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Gut gefüllte Lager

Umsatz mit Flüssigkristallen sinkt

Nach einem positiven dritten Quartal ist die Nachfrage an Flüssigkristallen für Flachbild-Fernseher, Laptops und Handy-Displays gesunken. Das schlägt sich nun auch in den Umsatzzahlen des Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck nieder, einem der größten Hersteller der Kristalle.

Im dritten Quartal sorgte das florierende Geschäft mit Kristallen noch dafür, dass der operative Konzerngewinn um 64 Prozent auf 363,5 Millionen Euro stieg. Doch nun sind die Lager der asiatischen Kunden voll und der Konzern rechnet nun in der zuletzt boomenden Flüssigkristall-Sparte mit schwächeren Geschäften. Zudem dürfte der höhere Euro die Umsätze schmälern. Im laufenden Jahr würden die Konzernerlöse daher voraussichtlich nicht mehr so stark steigen wie bislang erwartet.

Beim Konzernumsatz rechnet das Management jetzt nur noch mit einem Wachstum von 19 statt 21 Prozent. Für den Bereich Flüssigkristalle wurde das Umsatzplus von zuvor 50 Prozent auf 35 Prozent heruntergeschraubt. Zuletzt profitierte Merck von einer patentgeschützten Technik namens PS-VA, die schnellere Schaltungen und damit eine bessere Bildqualität ermöglicht. Inzwischen sei die Nachfrage aber etwas abgeflaut und die Display-Hersteller hätten ihre Produktion gedrosselt.

Im Flüssigkristallgeschäft stieg der operative Gewinn um 90 Prozent und der Bereich erzielte eine Umsatzrendite von 53,6 nach 34,1 Prozent vor Jahresfrist. „Insgesamt macht das Geschäft viel Freude“, sagte Konzernchef Karl-Ludwig Kley. Denn trotz der erwarteten Abschwächung soll die Sparte im Gesamtjahr 2010 immer noch auf eine Umsatzrendite von 52 Prozent kommen – ein Wert, von dem andere Unternehmen in der Spezialchemie nur träumen könnten.