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Digital Signage im Museum

Interaktion im Canadian Museum for Human Rights

Am heutigen Tag der Menschenrechte stellen wir Ihnen das AV und Digital Signage Konzept im Canadian Museum for Human Rights (CMHR) vor. Das Museum zeigt, wie man mit Gamifaction und Interactive Digital Signage ein abstraktes Thema lebendig präsentieren kann.
Das Canadian Museum for Human Rights in Winnipeg mit seinem markanten Tower of Hope (Foto: David Steinberg / Electrosonic)
Das Canadian Museum for Human Rights in Winnipeg mit seinem markanten Tower of Hope (Foto: David Steinberg / Electrosonic)

Schon lange arbeiten Museen und Ausstellungsmacher mit AV und Digital Signage, um Besucherinnen und Besucher zu informieren, sie interaktiv einzubinden sowie sie durch Wegeleitung im Gebäude gut verteilen zu können. Manche Institutionen stellen zudem Räume für Gruppen und Gruppenarbeit zur Verfügung, sodass Multitouch und Collaboration ebenfalls oftmals mitgeplant oder nachgerüstet werden.

Je nach Zweck und Budget – Kunstmuseum, technisches Museum, Gedenkstätte, kommerzieller Träger, öffentlicher Auftraggeber – variiert dieser Einsatz. Die USA sowie Kanada legen da in Punkto moderner Didaktik und Inszenierung so einiges vor. So auch im kanadischen Menschenrechtsmuseum, das sehr um Immersion und Interaktion bemüht ist.

Interaktive Elemente finden sich im CMHR zuhauf (Foto: David Steinberg / Electrosonic)
Interaktive Elemente finden sich im CMHR zuhauf (Foto: David Steinberg / Electrosonic)

Das in Winnipeg beheimatete Canadian Museum for Human Rights (CMHR), erfüllt eine allgemeine Aufgabe: Geschichte und aktuelle Lage zum Thema Menschenrechte. Neben musealen Aufgaben positioniert sich das Museum als Institution, die die Idee global geltender Menschenrechte aktiv vertritt. Damit nimmt man Aufgaben wahr, die teilweise eher denen von politischen Stiftungen oder NGOs entsprechen.

Das im September 2014 eröffnete Museum bedurfte verschiedener technischer Lösungen, die ähnlich wie die New York Hall of Science mit ihren Connected Worlds oder das Edward M. Kennedy Institute for the United States Senate (EMKI) mit seinen Installationen wichtige und doch oft als langweilig wahrgenommene Themen an heterogene Zielgruppen sehr spannend kommunizieren können.

Die Geschichte der Menschenrechte umfasst im Museum sehr verschiedene Aspekte. Und auch der Museumsbau selbst stellte eine Herausforderung dar.

Der Entwurf des US-Architekten Antoine Predock und des mit eingebundenen Architekturbüros Architecture49 (A49) sieht wunderbar aus – auch in der Umsetzung. Zum Leidwesen der AV Techniker fußt das Exterior Design auf der Grundidee „Roots“. Das entfernt an einen abgesägten Baumstumpf samt drei Wurzeln und einem oben neu wachsenden Baumtrieb, der Tower of Hope des Museums, erinnernde Gebäude bringt von sich aus also ungünstige Voraussetzungen für wichtige Elemente mit sich – wie die Akustik.

Insgesamt elf Dienstleister arbeiteten unter der Koordinierung von GU Electrosonic an der Beseitigung solcher Hindernisse. Selbstredend wurden die Akustikprobleme gelöst. Dafür sorgte SH Acoustics, LLC aus Milford, Connecticut. Das ist insofern bemerkenswert, als dass es Bereiche im Erdgeschoss gibt, von denen man aus Exponate aus dem 4. Stockwerk betrachtet. Auch die teilweise aus Alabaster und Glas gefertigten Zugangsarme (die Wurzeln) waren entsprechendes Neuland.

Besucherinnen am großen Multitouch Tisch (Foto: David Steinberg / Electrosonic)
Besucherinnen am großen Multitouch Tisch (Foto: David Steinberg / Electrosonic)

Auch die ausführenden Architekten bei A49 hatten in der Entwurfsphase zahlreiche Neuerungen im eigenen Workflow einzubringen, etwa beim 3D Modelling. Das unten eingebettete Video gibt einen kleinen Einblick.

Bei der Wissensvermittlung setzt das CMHR stark auf AV: mehr als 100 Stunden Videomaterial, drei Features in Spielfilmlänge, 512 Video Clips und 26 Schmalfilme sind nur ein Teil der Show. Sound Kulissen, 18 Nischen mit Mixed Media Installationen sowie 19 interaktive digitale Installationen und insgesamt sieben kleine Kinosäle finden in dem Gebäude Platz. Als Grundfläche stehen rund 2.230 m² zur Verfügung – damit ist der Bau in etwa so groß wie das Guggenheim in Bilbao.

Untergebracht wurde einiges an Medientechnik. Dabei werden zahlreiche technologische Ansätze genutzt; es finden sich Screens, Projektoren und weitere Hardware von zahlreichen namhaften Herstellern.

Um dem allgemeinen Trend zu Mobile Rechnung zu tragen, nutzt das CMHR über seine App sowie 120 installierte Beacons die Möglichkeit mit den einzelnen Besuchern in Kontakt zu treten und Detailinformationen auf die Smartphones der Interessierten zu bringen.

Die verschiedenen Kinosäle arbeiten zumeist mit Projektoren. Im offenen Bereich, in dem die Definition der Menschenrechte behandelt wird sind drei HDX-W20 FLEX Projektoren von Barco installiert; das Edge Blending wird von der Dataton Software Watchout übernommen.

In einem 360 ° Kino wird die indigene Perspektive auf Menschenrechte beleuchtet. Hier werden sechs CNWU-61B Projektoren (Barco) und ebenfalls Dadatons Watchout eingesetzt.

Wie ein aufgeklapptes Buch - interaktive Screens im CMHR (Foto: David Steinberg / Electrosonic)
Wie ein aufgeklapptes Buch – interaktive Screens im CMHR (Foto: David Steinberg / Electrosonic)

Auf den Galerien wird ebenfalls mit Projektoren gearbeitet. Der Bereich, der sich mit kanadischen Menschenrechtsverletzungen beschäftigt, wird ein CNWU-61B von Barco eingesetzt. Bedruckte Tafeln sowie eine Projektionsfläche, die von vier PT-DS20KU Projektoren von Panasonic bespielt werden gehören zum Ensemble. Der Bereich, in dem Kanadas positives Engagement für Menschenrechte vorgestellt wird, wird von einem Kurzdistanz Projektor versorgt.

Der Themenblock Holocaust wird im Museum ebenfalls abgehandelt. Ein Präsentationsraum mit Barco CNWU-61B Projektor und ein weiterer identisch ausgestattete Raum, in dem der Holodomor thematisiert wird, also die Hungersnot in der Ukraine 1932 und 1933, die die Forschung Stalin anlastet. In der Nähe stehen vier weitere Projektoren, die auf der Galerie eine 80 ft (etwa: 24 m) Projektionswand bespielen.

Im Ausstellungsbereich Rights Today arbeiten drei CNWU-61Bs Projektoren (Barco), deren Edge Blending von einem tvONE System erledigt werden.

Auch an Screens mangelt es nicht. Diverse interaktive Multitouch Kioske wurden verbaut. Bei den interaktiven Stationen der Ausstellung kommen vor allem 27″ Multitouch Screens von Elo Touch Solutions zum Einsatz. Hier wurden auch von Electrosonic und dem Museum gemeinsam Key Pads für die Bedienung entwickelt – sie sind barrierefrei.

Im Innern des Museums (Fotos: Architecture49; Montage: invidis)
Im Innern des Museums (Fotos: Architecture49; Montage: invidis)

Zahlreiche Large Format Displays wurden in 15 der insgesamt 18 AV Nischen verbaut. Beim Content setzt man auf erklärende Inhalte zur Ausstellung sowie auf Funktionen wie Service und Wegeleitung. Zum Einsatz kommen Screens von Samsung sowie NEC und Projektoren von Viewsonic und Barco. Hier kann auch ein interaktives Game zum Thema Protecting Rights in Canada gezockt werden (über Touchscreens von Elo). Auch beim Menschenrechts-Compuerspiel schaut man gerne auf den selbst erreichten Score. Spielergebnisse werden zentral auf einem Triptychon aus drei 65″ Samsung Screens angezeigt.

In der Galerie, die sich der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte widmet, die die Generalversammlung der UN am 10. Dezember 1948 verabschiedet hat, nehmen Digital Signage und AV einen großen Raum ein: Vier interaktive Stationen (jeweils zwei 55″ Samsung Screens im Portrait Modus und eine Gestensteuerung via Microsoft Kinect) wurden hier eingerichtet. Weitere 12 Multitouch Displays je 55″ wurden zu einem Touch-Tisch zusammengefügt, der auf Software von Tactable läuft. Zwei weitere 75″ Screens (Samsung) im Portrait Modus finden sich ebenfalls an dieser Stelle.

Die Galerie Action Counts nutzt ebenfalls Gamication, um besonders jüngere Besucherinnen und Besucher spielend zu informieren. Hier wird ebenfalls mit Gestenerkennung gearbeitet. Zum Einsatz kommen drei Projektoren von Barco, Modell CNWU-61B.

Die Audiotechnik im Museum stammt von Herstellern wie Tannoy, Renkus Heinz, Innovox oder James Loudspeaker (alle: Lautsprecher) sowie Biamp (Audioprozessoren Biamp AudiaFLEX CM).

Für das zentrale Monitoring und Controlling des Großteils der Installation wird der Medialon Manager von Medialon genutzt. Dafür sorgen zwei On site Servicetechniker von Electrosonic.

Verantwortliche Architekten für das Ausstellungsdesign waren Ralph Appelbaum and Associates. Das Ausstellungsdesign wurde von Kubik, Inc. umgesetzt. Als vom Museum beauftragter Consultant sorgte Bruce Wyman für die Koordination unter den Medienproduzenten, die Inhalte für die Ausstellung produzierten.

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