Bank Austria hat sich bei der Modernisierung für einen Dreischritt entschieden: Die vier bisher eröffneten neuen Filialen nennt die Bank Austria etwas sperrig Filialen neuen Zuschnitts. Damit möchte man die Top-Filialen von den eigentlichen Flagships absetzen, die als Flagship in den Bundesländern – beziehungsweise bankintern bürokratisch-nüchtern – als „Beratungszentren“ eröffnet werden. Von den eigentlichen Flagships soll es je Bundesland eine geben. Anfang 2015 eröffnen die beiden ersten Flagships, in denen auch vermögende sowie Geschäftskunden bedient werden. Zudem sind neue reine Selbsbedienungsfilialen entstanden, von denen in diesem Jahr drei eröffnet wurden (Stephansplatz in Wien, St. Pölten sowie Graz). Hier arbeiten keine Banker mehr, Video-ATMs treten an ihre Stelle.
Ende Mai war zunächst Premiere für die neue Filiale an der Wiedner Hauptstraße in Wien, im Zentrum Simmering auf der Simmeringer Hauptstraße und beim Messecarree bei der neuen Wirtschaftsuniversität (Vorgartenstraße). Ende September folgte die im Hauptbahnhof von Wien eröffnete Filiale.
Das Konzept ähnelt dem, das man von den Vorzeigefilialen und Flagships anderer Retail Banken kennt: längere Öffnungszeiten (in dem Fall durchgehend von 9 bis 18 Uhr an Werktagen), „Empfangsmanager“ nehmen die Anliegen der Kundinnen und Kunden entgegen und können diese punktgenau sowie zielgerichtet an die richtigen Experten für die Kundenanliegen weitervermitteln. In den Selbstbedienungsfoyers stehen den Kunden Geräte der neuesten Generation zur Verfügung.
Informationen erfolgen zusätzlich über interaktive Screens und Info-Tablets, zukünftig sollen auch nicht näher spezifizierte Multifunktionsterminals zum Einsatz kommen, auf denen beispielsweise Tickets gekauft werden können. Die Terminals sollen über eine Video-Funktion verfügen, um mit Kundenberatern in Kontakt treten zu können. Bei den Video-Funktionalitäten setzt man auf Go To Meeting, eine Citrix-Lösung
Die Beratung wird von spezialisierten Beratungsteams für Veranlagung und Finanzierung durchgeführt, zusätzliche Experten (Leasing-, Fonds- oder Versicherungsberatung) können zugeschaltet werden. Für die Kundenberatung wurde auch eine eigene Beratungs-App entwickelt, die nach einer Testphase noch dieses Jahr zum Einsatz kommen soll.
Austrias neue Filialen verfügen zudem über bequeme Lounges. Auch das ist ein Gestaltungselement, das bei den seit einiger Zeit eröffneten und projektierten Häusern zu finden ist.
Auch das neue Haus an Wiens Hauptbahnhof ist nach dem Konzept entstanden – in Sichtweite der ÖBB. Diese Flagship-Filiale ist mit 660m² schon räumlich recht großzügig gehalten. Sie wurde mit zwei Geräten für Ein- und Auszahlungen, fünf Geldausgabeautomaten, fünf Kontoauszugsdruckern mit Überweisungsfunktion und vier modernen Screens ausgestattet. Insgesamt 24 Mitarbeiter arbeiten an dem Standort, der über fünfzehn Beratungsplätze und einen 24/7-Safe verfügt.
Insgesamt werden nach Angaben der Bank über 100 Millionen Euro in die neue Filialgestaltung, die technische Ausstattung der bestehenden Filialen und den Ausbau von SmartBanking investiert. Ab dem ersten Quartal 2015 wird der Roll Out mit den Eröffnungen der Flagships in Mödling nahe Wien sowie in Salzburg (Standort: Mirabellenplatz) fortgeführt. Eine fünfte Filiale neuen Zuschnitts soll noch in diesem jahr in Tulln an der Donau eröffnet werden.