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DSS Europe 2016

Alptraum und Automation

Aktuelle Tendenzen und Trends zum Thema Programmatic diskutierte das Panel "Programmatic Buying, the media mix and real time advertising Campaigns" während des ersten Tags des Digital Signage Summit Europe 2016.
Das Programmatic Panel bei der Diskussion (Foto: Frank-Dietmar Böhm)
Das Programmatic Panel bei der Diskussion (Foto: Frank-Dietmar Böhm)

Mit Andreas Noack/ heinekingmedia, Dirk Hülsermann / Vukunet, Radjen van Wilsem / MyAdBooker und Willibald Müller / Goldbach waren auf dem Podium vier Experten zum Thema versammelt. Das Panel „Programmatic Buying, the media mix and real time advertising Campaigns“ moderierte Florian Rotberg / invidis.

Wie geht es mit Programmatic weiter – und vor allem: wie schnell? – Für Radjen van Wilsem ein klarer Fall. „In zwei Jahren werden heutige Offline Budgets zu Online Budgets geworden sein“, sagt er in Bezug auf die DooH Budgets. Sein Kollege Willibald Müller ist da etwas vorsichtiger, aber ebenfalls der Meinung, dass die nahe Zukunft weitere starke Veränderungen mit sich bringen wird.

Dies hänge primär davon ab, dass noch mehr qualitative Daten zur Verfügung stehen können. Dann stünde einem Boom nichts im Wege. Reach und Targeting gehören für Müller zusammen, ein Mehr an Relevanz in den Medien führe auch zu mehr Budgets.

Während der Diskussion kündigte Müller zudem an, dass Goldbach in wenigen Wochen die erste programmatische Kampagne in der gesamten DACH Region durchführen werde.

Vukunets Dirk Hülsermann ist da etwas vorsichtiger – bei aller Begeisterung fürs Thema. „Programmatic ist wohl der am meisten missbräuchlich verwendete Begriff“, so sein Einwand. Für ihn bedeutet Programmatic Trading von Media in Millisekunden. „Das geht derzeit noch nicht, die Daten noch nicht da“, so Hülsermann. Automation sei der Schlüssel, die Prozesse kompliziert. In seinen Augen hat die Branche da noch einen weiteren Weg zu beschreiten. Obwohl DooH ein digitales Medium sei, sei Programmatic in anderen Medien einfacher umzusetzen. Die Backend Systeme großer Media Owner sind für ihn „ein großer Alptraum“. Dies ließ wiederum Müller nicht gelten – der sie allerdings als große Herausforderung bezeichnet.

Andreas Noack wies darauf hin, dass Programmatic nicht für alle Teile des Marktes von Interesse sei. So habe heinekingmedia einen lokalen Ansatz. Man habe durch den eigenen Fokus aufs Regionale und Lokale auch einen anderen Sales Prozess. Fürs eigene Netzwerk und die eigene Vermarktungsplattform DOOH.de gelte: „Bevor wir nicht ein großes Inventory für nationale kunden haben, brauchen wir eigentlich nicht über Programmatic nachzudenken.“ Dazu bräuchte man in Deutschland 40.000 bis 50.000 Screens, schätzt er.

Vergleichbar zu anderen Innovationen in DooH wird sich Programmatic wohl auch nicht überall gleich schnell in der gleichen Intensität durchsetzen – zu groß sind die Unterschiede zwischen den einzelnen regionalen Märkten, hieß es unisono. Deutschland etwa ist „ein sehr komplizierter Markt“, findet Radjen van Wilsem. Etwa, wenn man den Markt in Deutschland mit den Märkten in Frankreich, in den Niederlanden oder in Österreich und der Schweiz vergleiche.

Alle News zum Digital Signage Summit Europe 2016 gibt es hier: Digital Signage Summit Europe // Deutsche News

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