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DSS Europe 2016

Real Time und Transparenz für Smart Cities

Am ersten Tag des DSS Europe 2016 stand unter anderem das Thema Smart Cities im Vordergrund. Nach Keynotes und einer Präsentation diskutierte das Panel "Digital Transformation: How smart cities are impacting our lives" das Thema auf dem Podium.
Das Panel Smart Cities bei der Diskussion (Foto: invidis)
Das Panel Smart Cities bei der Diskussion (Foto: invidis)

Wie werden Smart Cities unser Leben verändern? – Eine einfache Frage mit vielen spannenden Antworten, wohin die Reise definitiv geht und wohin sie vielleicht führt. Brad Gleeson / CIVIQ Smartscapes, Ryan Croft / Transitscreen, Hannes Schwaderer / Intel und Bruno Guerrero / Ayuda diskutierten als Panel „Digital Transformation: How smart cities are impacting our lives“ unter der Moderation von Florian Rotberg / invidis.

Zahlreiche Touchpoints und Data Points stehen zur Verfügung. Aber welche sind entscheidend für moderne Smart City Projekte? – Hannes Schwaderer wollte sich hier nicht festlegen. Denn für ihn liegt das Entscheidende darin, wie man aus den Daten nützliche Informationen gewinnt. Ob diese Daten also von Kameras, Sensoren und WiFi stammen, sei sekundär – da alle Devices Daten liefern.

Entscheidend sei es, so Schwaderer weiter, dass Real Time Informationen zur Verfügung stehen, was die Echtzeitanalyse von Daten voraussetze, die auch in einem Screen erfolgen könne. Für Intel seien Smart Cities von großer Bedeutung – derzeit bearbeitet der Konzern das Thema in acht vertikalen Märkten.

In New York ist das Smart City Projekt recht weit gediehen – und zeigt, was aktuell sofort umsetzbar ist, und was schon bald Standard sein könnte. Grundlage in dem Projekt sind die Highspeed Broadband WiFi Verbindungen, die die Bürger nützeen können. Brad Gleeson erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass Location-based Services (LBS) neue Möglichkeiten für Nutzer und Werbungtreibende lieferten. So könnten Vermieter direkt auf den Screens der Stelen inserieren, in deren Nähe sich freie Wohnungen befinden – und so potenzielle neue Mieter direkt im Umfeld auf eine angenehme Wohngegend hinweisen.

Noch weiter gehend könnten Nutzer im Mobile Web beim Streamingdienst Deezer gleich Playlists auch für die Menschen in ihrer Nachbarschaft kreieren und freigeben. Bereits jetzt gebe es hierfür eine hohe Akzeptanz.

Im Bereich Verkehr und Nahverkehr sind noch längst nicht alle Business Opportunities ausgelotet, findet Ryan Croft. Transportunternehmen selbst etwa, gehen nach seiner Beobachtung ungern mobile, wenn es um die Kommunikationskanäle geht. Digital Signage erreiche im Nahverkehr 98% der pendelnden Menschen über große Screens und 9% über die Nutzung von Apps. Telefone können ausfallen, eine physikalische Infrastruktur mit großen Screens dagegen sei besser gegen Ausfälle geeignet. Er rechnet deshalb damit, dass Smart Cities ihre Nahverkehrssysteme mit U-Bahnen, Trams, Bussen, Zügen und weiteren Verkehrsmitteln noch wesentlich enger mit einbeziehen und mit den Kommunikationsinfrastrukturen verzahnen werden.
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Mit programmatischen Ansätzen wie in Mobile könne man auf den großen DooH und DS Screens deutlich genauer ansprechen, ist Bruno Guerrero überzeugt. Das WiFi, Mobile Dazta und Geo Fencing seien hervorragend um die Daten zu erheben, die dafür notwendig sind.  Etwa genau dann, wenn die Menschen zum Lunch ihr Büro verlassen, könnten Restaurants aus der Umgebung für ihr gastronomisches Angebot werben.

Einig war sich die Runde, dass das Thema Privacy auch bei Smart City Projekten wichtig für die Akzeptanz – und damit den Erfolg – ist.

So sagte Brad Gleeson, dass zwar jedem heute klar sei, dass Daten eine Ware sei – und es Services wie Google oder ein kostenloses WiFi in guter Qualität in einer ganzen Stadt nicht ohne eine Form von Gegenleistung genutzt werden könne. Dennoch setze man auch in New York seit Beginn auf Dialoge mit Bürgergruppen und Datenschützern. Kamerasetwa würden wie ein Zähler genutzt, nicht um einzelne Individuen zu scannen.

Auch Hannes Schwaderer kennt die in manchen Ländern stärker ausgeprägte Skepsis beim Thema Datenschutz. Wie seine Mit-Diskutanten setzt er auf  Transparenz und Information. Bestimmte Änderungen aber würden notwendig sein. Kameras etwa brauche man für eine sichere Großstadt, auch wenn diese anonymisierte Daten lieferten. Ein Argument, dass manchen Kritiker überzeuge.

Bei den möglichen neuen Business-Modellen wird es – da sind sich alle sicher – hauptsächlich um die Bereitstellung von Services gehen, für Bürger, Städte und Wirtschaft. Zudem ging das Podium davon aus, dass ein weiterer wichtiger Baustein die (richtige) Auswahl neuer Partner für die weltweit entstandenen und noch entstehenden Großprojekte sei.

Alle News zum Digital Signage Summit Europe 2016 gibt es hier: Digital Signage Summit Europe // Deutsche News

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