Nur wenige Tage nach dem Beschluss der Loewe-Hauptversammlung hat das zuständige Registergericht am Amtsgericht Coburg am 7. August 2013 die Eintragung zur Herabsetzung des Grundkapitals der Loewe AG vorgenommen. Die Kapitalherabsetzung wird in vereinfachter Form im Verhältnis 4:1 vollzogen. Dadurch wird das Grundkapital von 13.009.228,00 Euro auf 3.252.307,00 Euro vermindert.
Basis für mögliche Kapitalerhöhung
Dies bildet laut Loewe Finanzvorstand Rolf Rickmeyer die Basis für eine sich anschließende Kapitalerhöhung, bei der rund 6,5 Millionen neue Loewe-Aktien ausgegeben werden sollen. Die Kapitalerhöhung soll nach Firmenangaben „mit bestehenden Aktionären und neuen Investoren durchgeführt werden“. Die Kapitalherabsetzung war auf der Hauptversammlung am 31.07.2013 mit einer Mehrheit von rund 98 % beschlossen worden.
Loewe-Vorstandsvorsitzender Matthias Harsch sieht darin „ein eindeutiges Votum unserer Aktionäre für den vom Vorstand eingeschlagenen Sanierungskurs“. Zusammen mit dem ebenfalls auf der HV bekanntgegebenen Kooperationsabkommen mit Hisense stelle die Kapitalherabsetzung einen wichtigen Baustein auf dem Weg zum erfolgreichen Umbau von Loewe dar.
Seehofer weckt Hoffnungen
Auch die Politik hat sich eingeschaltet. Möglicherweise kann Loewe hoffen, dass die bayerische Staatsregierung dem Unternehmen unter die Arme greift. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will am morgigen Dienstag mit Teilen seines Kabinetts in Kronach über strukturpolitische Maßnahmen für die Region diskutieren. Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) und Finanzminister Markus Söder (CSU) sollen ebenfalls an dem Treffen teilnehmen.
Allerdings hatte es zuletzt von Seiten der FDP – die mit in der Regierung sitzt – und dem von ihre geführten Wirtschaftsressort geheißen, dass sich die Frage nach Staatshilfen derzeit nicht stelle. Aufgrund des nahenden Wahltermins in Bayern könnte Loewe allerdings durchaus auf ein wie auch immer ausfallendes wirtschaftspolitisches Schmankerl seitens der Staatsregierung hoffen.