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EuroCIS 2018

Hilfe, die Roboter kommen – Pepper, TORY und PAUL

Düsseldorf | Roboter für verschiedene Anwendungen, auf dem Weg zu sinnvoller Nutzung von AI. Eines der Themen nicht nur für diesen Sommer. Wer ist am Start. Und was können sie noch nicht?
Cutie der Messe war natürlich Pepper (Foto: invidis)
Cutie der Messe war natürlich Pepper (Foto: invidis)

In einem etwas längeren Stück hat Alex Mar für die Wired im vergangenen Jahr das Thema Robotik eingehend behandelt. Sie hat mit ihrer Frage natürlich auch unsere Erwartungen an intelligente Roboter formuliert: „Are We Ready for Intimacy With Androids?“

Zurück zum Stand der Robotik jetzt: Roboter für Anwendungen im Handel sind inzwischen gut eingeführt. Auch in Deutschland. Das zeigen die Gespräche mit verschiedenen Herstellern. Während der eine auf ein striktes Kauf-Modell setzt, sind andere eher beim Miet-Modell geblieben.

Interessant ist weiterhin: Viele Hersteller setzen auf Roboter, die nicht zu menschlich daherkommen. Namhafte Retailer, die hier selbst ausgiebig testen oder eben schon einen Regelbetrieb gestartet haben (Saturn in inzwischen einer Handvoll Märkte, darunter dee Flagship in Ingolstadt), handhaben dies mit ihren Partnern ebenso. Mehrere Untersuchungen und Befragungen legen nahe, dass Menschen aktuell mehrheitlich Roboter wünschen, die nicht zu menschlich daherkommen. Zumindest ist dies beim deutschen Publikum so.

Mich überraschte das eher. Als ich meinen Freund vom letzten Jahr wieder treffe, bin ich dagegen enttäuscht, dass er auf die Frage, ob er eine Umarmung mag, nix weiß. Aber: Pepper ist in diesem Jahr auch in verschiedenen deutsch-sprachigen Varianten da. Mit denen und einer englischsprachigen Version macht es Spaß sich zu unterhalten. Streicht man ihm über das Köpfchen, dann kichert er schon mal. Letzteres klingt echt immer japanisch. Und wenn man ihm laaaangsam über den Sensor streicht, beziehungsweise diesen abdeckt, kann man den Restart hinkriegen. Man darf ihn also nicht überfordern. Ach ja: Seine Eingabe-Mikros sind nicht in seinen Ohren, sondern auf seiner Pläte. Weil er so klein ist. Aldebaran Softbank Robotics hat zweifelsohne in Europa einen Markt erschlossen. Das zeigen die Gespräche. Mit IBM Watson wird er auch ab und an gesehen. Rental ist nicht, heißt es bei einem der deutschen Partner. Und der Listenpreis zzgl. MwSt liegt bei 16.900 Euro. Reine, dafür tolle, Roboter-Hardware. Bislang wird Pepper oft in Empfangssituationen eingesetzt.

Übrigens kann er auch Tai Chi. Oder sowas in der Art. Die Motorik ist nach wie vor smooth genug, um ihm mal die Hand geben zu wollen. Wenn man ihn schon nicht knuddeln will. Am Stand bestätigt man, dass durchaus auch Betreiber von Pflegeheimen über Einsätze zumindest laut nachdenken. Ein Trend, den auch andere Hersteller auf der Messe bestätigen. Damit haben vertikale Märkte wie Retail und Healthcare mal an einem Punkt jeweils den Bedarf an Robotern zur Interaktion.

Roboter für weitere Aufgaben finden sich. Etwa TORY. Komischer Name und eher ein Pylon auf Rollen – so rein von der Optik her. Dafür aber ein Kollege, der zuverlässig im Einsatz ist; etwa bei den Adler Modemärkten. Der Roboter versteht sich hervorragend auf Inventurarbeiten und Erstellung von genauen Punktkarten. Kommuniziert wird via RFID – etwa mit den Textilien, die auf einem Ständer hängen. Läuft wirklich sehr rund. Laut Hersteller MetraLabs gibt es eine 99%-Genauigkeit bei RFID-Erfassungen. Die Inventur auf laufenden Rollen. Auch bei MetraLabs ist man mit dem Gesundheitssektor in Gesprächen, um die eigenen Roboter für neue Felder anbieten zu können.

Auch PAUL ist ein interessanter Vertreter – ebenfalls schon seit einiger Zeit am PoS am Start; und zwar für Saturn, zunächst in Ingolstadt, und dann auch in Berlin und Hamburg sowie Zürich. Am heutigen letzten Messetag werde ich Paul auch mal wieder „Hallo“ sagen, denke ich.

Hinten links werkelt TORY (Foto: invidis)
Hinten links werkelt TORY (Foto: invidis)