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Electronic Shelf Labels & Retail

Alibaba digitalisiert HEMA Fresh Stores, revolutioniert Handel

Ein Lehrstück für die Rewes, Tescos, H&Ms und C&As dieser Welt: Mit seinen auf Omnichannel Commerce optimierten HEMA-Supermärkten macht Alibaba in China vor, wie stationäre Läden und Onlineshops und zeitnahe Liefer-Services für Kunden einen echten Mehrwert bieten können.
Mobile bringt 80 Prozent Umsatz 20 Prozent der Bestellungen werden im HEMA Fresh Megastore offline getätigt (Foto: SES-imagotag)
Mobile bringt 80 Prozent Umsatz 20 Prozent der Bestellungen werden im HEMA Fresh Megastore offline getätigt (Foto: SES-imagotag)

Der chinesische Handels-Gigant Alibaba Group ist ein Kind der Internet-Ökonomie 1.0, hat diese Sphäre als einzige Erlösquelle jedoch schon längst hinter sich gelassen. Das 1999 mit alibaba.com gestartete Unternehmen beschäftigt inzwischen weltweit 50.000 Mitarbeiter, die im Geschäftsjahr 2017 gemeinsam rund 23 Milliarden US-Dollar erwirtschaften.

Der Claim der hauseigenen, weltweit in 17 Sprachen verfügbaren, Plattform alibaba.com gibt nur einen Teil der Unternehmensphilosophie wieder: Global trade starts here. Und dies, obwohl die 53 Millionen Nutzer nach Firmenangaben aus weltweit 240 Ländern und Regionen stammen. Längst hat der Konzern auch sein eigenes Payment-System Alipay ausgerollt. Alipay wird auch in Deutschland genutzt; mit dem hiesigen Partner Concardis wurde die QR-Code basierte Alipay-Applikation bei mehr als 250 Händlern mit insgesamt 1.000 Verkaufsstellen in Deutschland implementiert (Stand: Ende 2017) – darunter Markenhersteller wie Wempe, Gucci, Bottega Veneta, Timberland, The North Face, Napapirjri, Dolce & Gabbana und Promod. Neben Deutschland und Österreich bietet Concardis Alipay nun auch in der Schweiz und den Benelux-Ländern an.

Dies sind nur zwei der bekannteren Dienste, die der Konzern bislang ausgerollt hat. Keimzelle aller neuen Services ist China. Dort hat Alibaba inzwischen den Status eines Omnichannel-Händlers, der es – aus seiner technologiegetriebenen DNA heraus – schafft, auch den traditionell als Brick-and-Mortar-Händlern gestarteten Retailern das Geschäft noch mal neu zu erklären, etwa IKEA. Auch Textil-Handelsriesen, die in jüngster Vergangenheit mit schlechten Zahlen und nicht überzeugenden Konzepten Schlagzeilen machten (H&M), oder die laut Handelsexperten bei der Digitalisierung wohl noch 1 Milliarde Euro zu investieren haben, definitiv sehr gern unter neuem Eigner und möglicher- und passenderweise chinesischem Investor (C&A), nachdem auch erfahrene Retail-Experten die digitale Transformation doch nicht schnell genug durführen konnten, werden Alibaba genau analysieren.

Dazu wird sicherlich auch ein Standbesuch auf der letzten NRF in New York gehört haben. Denn dort wurde eine Technologie gezeigt, die Alibaba in seinen HEMA-Supermärkten einsetzt. Von dem Auftrag profitiert mittelbar übrigens auch der europäische Technologiedienstleister SES-imagotag, der mit der BOE Technology Group einen neuen, chinesischen, Haupteigner hat (Details zu diesem interessanten Deal in der Displayindustrie finden Sie bei invidis an dieser Stelle, auch als News im heutigen Newsletter).

Alibaba will bis Jahresende 30 neu HEMA Stores allein in Peking eröffnen, derzeit gibt es 25 in sieben chinesischen Städten. Das Konzept der HEMA Fresh Stores ist radikal und in dieser Form einzigartig und eine Meisterleistung in puncto Integration. In einem Radius von drei Kilometern liefert HEMA alle Lebensmittel in nur 30 Minuten direkt an die Haustüre – darunter auch frischen Fisch und Meeresfrüchte.

Ausgangspunkt ist eine mobile App, mit der Produkte recherchiert werden können, während die Kunden den (Online-)Shop besuchen. Alle Zahlungen werden über Alipay abgewickelt. Die aus den Transaktionen gesammelten Daten werden zur Personalisierung der Empfehlungen verwendet, während geografische Daten die Planung der besten Zustellungsrouten unterstützen.

Alibaba denkt groß, auch offline: Der kürzlich in Peking eröffnete HEMA Flagshipstore ist 10.000 m² groß. Im Megastore werden 80% Prozent der Verkäufe online getätigt und 20% direkt im Laden vor Ort. Bis zu 7.000 Bestellungen täglich können mit dem hauseigenen Lieferdienst via Elektroroller ausgeliefert werden.

Im Hintergrund sorgt die nahtlose Verbindung von Warenwirtschaftssystem, Logistik und Bezahlung dafür, dass der Service funktioniert. Technologien aus den Bereichen Mobile Internet, Cloud Retail und intelligente Hardware wurden dazu integriert. Allein bei den Electronic Shelf Labels setzt man auf die neueste Generation, in dem Fall die von SES-imagotag stammende Lösung VUSION. Das digitale Preisschild bietet multioptionale Funktionen bei der Shopper Connectivity, der Channel Synchronization und der Shelf-Edge Automation.