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Digitales Storytelling #2

Zara bringt Roboter und Online Pick-up in Flagship-Stores

Die Wiedereröffnung des Zara Flagshipstore in Londons Westfield Stratford Mall in der vergangenen Woche war der Beginn einer kleinen Retail-Revolution: Inditex hat erstmals neben Damen, Herren und Kinder eine vierte Abteilung - Online - in einen Store integriert. Ein in den Store integriertes vollautomatisiertes Nahlager kann 2.400 Bestellungen gleichzeitig bearbeiten, Kunden können erstmals auch bei Fashion Self-Check-out nutzen und sich über Connected Mirror beraten lassen.
Zara Flagship Stratford und Digital Kontrollzentrum Spanien (Fotos. Inditex)
Zara Flagship Stratford und Digital Kontrollzentrum Spanien (Fotos. Inditex)

Inditex ist der Vorreiter von digitalen Touchpoints und Back-office Lösungen. Die Spanier setzen fast flächendeckend RFID von der Produktion bis zum Store ein, installieren Digital Signage Lösungen in allen 2200 Stores und integrieren nun auch „seamless On- und Offline“ in Filialen. Inditex kommt der oft gepriesenen, aber bisher kaum realisierten, Omnichannel-Strategie am nächsten.

Der wiedereröffnete Flagshipstore (4500 m²) in Londons bekanntesten Shopping Center Westfield Stratford ist der erste Zara Store mit integriertem, Robotor-gesteuerten Lager, digitalen Pick-up Terminals sowie Self-Checkout. (Foto-Bericht von Glamour UK) . Die einzelnen Elemente wurden in den vergangenen Monaten in einer Filiale am Firmensitz in A Coruna / Spanien öffentlich getestet und invidis konnte dort probeshoppen.

Offene Fassade - Schaufenster verschwinden bei Zara (Beispielfoto:invidis)
Offene Fassade – Schaufenster verschwinden bei Zara (Beispielfoto:invidis)

Der Stratford-Store ist der erste Zara-Store weltweit mit einer dedizierten Online-Collection Abteilung, die den bestehenden drei Abteilungen (Damen, Herren und Kinder) gleichgestellt ist. In der neuen vierten Abteilung wurden zwei Kiosk Terminals installiert, die als “automated online order collection points” agieren. Die Ware wird automatisch aus dem im Zara-Store integrierten Nahlager angeliefert. Die Kapazität des Lagers liegt bei 2.400 gleichzeitigen Bestellungen, die über die eCommerce Plattformen von Zara aufgegeben wurden.

Self-Checkout - einfach durch integrierte RFID Warensicherung - Pilotstore Setup (Foto: invidis)
Self-Checkout – einfach durch integrierte RFID Warensicherung – Pilotstore Setup (Foto: invidis)

Online-Kunden identifizieren sich mit einem während der Onlinebestellung von Zara generierten QR-Code oder PIN-Nummer am Kiosk-Terminal. Innerhalb von Sekunden sammelt der Logistikrobotor die bestellten Produkte ein und packt sie Größen-optimiert zusammen. Der Vorteil für Kunden: Online-Bestellungen bis 14h können am selben Tag abgeholt und direkt in der Filiale anprobiert werden. Retour-Produkte können sofort wieder instore zum Verkauf angeboten werden.

Online Order Collect Kiosk Terminal im Pilot Store (Foto: invidis)
Online Order Collect Kiosk Terminal im Pilot Store (Foto: invidis)

Alle neuen Service-Initiativen von Zara zielen auf ein nahtloses, bequemes und angenehmes Einkaufserlebnis. Weitere Digital Signage Installationen sind displaybasierte interaktive Spiegel die über RFID das vom Kunden ausgewählte Kleidungsstück erkennen und passenden Kleidung und Accessoires empfehlen. Der „komplette Style“ wird im Spiegel-Display dem Kunden angezeigt.

Eine weitere kleine Revolution ist das Ende der Kassenschlange. Zara Mitarbeiter sind mit iPads ausgestattet und können somit Kunden direkt am Regal beraten und App-basierte Zahlung durchführen. Zara und die Inditex-Gruppe haben dafür zwei Apps entwickelt. Für Bar- und Kartenzahlungen steht weiterhin die Kassenzone zur Verfügung und seit dieser Woche auch erste Self-Checkout Terminals. Der große Vorteil bei Zara – alle Kleidungsstücke sind mit RFID-Tags ausgestattet, somit müssen die Produkte vom Kunden nicht einzeln für den Self-Checkout gescannt werden. Allerdings muss weiterhin jedes Stück einzeln an den Self-Checkouts für die Entfernung der Warensicherung über die Sensorfläche geführt werden.

Interessant ist der neue Zara-Flagship in der britischen Hauptstadt auch aufgrund der Tatsache, dass der über zwei Etage führend Store im Erdgeschoss über kein Schaufenster verfügt. Die komplette Breite des Stores ist offen gestaltet und ermöglicht somit vollen Einblick auf die Retail-Architektur und die aktuelle Kollektion.

VM one mit 86 Digital Signage im Pilotstore 8Foto: invidis)
VM one mit 86 Digital Signage im Pilotstore 8Foto: invidis)

Im Frühjahr 2018 erreichte Zara auch mit einer Augmented Reality App große Aufmerksamkeit, die für 14 Tage (ein Kollektions-Zyklus) in 120 Flagshipstores weltweit Zara-Produkte via AR erlebbar machte. Doch im Gegensatz zur noch sehr aufwendigen AR-Kampagne ist das neue Zara Shopkonzept skalierbar ausgelegt und wird zukünftig auch in anderen Flagships realisiert.

Erwähnenswert sind auch die neuen 86“ Digital Signage Installationen direkt neben den Produkten. Bisher fokussierte sich Zara bei Digital Signage auf wandfüllende LED im Kassenbereich und ggfls. Pillar-Wraps (gebogene LED um Säulen)..

Die 13. jährliche DSS Europe Konferenz dreht sich dieses Jahr rund um das Thema „Digital Storytelling – Changing the Narrative with Digital Signage“. Retail Architekten und Digital Signage Experten präsentieren und diskutieren Best Practice und neue digitale Technologien. Mehr Informationen zum Kongress und der Ausstellung am 4/5 Juli 2018 in Frankfurt/Main auf digitalsignagesummit.org

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