout soll noch im laufenden Jahr in einem Unterwasser-Labor auf ihre Weltraumtauglichkeit hin überprüft werden.

ODGs Brille ist aktuell in einer Android-Variante verfügbar (Modell R-6). Angekündigt ist zudem die R-6S mit einer Logik auf Basis eines Qualcomm Snapdragon Quad-Prozessors. Zudem ist auf der CES 2015 der Prototyp eine Consumer-Version gezeigt worden. Jede der AR-Brillen verfügt über stereokospoische HD-Displays, die für die 3D-Darstellung sorgen. Bei der R-6S stehen 720p bei 60fps zur Verfügung, der Vorgänger arbeitet mit 30fps.

Augmented Reality-Brille R-6S (Foto: ODG)
Augmented Reality-Brille R-6S (Foto: ODG)

Verschiedenen Medienberichten zufolge wollte die NASA ursprünglich eine Google Glass mit in den Outer Space nehmen. Allerdings verwies demnach Google seinerzeit darauf, dass man sich auf eine reine B2C-Brille konzentriere.

Bekanntlich ist die Google Glass in ihrer bisherigen Form Geschichte. Nachdem Google Ende 2014 über eine halbe Milliarde US-Dollar in das Start up Magic Leap gesteckt hatte, dürfte Google sich gemeinsam mit Magic Leap auf die Fortentwicklung von deren Technologie stürzen.

Bei Magic Leap meint man AR oder VR seien überholt – die Company selbst spricht von CR und Cinematic Reality. Im Gegensatz zu den in diversen Devices wie der Oculus Rift oder der Samsung Gear VR will Magic Leap mit extrem kleinen Projektoren Bildinformationen und Licht in die Augen der Nutzer projizieren. Dazu werden jede Menge an Sensorik und Co. benötigt. Vorteil aus Sicht von Magic Leap: Das System soll angenehmere Seh-Erlebnisse liefern, als es stereoskopisch angelegte 3D-Systeme bisher können. Berichten zufolge existieren momentan zwei verschiedene Magic Leap-Prototypen.

Neben Google ist Legendary Entertainment einer der Eigner von Magic Leap; die Produktionsfirma, die mit Interstellar im Kino eine wissenschaftlich, erzählerisch und auch visuell spannende Space-Novelle kreiert hat. Und da Magic Leaps Rony Abovitz der Welt via Blog zuletzt eine „freaking awesome“ Technologie versprochen hat, die man aber ruhigen Gewissens auch der eigenen Mutter oder dem eigenen Vater empfehlen könne – die „Mom Rule“ – wird die Leap wohl zumindest vorerst auf dem blauen Planeten weiterentwickelt. Eine Reise in den Orbit soll dann via Cinematic Reality auch bequem auf Erden machbar sein.

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