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Farbräume

50 Shades of Grey - neue Eizo-Screens mit Gamut Warning

Um spannende Ultra HD-Inhalte zu produzieren, arbeitet die Medienbranche mit dem Standard Rec. 2020. Problem: UHD-Content kann auf Full HD-Screens grausam aussehen, da die Farbräume stark voneinander abweichen. Eizo liefert bald Profi-Monitore mit einer neuen 3D LUT aus, die automatisch anzeigt, wie Rec. 2020 UHD-Content auf HD-TVs wirkt.
Eizo-Display CG318-4K (Foto: Eizo)
Eizo-Display CG318-4K (Foto: Eizo)

Für DCI-P3 konforme Arbeitsplätze in der Medienproduktion und Postproduktion gelten hohe Anforderungen: ohne eine sehr hohe Auflösung und präzise, sehr gute Farbraumabdeckung, braucht man den Computer nicht hochzufahren – unabhängig davon, ob es dabei um Bewegtbild, Foto oder Repro geht.

Bei der Distribution von Bewegtbild für 4K UHD sowie 8K UHD – also 3.840 x 2.160p oder 7.680 x 4.320p bei einem Seitenverhältnis von 16:9 – ist Rec. 2020 der entscheidende ITU-Standard, nach dem neben dem Farbraum unter anderem auch neun verschiedene Standard-Framerates sowie die beiden Auflösungen definiert sind. Der Rec. 2020 deckt den DCI-P3 zu 99,98% ab – umgekehrt erreicht DCI-P3, der zunächst als Standard in der digitalen Kinoproduktion wichtig wurde, 72,9% des Rec. 2020 ab.

Generell ist Rec. 2020 der größte aktuelle Farbraum, der beispielswie auch den AdobeRGB zu 100% abdeckt. Der neue große Farbraum des Standards soll die Welt für 8K und 4K fit machen. Displays, die den kompletten Farbraum des Rec. 2020 abbilden könnten, gibt es (derzeit) nicht.

Farbräume beim  CG318-4K und Funktionsweise des Color Warning-Features (Grafik: Eizo)
Farbräume beim CG318-4K und Funktionsweise des Color Warning-Features (Grafik: Eizo)

Die zwei Farbräume DCI-P3 und Rec. 2020 sind wichtig für jeden, der derzeit digitale Inhalte erstellt – und auch morgen noch im Geschäft sein möchte. Wer allerdings sichergehen will – oder muss – dass Consumer oder Businesskunden auch auf ihren Full HD-Screens noch ein ansprechendes Bild vorfinden, muss sich außerdem noch an den Farbräumen Rec. 709 und sRGB orientieren, die für HDTV beziehungsweise die Web-Welt maßgeblich (und weitestgehend identisch) sind.

Ein Spagat: Auch wenn der Kunde mit Ultra HD-Screens am Point of Sale arbeitet, können Inhalte, die auch für Mobile Devices oder den Monitor am Computer gedacht sind, nicht mal eben so rübergezogen werden – zumindest dann nicht, wenn es genaue CI-Vorgaben bei den Farben gibt.

Ende letzter Woche hat Eizo angekündigt, die beiden Monitore CG248-4K und CG318-4K mit einer neuen 3D LUT-Logik auszustatten, die von der japanischen Imagica Corp. entwickelt wurde, einem Postproduktionshaus. Eines der Features der Logik: Die Nutzer können eine Gamut Warning-Funktion aktivieren. Dabei werden die Farbinfos, die der kleinere Farbraum nicht darstellen kann in diversen Grautönen angezeigt. So ist sehr schnell ersichtlich, welche Farbinformationen verloren gehen – was für den Workflow interessant ist. Zudem lässt sich natürlich auch die Wirkung in Rec. 709 anzeigen.

Eizo-Screen CG248-4K (Foto: Eizo)
Eizo-Screen CG248-4K (Foto: Eizo)

Der neue 31,1-Zöller wurde im November 2014 angekündigt, als Datum fürs Shipping wurde der April 2015 genannt. Auch der kurzfristig angekündigte 23,8-Zöller soll ab April verfügbar sein. Gegenüber invidis wollte Eizo Deutschland noch nicht verraten, ab wann die Monitore hierzulande erwerbbar sind. Allerdings dürfte sich schon bald etwas tun: Eizo verkauft zwar im deutschsprachigen Raum schon ein 4K 31″-Gerät allerdings keines aus der Color Edge-Serie. In den drei Profi- bis Semi-Profi Sub-Serien CG, CX und CS ist hierzulande bisher kein Display mit einer Auflösung von mehr als 2.560 x 1.440p im Programm. Insofern dürfte in Europa ein baldiger Verkaufsstart der beiden neuen Topmodelle geplant sein.

Die beiden wohl auch in DACH bald erwerbbaren Modelle CG248-4K und CG318-4K arbeiten mit IPS Panels und sind mit jeweils 350 cd/m² Luminanzwert sehr lichtstark. Beide Screens geben einen 10 bit Image-Output aus, und greifen intern auf 16 bit LUT zurück. Der CG248-4K hat eine Pixeldichte von 185 PPI, deckt AdobeRGB zu 99% und DCI-P3 zu 93% ab. Die Auflösung beträgt 3.840 x 2.160p, das Kontrastverhältnis 1000:1.

Sein größerer Bruder CG318-4K löst mit 4.096 x 2.160p auf, erreicht ein Kontrastverhältnis von 1.500:1. Auch er deckt AdobeRGB zu 99% ab, und den DCI-P3 mit 98%. Die Pixeldichte liegt bei 149 PPI. Damit erreicht er – zumindest laut den jeweiligen Datenblättern – noch genauer den Farbraum des Digital Cinema-Standard, als der 31-Zöller von LG, der als einer seiner Mitbewerber gelten kann, auch wenn sich die Geräte in einzelnen weiteren Features unterscheiden.

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