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Quartalszahlen JCDecaux

Q1 bon - Q2 so lala

Die bereinigten Umsätze von JCDecaux wuchsen im ersten Quartal um 3,3% auf 569 Millionen Euro. Für das laufende zweite Quartal geht der Außenwerber aber von einem deutlich verlangsamten Wachstum aus. Im dritten Viertel des Jahres soll Olympia wieder für bessere Zahlen sorgen, so hofft man in Paris.
Die Transportmedien wuchsen in China, Singapur und Großbritannien stark - teilweise zweistellig(Foto: JCDecaux Airport)
Die Transportmedien wuchsen in China, Singapur und Großbritannien stark – teilweise zweistellig(Foto: JCDecaux Airport)

Mit den Zahlen des weltgrößten Außenwerbekonzerns läuft es im Jahr 2012 ein wenig so, wie derzeit auf dem Börsenparkett: Nach tollen Wachstumsraten in den ersten drei Monaten des Jahres entwickelt sich seit April alles wieder etwas durchwachsen. So kann die JCDecaux SA für die Periode bis Ende März insgesamt ein bereinigtes Umsatzplus welt- und konzernweit von 3,3% vorweisen. Dabei entwickelten sich die drei Säulen Stadtmöblierung, Transportmedien und Großflächenwerbung unterschiedlich gut.

Bei der Großflächenwerbung, dem umsatzmäßig kleinsten Bereich, schwächelt das Unternehmen. Zwar wuchs der Umsatz „eigentlich“ von 92,3 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro – was einen Anstieg um 8,3% bedeuten würde. Organisch – also bereinigt um Übernahmen beziehungsweise Veräußerungen sowie Wechselkurseffekte – steht aber ein einstelliger Minusbetrag zu Buche: Der Bereich Großflächenwerbung sank organisch um 2,2%. Hier zeigt sich das schwieriger werdende wirtschaftliche Umfeld.

Auch die Stadtmöblierung – immer noch der größte Umsatzbringer – wuchs organisch recht schwach um 0,5% auf 265,5 Millionen Euro. Hier hat das US-Geschäft die Zahlen nach oben gerissen: Ein nicht näher ausgewiesenes starkes Wachstum brachte die Unternehmenseinheit nach vorne. Die Schlüsselmärkte Frankreich und Deutschland performten weniger stark; beide Länder wuchsen einstellig. In Großbritannien konnte keine wesentliche Veränderung vermeldet werden.

Jean-François Decaux: JCDecaux soll stärker als der Medienmarkt wachsen (Foto: JCDecaux/ Gilles Dacquin)
Jean-François Decaux: JCDecaux soll stärker als der Medienmarkt wachsen (Foto: JCDecaux/ Gilles Dacquin)

Die Transportmedien sind nach wie vor das zweitwichtigste Pferd im Stall. Umsatzmäßig galoppierten die Transportmedien geradzu. Ein bereinigtes Umsatzwachstum von 10,2% katapultierte die Sales hier von 181,3 Millionen im Vorjahresquartal über die 200-Millionen-Marke auf 203,5 Millionen Euro. Hier glänzten auch regional alle Rösser, vor allem im Fernen Osten. Der Unternehmensbereich Transportmedien erreichte in Asien ein laut JCDecaux „beachtliches Wachstum, wobei Großchina zweistellige Umsatzzahlen meldete“. Im ökonomisch boomenden Stadtstaat Singapur erzielte der Konzern nach Fertigstellung des neuen digitalen Werbeangebots im Flughafen Changi ein „kräftiges Umsatzplus“. Aber auch Frankreichs und Großbritanniens Transportmedien wuchsen zweistellig, der Rest Europas im mittleren einstelligen Bereich.

In einer persönlichen Stellungnahme von Vorstandschef und Co-CEO Jean-François Decaux zeichnet sich eine vorsichtige Sicht auf das aktuelle Quartal ab. Er rechnet mit einem organischen Wachstum um etwa 1% – also einer Durststrecke. Er erwähnt ein verlangsamtes Wachstum in einigen europäischen Märkten wie Frankreich, und vor allem eine sehr niedrige Wachstumsrate in China.

Für das dritte Quartal, in das die Olympiade in London fällt, erwartet Jean-François Decaux aber wieder ein gesundes Wachstum. Durch die Diversifizierung und dort vor allem die gute Präsenz in den Schwellenländermärkten erhofft er sich ein Wachstum über dem des Medienmarktes. Zudem solle die solide Unternehmensbilanz mittelfristig ein zentraler Wettbewerbsvorteil sein, so Decaux in seinem Statement.