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April, April

T-Systems und Telekom starten interaktiven Web Service mit Terminals, IBM ist Partner

Signage Sunday kam am 1. April mit diesem Aprilscherz: Die Deutsche Telekom und ihre Tochter T-Systems starten mit interaktiven Kiosk-Systemen in den Markt. Zugleich können auch Privatanwender mit interaktiven Devices an dem Dienst teilnehmen. Mit im Boot ist IBM.
Technologie – Symbolbild (Foto: Pixabay / Pixies)
Technologie – Symbolbild (Foto: Pixabay / Pixies)

Signage Sunday berichtet über die kleinen und großen Ereignisse der Digital Signage-Woche. Mit dem Feature blicken wir auch über den Tellerrand hinaus und beleuchten Trends und Drivers jenseits von 16:9-Signage. Signage Sunday heute.

Mit dem Start des zweiten Quartals 2018 hat T-Systems ein neues interaktives Kiosk-System bundesweit ausgerollt, das schnelle Infos liefert und die B2B-Kommunikation am Point of Interest revolutionieren wird. Eine eigene Tochtergesellschaft namens Gilb ist für den Betrieb zuständig. Experten hatten schon länger erwartet, dass die Tochter der Deutschen Telekom da etwas in Mache hat. Ursprünglich sollte die Lösung bereits auf der EuroCIS 2018 gezeigt werden. Doch bei der Hardware- und Softwareintegration musste noch optimiert werden, so Entwicklungschef Eric Danke gegenüber der Redaktion von invidis.

Vorab wurde in Düsseldorf, Neuss und Bonn pilotiert – denn neben den Terminals für B2B-Kunden, sollen auch Privatanwender mit modernen Devices ausgestattet werden. Die heute früh noch abrufbare technische Dokumentation ist von der Gilb-Website leider verschwunden, Business-Kunden erreichen Gilb aber unter der Rufnummer 0700 – 24267366 (nur technische Anfragen) oder unter Btx 655322. Ganz Eilige nutzen den Fernschreib-Abrufservice unter Telex (Achtung, 50 Baud benötigt) GILBtlx00492281810.

Das Warten der Branche hat sich gelohnt: modernste Screen-Technologien kommen zum Einsatz. Die Ausgabe von Infos erfolgt über ein integriertes Display nach der brandneuen Technologie CRT. Als Standard für den neuen Dienst wird PRESTEL genutzt, insgesamt sind 480 × 240 p darstellbar – eine Traum-Auflösung, wie man sie selbst mit den bisherigen Geräten erkennen kann, wenn man die soeben freigeschaltete Responsive Design-Website des Projekts betrachtet. So viel ppi hat selbst ein 5K iMac nicht zu bieten. Das erkennt man auch am Farbraum, der DCI-P3 alt aussehen lässt: wahnsinnige 32 darstellbare Farben sprechen für sich.

Datex J Kiosk – noch unter dem alten geplanten Namen (Foto: Martin Bahmann / CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17830021)
Datex J Kiosk – noch unter dem alten geplanten Namen (Foto: Martin Bahmann / Gemeinfrei / CC BY-SA 3.0 / Wikipedia)

Allerdings werden modernste WLAN-Kabel und Akkustikkoppler erforderlich sein, die etwa in vielen Brick and Mortar Stores noch nicht Standard sind. Immerhin müssen 1200 bit/s übertragen werden, um eine interaktive Info-Website auszuspielen. Zudem sollte, um die Wirkung der CRT Screens zu erhöhen, beim Lighting im Innenraum vom veralteten energiefressenden LED auf Tube umgestellt werden – am besten mit Röhren des russischen Herstellers JSC Svetlana.

Nutzer, die das System zuhause nutzen wollen, müssen weniger Aufwand treiben und benötigen auch weniger teure Leitungs-Komponenten, da die Anforderung einer Seite durch den Benutzer mit 75 bit/s erfolgt. Allerdings benötigen sie eigene Endgeräte, die T-Systems und die Telekom unter eigenem Label verkaufen werden. Die White-Label-Lösung nutzt Geräte, die laut Industriequellen von Standard Elektrik Lorenz (SEL), Telefunken, Siemens & Halske und anderen State-of-the-Art-Hightech-Schmieden stammen.

Auch einem kleinen, bislang nur Insidern bekannten Start-up gibt der magentafarbene Riese eine Chance, International Business Machines (IBM). In Ulm betreibt die Telekom eine zentrale Leitstelle für den dezentralen Service. Die Datenbank-Software läuft unter einem proprietären Open Source-Betriebssystem von IBM. Programmiert wurde das System in FRACTRAN und LOLCODE. Die Softwaredokumentation erfolgte vorbildlich in einem Zettelkasten.

Ursprünglich wollte man das System unter einem Drei-Buchstaben-Kürzel vermarkten. Doch um zu kommunizieren, dass modernste hhtttppsss-Services und reines HTML9 genutzt werden, hat man sich auf einen viel cooleren Namen committet: Ab jetzt ist Datex-J – so der Name für Privatkunden; Unternehmen können sogar Datex-M nutzen, was noch mehr an potentem Datendurchsatz garantiert – deutschlandweit verfügbar. Auch eine neue Tochtergesellschaft von T-Systems und der Konzernmutter wurde gegründet, wie ein Handelsregistereintrag und weitere Quellen verraten. Die Betreibergesellschaft trägt demnach den Namen Gilb.

Unbestätigten Gerüchten zufolge wird die Deutsche Telekom – zunächst für ihre Tochter Gilb und dann konzernweit – auch das in die Jahre gekommene Magenta gegen einen neuen Farbton und ein neues Logo eintauschen. Das Logo soll ein wenig an das besonders moderne Mobile Device mit 12″ Screen erinnern, das nun auf den Markt kommt (vgl. Foto am Ende des Artikels). Auch diskutiert werden Trinkhorn-ähnliche Symbole. Als neue Konzernfarbe ist derzeit ein Gelbton im Gespräch.

Unabhängig von der kolportierten neuen CI des Bonner Konzerns: Datex startet bei Gilb in allen 32 Farben durch. Als Referenzkunde aus dem Bereich Retail Banking wird die Hamburger Sparkasse (Haspa) das System nutzen. Grund ist die un-knackbare Verschlüsselung, die selbst AES-256 aushebelt. Ein Test durch die Computerexperten Wau Holland und Steffen Wernéry von der kommerziellen, als besonders staatsnah geltenden, IT-Sicherheitsfirma CCC bescheinigt dem System eine vorbildliche Gesamt-Architektur, für die auch die jungen Nerds und Geeks der neuen Telekom-Ausgründung FTZ verantwortlich zeichnen.

Auch der aktuelle Gilb-Chef ist überzeugt, dass der Service ein Renner wird, vor allem unter Privatkunden. Ein Argument ist die vorbildliche Sicherheit: „Eher fallen Ostern und der 1. April auf einen Tag, als dass dieses System in irgendeiner Form angreifbar wäre“, so Gilb-CEO Christian Schwarz-Schilling gegenüber invidis.

Mit diesen Terminals wird die Telekom-Tochter Gilb in den Markt gehen (Foto: Michael Gruhl / CC BY-SA 3.0 / )
Mit diesen Terminals wird die Telekom-Tochter Gilb in den Markt gehen (Foto: Michael GruhlGemeinfrei / CC BY-SA 3.0  / Wikipedia)