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EHI Studie

Entwicklungs-Trends im stationären Einzelhandel

In seiner neuen Studie "Stationärer Einzelhandel Deutschland 2016" kommt das EHI Retail Institute zu interessanten Ergebnissen. So nimmt die Konzentration auf Filialisten abermals zu - etwa im Modehandel, den H&M mit 2,8 Milliarden Euro Umsatz anführt.
H&M Store in London (Foto: H&M)
H&M Store in London (Foto: H&M)

Der stationäre Handel ist nach wie vor die tragende Säule des deutschen Einzelhandels, auch wenn Online- und Versandhandel zunehmend an Marktanteilen gewinnen, so die aktuelle EHI Studie „Stationärer Einzelhandel Deutschland 2016“. Die Top 1.000 stationären Vertriebslinien erwirtschafteten demnach im Jahr 2015 einen Netto-Umsatz in Höhe von fast 300 Milliarden Euro und damit rund zwei Drittel des gesamten Einzelhandelsumsatzes in Deutschland. Die größte Branche, der Lebensmitteleinzelhandel, ist für mehr als die Hälfte des Umsatzes der Top 1.000-Vertriebslinien verantwortlich. An zweiter Stelle rangiert „Do-It-Yourself & Einrichten“, gefolgt von der Branche „Mode & Accessoires“.

Stationärer Handel - Verteilung der Umsätze (Grafik/ Foto: EHI Retail Institute)
Stationärer Handel – Verteilung der Umsätze (Grafik/ Foto: EHI Retail Institute)

Dominiert wird der stationäre Einzelhandel weiterhin vom Lebensmitteleinzelhandel, der 55,9% des Top 1.000 Umsatzes erwirtschaftet. Neun der zehn umsatzstärksten Vertriebslinien stammen aus dem LEH. Platz 1 belegen hier Edeka Supermärkte mit einem Umsatz von 27,1 Milliarden Euro. Einziger Nonfood Anbieter in den Top 10 ist wieder der Elektronik-Händler Media Markt auf Platz 10 (Umsatz: 6,5 Mrd. Euro). Die Handelskonzerne Edeka und Rewe führen auch die meisten Vertriebslinien im stationären Einzelhandel. Inklusive Bäckereifilialisten und Getränkemärkten betreibt die Edeka Gruppe 16 stationäre Vertriebslinien und liegt damit vor dem Wettbewerber Rewe (13 Vertriebslinien).

Stationärer EH - Top 10 Vertriebslinien (Grafik/ Foto: EHI Retail Institute)
Stationärer EH – Top 10 Vertriebslinien (Grafik/ Foto: EHI Retail Institute)

Die Situation auf dem DIY Markt hat sich mittlerweile entspannt, so die Analysten. Nach der Insolvenz von Praktiker und Max Bahr 2013 und 2014 wurden die Karten neu verteilt. Die attraktiven Standorte haben direkt Nachmieter gefunden, die unattraktiven, die die Insolvenz mitverursacht haben, stehen bis heute leer. Insgesamt hat die Branche DIY & Einrichten 14,5% des Einzelhandelsumsatzes der Top 1.000 erwirtschaftet. Der Bereich Baumarkt ist dabei erkennbar konzentriert, hier erwirtschaften 17 Vertriebslinien über 35% des Branchenumsatzes. Der Umsatzanteil von den Möbelhäuser in Höhe von 34,4% wird von 78 Vertriebslinien getragen. Top 1 der Branche ist Ikea mit 4,4 Milliarden Euro Umsatz.

Weiteres Ergebnis: Klassische Modehändler werden immer mehr von großen vertikalen – international operierenden – Filialisten verdrängt. So ist nur Peek & Cloppenburg als einziger Vollsortimenter unter den Top 10 der Branche „Mode und Accessoires“ zu finden. Insgesamt erwirtschaftete diese Branche fast 29 Mrd. Euro, das entspricht einem Umsatzanteil von 9,6% der Top 1.000. Das Vertriebslinien-Ranking dieser Branche wird mit 2,8 Mrd. Euro Umsatz von H&M angeführt.

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