Digital Signage Software und Apps – Metro Future Store

Digital Signage im Supermarkt kennt jeder: Bildschirme an Fleischtheken oder im Kassenbereich, auf denen Informationen, Eigenwerbung, Angebote oder regionale Anzeigen zu sehen sind. Das ist längst keine Seltenheit mehr.

Anders sieht es im Real Future Store der Metro Group aus. Dort werden Techniken erprobt, die das Einkaufen leichter und angenehmer gestalten sollen. Bei Erfolg werden sie von weiteren Märkten übernommen.

Von außen ist es dem Real in Tönisvorst in keinster Weise anzusehen, dass sich im Inneren die Zukunft des Handels abspielt. Doch das Einkaufserlebnis geht weit über die bekannten Digital Signage-Installationen hinaus. Neben Instore-Kommunikation, spielt dort die mobile eine zunehmend wichtige Rolle.

Frank Rehme
Frank Rehme, Senior Innovation Manager METRO SYSTEMS GmbH
Begonnen hat die Idee bereits früh: Im 2003 eröffneten Future Store in Rheinberg gab es mobile Einkaufsberater als Tablet PCs an den Einkaufswagen. Als der Future Store 2008 nach Tönisvorst am Niederrhein zog, sollten diese Einkaufsberater effizienter gestaltet werden. „Warum sollten wir eine Hardware installieren, wenn jeder Kunde eine in der Tasche hat, mit der er vertraut ist“, erzählt Frank Rehme, Innovationsmanager bei Metro Systems.

Zu dieser Zeit begann die Entwicklung von Apps bei Metro, anfangs technisch noch sehr rudimentäre. Denn Smartphones gab es damals praktisch noch nicht. Die erste App, eine mobile Einkaufsliste, verzeichnete dementsprechend geringe Downloadzahlen.

„Dann kam Apple mit seinem iPhone auf den Markt und wir mussten zunächst erst einmal lernen, wie der App-Store funktioniert“, berichtet Rehme. Integriert wurden in die erste Applikation die Angebote aus dem Internet wie die Einkaufsliste, Angebote, Kochshows und der Storefinder. „Die Downloadzahlen haben uns total überrascht. Allein in den ersten Wochen waren es schon 100.000.“ Die App wurde und wird kontinuierlich weiterentwickelt, so wurde beispielsweise Social Media und Push-Services integriert.

Es folgten weitere Anwendungen für Businesskunden der Metro Cash & Carry Großmärkte, Spiele sowie Marketing Apps, Die neueste Kreation, ein Kochbuch zum Herunterladen, wurde mit dem Preis für Onlinekommunikation ausgezeichnet. Alle Apps laufen allerding nur auf dem iPhone. Das, so Rehme soll sich aber ändern. Mittlerweile gibt es eine eigene Business Unit mit einem Entwicklungsteam, das die Apps für das Betriebssystem Android fit machen soll.

Ziel ist es, den gesamten Einkaufsprozess des Kunden übers Mobiltelefon zu begleiten. Diesem Ideal entspricht der MEA, der mobile Einkaufsassistent für Kunden des Future Stores. Mit ihm lassen sich mobile Einkaufslisten erstellen, Payback-Punkte abrufen, an der Kasse bezahlen und er weist den Weg durch den Markt. Wirklich fortschrittlich ist allerdings die Möglichkeit, Barcodes einzuscannen. Dadurch entfällt dieser Schritt an der Kasse. „Im Geschäft etwas selber zu scannen, ist im europäischen Ausland, vor allem in Skandinavien, ein großes Thema“, sagt Rehme. „In Deutschland sind die Kunden mit dieser Möglichkeiten noch nicht vertraut.“

Getestet wird das Szenario im real,- Future Store in Tönisvorst. Auch die Ausweitung auf andere Filialen ist, obwohl technisch möglich, derzeit noch nicht vorgesehen. In zwei bis drei Jahren allerdings, schätzt Frank Rehme, wird sich in den Supermärkten einiges ändern.

Der MEA ist zukunftsweisend. Nicht nur begleitet er den Kunden vom Erstellen der Einkaufsliste bis zum Bezahlen durch den ganzen Markt, er ist auch eingebunden in das gesamte interne System. „Es ist bei allen Apps die große Kunst, sie zu integrieren“, sagt Rehme. Der MEA ist in das Kassensystem und in die Warenwirtschaft eingebunden. Das ermöglicht das Selbstzahlen und -scannen und das Senden von Artikelinformationen aufs Mobiltelefon.

Noch aber müssen Kunden mit mobilen Technologien vertrauter und die Technik weiter entwickelt werden . Auch andere Handelsketten werden nachziehen und vergleichbare Technologien anwenden Doch der Future Store ist richtungsweisend und die Apps bieten Potential. Denn sobald das Mobiltelefon ständiger Begleiter beim Einkaufen ist, wird direkte Werbung attraktiv. Die individuelle Ansprache ist das Ziel und Rehme glaubt auch fest an die Realisierung, nicht nur bei Metro.

„In fünf Jahren wird es einen Agenten auf dem Mobiltelefon geben, der genau die Neigungen und Interessen des Nutzers kennt. Er wird dann als persönlicher Spamfilter für Werbung fungieren und nur noch personalisierte Werbung mit 100%iger Relevanz weiterleiten.“

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