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Messestand

Deutscher Bundestag geht mit Interactive Signage auf Tour

Green Screen und Multitouch unter der berühmten Kuppel: Im echten Plenarsaal (noch?) ein No Go - aber beim neuen Messestand setzt der Deutsche Bundestag auf Digital Signage. Ab Juni geht das Mini-Parlament auf Tour.
Neuer Messestand des Deutschen Bundestags (Foto: Deutscher Bundestag / Jörg F. Müller)
Neuer Messestand des Deutschen Bundestags (Foto: Deutscher Bundestag / Jörg F. Müller)

Dass sich Digital Signage zur Wissensvermittlung in Museen und verwandten Bereichen inzwischen weltweit durchgesetzt hat, ist bekannt. Auch andere staatliche Institutionen oder Stiftungen setzen auf die Inszenierung, um ihre Anliegen in der Konkurrenz zu Marken und Industrie visuell nicht ins Hintertreffen geraten zu lassen.

Shooting vor dem Green Screen (Foto: Deutscher Bundestag / Jörg F. Müller)
Shooting vor dem Green Screen (Foto: Deutscher Bundestag / Jörg F. Müller)

Wie das Edward M. Kennedy Institute for the United States Senate, das gleich mehrfach und spektakulär zeigt, wie sich Signage einsetzen lässt, wenn man Schulklassen oder Bürgerinnen und Bürgern die Arbeit demokratischer Institutionen näher bringen möchte.

Mit deutlich geringerem Budget und weniger Platz muss jede Form von Wanderausstellung oder Messestand auskommen – zumindest wenn es nicht um Mega-Stände großer Industrieunternehmen oder großzügig gesponserte Kunst geht.

Jetzt hat sich auch der Deutsche Bundestag einen neuen mobilen Messestand gegönnt, der auf Tour geht: Evangelischer Kirchentag (Juni, Stuttgart) und Frankfurter Buchmesse (Oktober) sowie Messen von Bremen über Essen bis nach München sind in diesem Jahr als Stationen geplant. Insgesamt soll der Stand auf etwa 80 Messen in den kommenden acht bis zehn Jahren zum Einsatz kommen.

Ergebnis des Shootings wird versandt (Foto: Deutscher Bundestag / Jörg F. Müller)
Ergebnis des Shootings wird versandt (Foto: Deutscher Bundestag / Jörg F. Müller)

Den Auftrag für Konzeption und Herstellung des Stands hatte Meissner Expo aus Hamburg nach einem europaweiten Ausschreibungsverfahren gewonnen. Dabei sollte neben dem Wunsch nach einem interaktiv bespielbaren Messestand zudem berücksichtigt werden, dass der Stand auf Flächen von unterschiedlicher Größe aufbaubar sein muss. Der fertige Stand, der schon erste Messe-Einsätze in den ersten Monaten des Jahres 2015 hinter sich hat, ist von 90 m² bis 120 m² skalierbar.

Der Stand nimmt die Formensprache der 1999 eingeweihten Kuppel über dem Reichstag auf, die von Sir Norman Foster stammt. Über dem ganzen Stand hat eine in fünf Metern Höhe angebrachte und mit Lighting versehene Variante Platz gefunden. An insgesamt vier interaktiven Rednerpulten können Besucher sich informieren – oder selbst mal ausprobieren, wie es sich anfühlt, als MdB zu den Kollegen und Zuschauern zu sprechen. Die Pulte sind höhenverstellbar – schließlich sollen besonders Schulklassen an die Arbeit des Bundestags herangeführt werden, ohne Hürden auch im Wortsinne.

Ebenfalls zum Ensemble gehört ein interaktiver Multitouchtisch. Hier wurde ein 46-Zöller sowie passende Ansteuer-Hardware verbaut. Die speziell für den Stand entworfene beziehungsweise angepasste Hardware sowie die dahinterliegende Software stammen von Eyefactive aus Wedel, mit denen Meissner Expo auch in anderen Projekten zusammenarbeitet.

Didaktisch aufbereitet und ohne Hürde - Kinder PC (Foto: Deutscher Bundestag / Jörg F. Müller)
Inhalte didaktisch aufbereitet und ohne Hürde – Kinder PC (Foto: Deutscher Bundestag / Jörg F. Müller)

Vor einem mobilen Green Screen können sich Besucherinnen und Besucher des Stands jeweils vor Motiven des Deutschen Bundestags fotografieren lassen. Dazu wird eine von Meissner Expo stammende App genutzt, die Fotos werden mit iPads erstellt. Die so entstandenen Fotos der Besucher – etwa hinter einem Rednerpult im Plenarsaal, vor dem Reichstag oder in der Kuppel – können anschließend direkt am Multitouchtisch angesehen und per E-Mail versandt werden. Bisherige Einsätze bei Messen zeigen, dass besonders dieses Feature sehr gut ankommt.

So wie der Stand modular geplant ist, will man auch inhaltlich aktuell sein, lautete eine weitere Vorgabe des Parlaments. Beim Content wurde darauf geachtet, dass dieser schnell und ohne großen Aufwand ausgetauscht oder ergänzt werden kann, etwa, um auf aktuelle Ereignise reagieren zu können.

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