Einen 98″ 8K UHD TV, der mit 7.680 x 4.320p auflöst – und damit die 16-fache Auflösung eines Full HD Panels beziehungsweise die Vierfache Auflösung eines UHD Screens liefert – den hat der chinesische Hersteller BOE bereits im vergangenen Jahr auf der CEATEC in Japan gezeigt. Für die Panel setzt der Hersteller auf seine proprietäre Technologie ADSDS, die wie IPS 178° Betrachtungswinkel erlauben soll. Das 500 nit lichtstarke Modell wird BOE zu Folge schon bei NHK eingesetzt.
Laut einer aktuellen Einschätzung von Digitimes Research ist BOE neben Sharp und LG Display unter den derzeit aktivsten Firmen, die die 8K-Produktion vorbereiten. In der Aufzählung fehlt Samsung, die allerdings zeitgleich mit LG einen 8K-Prototypen vorgestellt haben (beide 98″).
Auch von NEC ist bekannt, dass der Hersteller an 8K arbeitet. Zudem darf man auch Panasonic unterstellen, hier zu entwickeln. Das ergibt sich alleine aus dem für den Konzern wichtigen Broadcast- und Produktionsbereich. Bei Sony: dito.
Losgehen wird es mit 8K in Japan – das sagt Digitimes, und darauf deuten auch alle weiteren Quellen hin. Schließlich hat Bekanntlich will der japanische TV-Sender NHK bald schon reguläre Ausstrahlung in 8K UHD beziehungsweise Super Hi-Vision ausstrahlen. Das könnte früheren Plänen zufolge bereits 2016 sein, spätestens aber 2018, wie aktuell zu hören ist. Geforscht wird bei NHK an 8K bereits seit 1995.
Mit Sharp nennt Digitimes den neben LG und BOE Dritten, der am aktivsten bei der Vorbereitung sein soll. Die TV-Geräte kommen den Analysten zufolge 2018 bis 2020 auf den (japanischen) Markt. Laut Digitimes prüfe LG Display derzeit die Produktionsvorbereitung von 98″ und 55″ Geräten in 8K. Sharp und BOE wiederum bereiten demzufolge die Produktion vor. Bei Sharp ist die Rede von 98″ und 82″. Ob beispielsweise ein 55″ Super Hi-Vision eine ideale Größe darstellt, kann man diskutieren: Je höher die Auflösung, umso größer sollte der Screen sein.
Auf dem TV-Markt erwartet Digitimes für das 4K Ultra HD im Jahr 2015 einen Markanteil der abgesetzten Geräte von 13 %. In Japan liege der Anteil derzeit schon bei 30 %. Veraufte Geräte jenseits von 50″ seien zu 40 % UHD TVs. Daran lässt sich ablesen, dass eine Einführung von 8K TV im Jahr 2018 auch erst einmal von den Konsumenten gewollt ist – auch im technikbegeisterten Japan oder im ebenso ambitionierten Markt in Korea.
Für einen 8K Optimismus spricht dagegen die Entwicklung bei Computermonitoren: Hier haben sich 4K Modelle schneller durchsetzen können – und sind die Preise schneller gepurzelt – als es viele Marktbeobachter erwartet hatten. Allerdings handelt es sich dabei um kleinere Zoll-Größen (günstiger). Zudem spielt die Produktion Distribution von 4K oder gar 8K Bewegtbildinhalten eine Rolle. Es ist etwas anderes, ob sich jemand einen Pixel- und Farbkracher zulegt, um zu zocken und schöne Websites und Fotos oder Videos zu genießen – oder ob er damit regelmäßig hochwertige Serien und Filme empfangen und schauen möchte.
Für die B2B Welt prognostiziert Digitimes, dass sich 8K in Anwendungen wie Kontrollräumen, in Museen und bei Public Displays durchsetzen wird. Wohlweislich nennt Digitimes hier noch keinen Zeitpunkt. Schließlich sind auch im Jahr 2015 die Ultra HD-Screens für Digital Signage und Co. bei weitem noch keine „Mal eben“-Investitionsgüter.