invidis Digital-out-of-Home: DooH Markt – Schweiz

Gut Ding will Weile haben

In der Schweiz läuft auch beim Thema digitale Außenwerbung alles gemächlich – und anders.

Top 30 Digital-out-of-Home-Netzwerke in der Schweiz 2013
Top 30 Digital-out-of-Home-Netzwerke in der Schweiz 2013

Wer in der Schweiz fragt, wie es um DooH steht, der wird vermutlich auf Unverständnis stoßen. Denn wie in so vielen anderen Dingen geht das Land auch hier einen ganz eigenen Weg: Denn DooH nennen die Schweizer AdScreen. Was so modern klingt, hat Tradition. Bereits seit 1995 gibt es hier digitale Außenwerbung. Das erste Netzwerk war das der Post, das auch heute noch erfolgreich besteht.

Doch gut Ding will wirklich Weile haben. Denn selbst 17 Jahre später spielt AdScreen eine untergeordnete Rolle. Das mag an den strikteren Gesetzen für Außenwerbung liegen oder aber an der Tatsache, dass kaum ein Netzwerk es schafft, den deutsch-, italienisch- und französischsprachigen Markt gleichermaßen zu bedienen. Aber: Gemessen am Anteil des Gesamtwerbemarktes ist DooH in der Schweiz erfolgreicher als in den anderen deutschsprachigen Ländern. Insgesamt verbuchte der digitale Außenwerbemarkt in 2012 einen Umsatz von 15 Millionen.

Besonderes Augenmerk liegt hier seit 2001 auf den Bahnhöfen. Denn seitdem baut die APG kontinuierlich ihr Netz an eBoards und ePanels auf. Ebenfalls massiv im Aufbau befindet sich das Apothekennetzwerk der Excom. Das Unternehmen liefert erfreulicherweise auch sehr gute Vermarktungsdaten und blickt optimistisch in die Zukunft. „Die Akzeptanz und Glaubwürdigkeit steigt und bringt den Erfolg“, sagt Erich Mazenauer, Mitglied der Geschäftsleitung, Excom Media. „2013 wird ganz im Zeichen der Medienagenturen stehen. DooH soll ein fixer Bestandteil der Buchungssysteme von Agenturen werden – daran arbeiten wir und sind sehr zuversichtlich, dass wir das auch erreichen werden.“

Die Schweizer Flughäfen werden dominiert von den Vermarktern Clear Channel und Neo Advertising. Hauptvermarkter in der Schweiz ist aber die Goldbach Media, die zum Beispiel Tankstellennetze im Angebot hat.

Damit AdScreen langsam, aber sicher zu einem gängigen Werbemedium wird, kümmert sich in der Schweiz der landeseigene Verband IG adscreen besonders intensiv um Standards, Marketing und Akzeptanz bei Werbekunden. Fredy Grau, Präsident der IG adscreen, sieht erste Erfolge, bleibt aber kritisch: „DooH ist ein ideales Ergänzungsmedium zu bestehenden Kampagnen und die Werber realisieren das. Wir sind aber noch entfernt vom medialen Mainstream. Wiederkehrende Kunden und wachsendes Interesse bei den Agenturen kündigen eine Wende an.“

(17. März 2014)