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Displayhersteller

Koreanische Hersteller mit wachsendem OLED Business

Google will 800 Millionen US-Dollar bei LG Display investieren. Grund: die stark anziehende Nachfrage nach OLED Displays im Consumer-Segment. Hersteller Samsung wiederum profitiert von steigendem Bedarf bei Apple.
Dinosaurierer im Garten des Google HQ Googleplex (Foto: Google)
Dinosaurierer im Garten des Google HQ Googleplex (Foto: Google)

Keine Screentechnologie wird ewig und in allen Anwendungen präsent sein. Im Bereich der Smartphones ist die Trendwende weg von LCD Screens zu OLED Displays deutlich erkennbar: LCDs sind hier die Dinosaurier, wie „Stan“, den Google auf seinem Campus installiert hat. Das sehen offenbar mehrere Technologiekonzerne so. Apple soll bei Samsung eine Order über 70 Millionen Stück OLED Displays für das iPhone 8 platziert haben, wie mehrere internationale Medien berichten. Zudem dürfte auch Samsung künftig bei seinen eigenen Handy-Modelle stärker auf die Technologie setzen.

Jetzt hat Google offenbar nachgezogen, um sich für die unter seinem Label verkauften Android Smartphones „Pixel 2“ Zugriff auf flexible OLED Displays zu sichern. Doch offenbar sind die Produktionslinien bei den weltweit wichtigsten Lieferanten derzeit gut ausgelastet – zudem sind einige der moderneren Anlagen noch nicht so weit in der Serienproduktion, wie ursprünglich vorgesehen.

Einem Bericht von ET News zufolge will Google deshalb mit 800 Millionen US-Dollar bei LG Display einsteigen, um die flexible OLEDs der sechsten Generation in ausreichender Menge abnehmen zu können. Die Rede ist von bis zu 3 Millionen kleinen Screens pro Monat.

Neben den beiden koreanischen Giganten LG und Samsung sind auch weitere Konzerne dabei, OLED Linien aufzubauen oder bestehende Fabs zu erweitern. So investieren Sharp / Foxconn / Hon Hai stark in OLED. Auch JDI will durch eigene sowie die Fertigung bei JOLED die Kapazitäten erhöhen. Ab dem Jahr 2018 könnte der weltweite Bedarf an kleinen OLED Screens stark steigen. Ungefähr ab diesem Zeitraum sollten dann aber auch die Kapazitäten der Produzenten aus Asien größer geworden sein. Auch chinesische Hersteller dürften bei dem Thema weiter am Ball bleiben.

Ob auch Displays mit größeren Diagonalen – etwa Computermonitore – künftig auf OLED anstatt LCD setzen, bleibt abzuwarten. Vorerst sprechen die bekannten Fakten bei den Herstellern nach wie vor für LCDs mit LED Hinterleuchtung. Trends wie der Einsatz von Quantum Dots, die große Farbräume ermöglichen, dürften aber weiter anhalten. Im Consumer-Segment haben sich 4K Screens schnell durchgesetzt. Mit den lieferbaren 5K Modellen sowie den möglicherweise in Vorbereitung befindlichen 8K Displays (Dell hat derzeit schon einen 8K Monitor im Angebot) stehen weitere Herausforderungen bei Auflösungen, HDR und Co. bevor.

Frühestens ab 2018 wird Apple seinen neuen Mac Pro launchen. Spätestens ab dann ist auch wieder mit Apple Screens zu rechnen – möglicherweise aus Produktion von LG. Explizit nannte Apple einen speziell für den neuen Mac Pro gedachten, neuen Screen unter eigenem Label. Der dürfte eine Auflösung von 5K haben – man könnte aber auch daran arbeiten ein 8K Display auf den Markt zu bringen. Sicherlich wird sich Cupertino auch für den Bereich der Computermonitore zumindest überlegen, ob es sinnvolle Varianten auf OLED Basis gibt.

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