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Halbjahreszahlen

Mit Digital erwirtschaftet JCDecaux 11,5% des gesamten Umsatzes

Media Owner JCDecaux hat jetzt die Halbjahreszahlen 2016 veröffentlicht. Sie zeigen: Die Digitalisierung nimmt weiter Gestalt an. Einerseits führt sie zu nachhaltigen Umsätzen - andererseits kommt es weiter zu Verzögerungen. Mehr noch: Auch der Brexit könnte dazu führen, dass in UK weniger DooH Screens an den Start gehen.
Paco Rabanne Kampagne auf DooH Screens in Heathrow (Foto: JCDecaux)
Paco Rabanne Kampagne auf DooH Screens in Heathrow (Foto: JCDecaux)

Der börsennotierte Außenwerber JCDecaux SA hat jetzt seine Halbjahreszahlen 2016 veröffentlicht. Sie zeigen, dass der Konzern weiterhin hohen Aufwand beim Großprojekt Digitalisierung treibt. Denn die Digitalisierung – auch die konzern-interne – gilt dem weltgrößten Außenwerber weiter als strategisch wichtiges Feld.

Dies führt dazu, dass der Konzern sowohl von Digital-out-of-Home und Smart City Ansätzen profitiert, aber durch Investitionen und mit aufbau-bedingten Verzögerungen finanziell und zeitlich engagiert bleibt. Weiterhin gibt es die bereits bei den Quartalszahlen vermeldeten Start-Schwierigkeiten des London Digital Network (LDN).

An den insgesamt guten Zahlen ändert dies unterm Strich nichts: der bereinigte Umsatz steigt um 10,8% auf gut 1,617 Milliarden Euro. Der bereinigte organische Umsatz wächst um 6,6%, bei einem abgeschwächten Wachstum im 2. Quartal  (+3,4%). Auch der Nettogewinn auf Konzernebene steigt um 1,1% auf 80,4 Millionen Euro. Dennoch fährt man auf Sicht und erwartet ein organisches Umsatzwachstum im unteren einstelligen Bereich.

Innerhalb des Konzerns konnte – wie zuvor – die Stadtmöblierung punkten. In der ersten Jahreshälfte stieg der bereinigte Umsatz um 10,7% auf 725,9 Millionen Euro (+5,7% organisch). Das kräftige Umsatzwachstum verdankt sich „vor allem den guten Ergebnissen des Unternehmensbereichs in Großbritannien – wo sich der Vertrag mit Transport for London bereits positiv auf den Umsatz auszuwirken beginnt – und in Frankreich“, so das Unternehmens. Und weiter: „Die Einführung des weltgrößten digitalen Stadtmöbelnetzes mit 1.000 84-Zoll-Displays in London nimmt angesichts der Komplexität dieses umfassenden Projekts, in das verschiedene Vertragspartner innerhalb des operativen Geschäftsmodells von Transport for London involviert sind, mehr Zeit in Anspruch als erwartet.“

Auch Anfang des dritten Quartals war man hinter Plan. Allerdings konnte der Ausbau offensichtlich doch deutlich beschleunigt werden. Denn Anfang ds zweiten Quartals waren erst 20 Displays von geplanten 300 Displays in Betrieb, weniger als 7%. Zu Beginn des dritten Quartals waren laut dem Halbjahresbericht „200 Displays – statt wie ursprünglich vorgesehen 500 – in Betrieb“. Damit kommt man auf einen Ausbau-Stand von 60% der vorgesehenen DooH Screens.

Dies führt zu erwarteten geringeren Werbeeinnahmen. Laut dem Media Owner werden sie „voraussichtlich dazu führen, dass das Ergebnis des Stadtmöbelsegments in Großbritannien im zweiten Halbjahr 2016 signifikant unter den Prognosen des Geschäftsplans liegen wird“.

Von anderer Seite könnte der Bereich DooH zumindest einen zeitweisen Dämpfer bekommen. Denn JCDecaux schreibt: „Da die Auswirkungen der Brexit-Entscheidung auf die Wirtschaft des Vereinigten Königreichs und den Werbemarkt noch nicht absehbar sind, überdenken wir zur Zeit die Zahl der Displays, die installiert werden sollen, bis eine Einschätzung des Marktumfelds möglich wird und höhere Prognosesicherheit gegeben ist.“ Man sei dennoch zuversichtlich, dass man durch eine verstärkte Präsenz an Premium-Standorten wie der Oxford Street und weiteren wichtigen Shopping-Meilen wie Kensington und Chelsea die entgangenen Umsätze teilweise kompensieren könne.

Der bereinigte Umsatz im Kerngeschäft, also die Werbeeinnahmen ohne Umsätze aus Verkauf, Vermietung und Wartung von Stadtmöbeln, stieg gegenüber der ersten Jahreshälfte 2015 organisch um 6,8%. Im zweiten Quartal wuchs der bereinigte Umsatz um 7,8% auf 392,5 Millionen Euro. Der bereinigte organische Umsatz verbesserte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 2,4%. Der bereinigte Umsatz im Kerngeschäft – die Werbeeinnahmen ohne Umsätze aus Verkauf, Vermietung und Wartung von Stadtmöbeln – stieg gegenüber dem zweiten Quartal 2015 organisch um 3,0%.

Im Segment Transportmedien stieg der bereinigte Umsatz im ersten Halbjahr 2016 um 10,2% auf 654,7 Millionen Euro (+9,0% organisch). Motoren des kräftigen Umsatzwachstums waren der asiatisch-pazifische Raum – wobei es in Großchina zwischen dem ersten und zweiten Quartal zu einer Wachstumsabschwächung kam – die „übrige Welt“, Großbritannien und Frankreich.
Im zweiten Quartal 2016 wuchs der bereinigte Umsatz um 5,3% auf 342,7 Millionen Euro. Organisch stieg der bereinigte Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,9%.

Der bereinigte Umsatz im Konzernbereich Großflächenwerbung wuchs in der ersten Jahreshälfte um 12,7% auf 236,7 Millionen Euro (+2,5% organisch). Das Umsatzwachstum verdankt sich in erster Linie den guten Ergebnissen in der „übrigen Welt“, wobei die Marktkonsolidierung in Russland eine entscheidende Rolle spielte. Da einige lokale Anbieter in Moskau ihre Pachtzahlungsverpflichtungen nicht einhalten konnten und ihre Großflächen abbauen mussten, konnte der Konzern hier Marktanteile gewinnen. Die mangelnde Konsolidierung des westeuropäischen Marktes dämpft jedoch weiterhin das Wachstum der Konzernsparte.

Im zweiten Quartal 2016 wuchs der bereinigte Umsatz um 10,2% auf 133,6 Millionen Euro. Der organische Umsatz blieb gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres gleich.

Zur aktuellen strategischen Ausrichtung auf DooH und Smart Cities jedenfalls steht der Konzern weiter. Schließlich sind die digitalen Services inzwischen weiter auf dem Vormarsch. Jean-François Decaux, Co-Chief Executive Officer von JCDecaux, in einem Statement zum Jahresbericht: „Das organische Wachstum verdankt sich den guten Ergebnissen, die wir in allen Konzernbereichen und geographischen Regionen erzielen konnten. Unserem digitalen Premium-Portfolio, mit dem wir mittlerweile 11,5% unseres Gesamtumsatzes erwirtschaften, kommt dabei die Rolle eines Wachstumsmotors zu.“

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