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Digital Signage & Ausstellungen

Das AV-Konzept des Museum of the American Revolution

Im "Museum of the American Revolution" sorgen AV und Interactive Digital Signage für die Inszenierung der historischen Artefakte. Besondere Herausforderung in dem mit hohem Integrationsaufwand betriebenen Projekt: das historische Zelt von George Washington zu erhalten und zugleich als audiovisuelle Spielstätte zu nutzen.
Das Museum of the American Revolution in Philadelphia (Foto: Robert A.M. Stern Architects)
Das Museum of the American Revolution in Philadelphia (Foto: Robert A.M. Stern Architects)

Am 19. April 2017 öffnete das Museum of the American Revolution seine Tore für die Besucher. Damit wählte das in Philadelphia unweit der berühmten Independence Hall angesiedelte Haus den Jahrestag der ersten Schlachten des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs, der von 1775 bis 1783 dauerte, als symbolträchtigen Eröffnungstag.

In dem von Robert A.M. Stern Architects gestalteten Gebäude sind etwa 3.000 Exponate verschiedener Art versammelt: wichtige Verträge und schriftliche Dokumente, Bekleidung, Waffen oder Skulpturen gehören dazu. Mit immersiven und interaktiven Exponaten sowie spannenden Filmen werden die Ereignisse, Menschen und Ideale rund um die Gründung der USA zum Leben erweckt. Das gesamte Gebäude aus rotem Backstein ist rund 11.000 m² groß, mehr als 3.000 m² davon sind für Galerien und AV-Theater reserviert, die sich um ein zentrales Atrium gruppieren.

Für die zeitgemäße Inszenierung von Geschichte sorgte ein Team von verschiedenen Dienstleistern und Gewerken: Als internationaler AV-Integrator wurde Electrosonic mit dem audiovisuellen Design, der Technik, der Produktbeschaffung, Installation und Inbetriebnahme der digitalen AV- und Digital Signage-Systeme des Museums beauftragt, das mehrere Vorführräume und Ausstellungsräume umfasst. Electrosonic wurde dazu vom Projektmanagement- und Architekturbüro Dan Bosin Associates ausgewählt. Zudem waren M. Gitlin Co. Inc. und der Generalunternehmen Intech an dem großen Museums-Projekt beteiligt.

Zahlreiche Exponate werden modern inszeniert (Foto: Robert A.M. Stern Architects)
Zahlreiche Exponate werden modern inszeniert (Foto: Robert A.M. Stern Architects)

HealyKohler Design verantwortete das Ausstellungsdesign. Von Available Light stammt das Konzept für die Beleuchtung. SH Acoustics LLC führte gemeinsam mit Electrosonic das Audio Design durch. Kubik Maltbie war für die Produktion des Ausstellungsdesigns verantwortlich. Donna Lawrence Productions und BlueCadet waren als Content-Spezialisten zuständig.

Mit dem 15-minütigen Orientierungsfilm „Revolution“ beginnt der Museumsbesuch im „Lenfest-Meyer-Theater“. Der Film erklärt den Ursprung der Amerikanischen Revolution und bereitet auf die Kern-Ausstellung vor. Für diese Installation werden drei Christie Projektoren vom Typ HD6K-M genutzt, um die Edge-Blended-Inhalte auf einer 10 x 3 m großen Leinwand von Stewart Filmscreen anzuzeigen. Ein Media Server von 7th Sense Design ist für die Zuspielung des Films zuständig. Das zugehörige komplexe Audiosystem nutzt drei Tannoy VQ-100-Lautsprecher, die links, rechts und in der Mitte angeordnet sind, zwei Tannoy-Subwoofer und 22 an der Wand und an der Decke montierte JBL 8350-Lautsprecher für ein umfassendes Klangerlebnis.Im gesamten Gebäude wird eine Audiosteuerung von Q-SYS verwendet.

Die Ausstattung des Lenfest-Meyer-Theater wurde so gewählt, dass es auch als Präsentations- und Veranstaltungsraum genutzt werden kann. Ein für diese Einsätze angeschafftes mobiles Podium wurde mit Mikrofonen, einer Touchscreen-Mediensteuerung von AMX und einem Christie DWU-851Q-Projektor ausgestattet.

Zunächst verdeckt und auf zwei Arten als Projektionsfläche genutzt – das Zelt von George Washington (Foto: Robert A.M. Stern Architects)
Zunächst verdeckt und auf zwei Arten als Projektionsfläche genutzt –
das Zelt von George Washington (Foto: Robert A.M. Stern Architects)

Nach dem Lenfest-Meyer-Theater und dem Orientierungsfilm werden Besucher über eine große Treppe in den ersten Stock geleitet. Hier sind Ursprünge der Amerikanischen Revolution, des Unabhängigkeitskampfes und die bleibenden Hinterlassenschaften der Amerikanischen Revolution thematisiert.

Eine besondere Herausforderung für den Integrator stellte ein spezielles Exponat des Museums dar: das historische Zelt von General Washington, das dieser als mobiles Büro und zum Schlafen nutzte. Das Zelt sollte einerseits konservatorisch vorsichtig behandelt werden – und zudem Teil einer spannenden AV-Installation sein.

Dazu wurde ein halbtransparenter Gitterstoff sowie eine zusätzliche Leinwand ausgewählt, die das Zelt Washingtons zunächst verdecken und als Projektionsfläche dienen. Zunächst erleben die Besucher des Museums einen Film, der die Geschichte des Zeltes von den historischen Schlachtfeldern bis in die Gegenwart erzählt. Wenn danach das Licht im Raum langsam aufgeblendet wird, fährt der Leinwand-Screen hoch. Nun wird der Gitterstoff sichtbar, der zur weiteren Projektionsfläche für mehr AV-Inhalte wird. Dann hebt sich dieser Scrim, um Washingtons Zelt zu enthüllen, das hinter einem schützenden Glas untergebracht ist. Projektionen zeigen Schatten im Zelt, als ob sich George Washington und sein Stab darin befänden; Landschaften und verschiedene Wetterstimmungen werden zusätzlich auf das Rückwand-Rundbild projiziert.

Interactive Digital Signage-Installation "Posters of Protest" (Foto: Electrosonic / Bluecadet)
Interactive Digital Signage Installation „Posters of Protest“ (Foto: Electrosonic / Bluecadet Design)

Electrosonic lieferte ein spezielles Drei-Rollen-Screen-System von Gerriets, das gut 10 m lang ist und aus Kohlefaser besteht. Aufgrund des sehr knapp bemessenen Raums wurde eine custom made Halterung von MetalMaster Manufacturing installiert. Ein 7th Sense Design-Server speist zwei Christie HD14KM-Projektoren, einen vor dem Schutzglas sowie einen hinter dem Glas, um ihn auf den rückwärtigen Kreis zu projizieren. Ein Christie DWX-555GS-Projektor vervollständigt diese Installation. Die Audiosignale sind über Tannoy-Lautsprecher, Subwoofer von BagEnd und 16 JBL 8350-Lautsprecher zu hören, davon acht Overhead- und acht Surround-Lautsprecher. MetalMaster lieferte auch hier eine kundenspezifische Lautsprecherhalterung.

Interaktive Exponate finden Besucher in den Galerien des Museums. Hier werden Interactive Digital Signage Screens genutzt. In der „Posters of Protest“-Ausstellung – neben einer lebensgroßen Nachbildung des berühmten Boston Liberty Tree gelegen – werden fünf Screens von Planar im Portrait Modus genutzt, angetrieben von Planar Videowall-Prozessoren und einem Computer mit fünf getrennten Ausgängen. Bewegungssensoren unter jedem Large-Format-Display werden aktiviert, wenn sich Besucher nähern. Nutzer berühren jeweils ein Touch-Overlay von PQ Labs mit 32 aktiven Berührungspunkten, um weitergehende interaktive Elemente angezeigt zu bekommen.

Electrosonic stattete einen weiteren, kleinen und runden Raum mit drei Overhead-Projektoren des Typs Digital Projection 30sx + XB dVision aus. Hier wird die erste öffentliche Proklamation der Unabhängigkeitserklärung inszeniert. Die Wände des Raums dienen als Projektionsfläche. Dieser Bereich und die „Oneida Nation Gallery“ verwenden die Scalable Designs Auto Alignment Software auf 7th Sense-Servern, um die Projektoren automatisch auszurichten.

Show Control im gesamten Museum wird von Medialon bereitgestellt. AMX-Systeme dienen als Touchscreen-Schnittstellen.

Digital Signage im Museum– Liberty Tree und interaktive Screens Foto: Electrosonic / Bluecadet)
Digital Signage im Museum – Liberty Tree und interaktive Screens (Foto: Electrosonic / Bluecadet Design)