Ströer legt Börsengang für 15. Juli fest

Ströer wird am 15. Juli an die Börse gehen. Das Kölner Werbeunternhemen ist nach Kabel Deutschland und Brenntag der drittgrößte Neuzugang an der Frankfurter Börse in diesem Jahr. Wie Ströer am Freitag mitteilte, sollen beim Initial Public Offering (IPO) bis zu 412 Millionen Euro von den Investoren eingesammelt werden.

Die Ströer-Aktien können ab Montag bis zum 13. Juli gezeichnet werden. Der Preis liegt bei 17 bis 24 Euro. Die Anzahl der Aktien steht noch nicht fest. Sie soll erst auf Basis des Zuteilungspreises festgelegt werden. Ziel des Unternehmens ist es, durch eine Kapitalerhöhung 275 Millionen Euro einzunehmen. Rechnerisch bedeutet das: Läge der Ausgabepreis in der Mitte der Preisspanne, müssten 13,4 Millionen Aktien ausgegeben werden.

Zudem werden 4,16 Millionen Ströer-Papiere vom Finanzinvestor Cerberus angeboten. Der hatte Ströer 2004 bei der Finanzierung der Übernahme der früheren Deutsche Eisenbahn Reklame geholfen und hält seitdem eine Option auf 15 Prozent der Ströer-Anteile. Dem Unternehmen könnte die Mehrzuteilungsoption weitere 37 Millionen Euro einbringen.

Die beiden Ströer-Eigentümer, Udo Müller und Dirk Ströer, werden bei dem IPO keine Aktien verkaufen. Sie möchten gemeinsam mit Finanzvorstand Alfried Bührdel Aktien im Wert von rund fünf Millionen Euro zum Emissionspreis kaufen. Das Unternehmen sei für ihn ein attraktives Investment, sagte Udo Müller. „Deshalb werde ich meine Anteile am Unternehmen nicht veräußern, sondern neue Aktien zeichnen.“ Vermutlich werden rund 45 Prozent des Unternehmens an der Börse handelbar sein.

Ströer plante schon seit längerem den Börsengang. Die allgemein schlechte Wirtschaftslage und die jüngsten Krisen in Griechenland und Spanien sorgten allerdings für einen Aufschub des Vorhabens. Kurzvor Ostern wagten allerdings andere Unternehmen den Sprung an die Börse – das erste Mal seit zwei Jahren gab es damit wieder Neuzugänge in Frankfurt. Möglicherweise machte dies auch Ströer Hoffnung, dass die Aktien von Börsenneulingen wieder gefragt sind.

 (sw)