In einer Langzeitbetrachtung zeigt der ZAW, in dem über 40 Verbände der Medien- und Kommunikationswirtschaft organisiert sind, dass die Bedeutung der Werbewirtschaft in der ersten Dekade des aktuellen Jahrhunderts stetig gesunken ist: Setzte sie 2000 bei einem Wachstum von 7,1 Prozent noch 33,21 Milliarden Euro um, werden es im kommenden Jahr voraussichtlich nur mehr 28,63 Milliarden sein. Das entspricht einem Minus von 16 Prozent (-4,58 Milliarden). Insgesamt stand in fünf der zurückliegenden neun Jahre ein Minus vor den Werbeausgaben.
Die Gründe für die Werbeschwäche sind laut ZAW vielschichtig. Zwar spielt der Absturz der deutschen Wirtschaft eine große Rolle. In Branchen mit besonders starken Folgen der Finanzkrise wie der traditionell werbestarken Autoindustrie ist der Werbeschwund teils ausgeprägt. Dennoch zeigt sich nach der Markt-Analyse, dass nicht alle Unternehmen parallel zum Wirtschaftseinbruch auch die Werbeinvestitionen zurückfahren. Der Handel, die Lebensmittelproduktion, die Möbelindustrie sowie der E-Commerce haben nach einer Studie des Instituts Nielsen-Research eine gegenläufige Werbestrategie gefahren und die Investitionen teilweise zweistellig erhöht. (rs)