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Die Macht bleibt in der Familie

Konzerne, die in Familienhand bleiben, scheint es kaum noch zu geben. In Südkorea allerdings beweisen die kürzlich stattgefundenen Führungswechsel bei Samsung und LG das Gegenteil. Dort haben die durch Familienband zusammengehaltenen Unternehmenskonglomerate sogar einen eigenen Namen: "Chaebol".

Der Samsung-Gründer Kun-hee Lee vermachte seinem Sohn einen einflussreichen Präsidentenposten beim weltweit größten Elektronikkonzern. Der 42jährige Jae-yong war bisher als Vizepräsident und COO tätig. Der jetztige Posten gilt als Schritt, um ihn als CEO bei Samsung zu etablieren. Auch die Tochter des Firmengründers bekam einen lukrativen Posten: Sie ist nun CEO und Präsidentin der Tochterfirmen Hotel Shilla und Samsung Everland.

Ende September hatte es bei LG Electronics einen ähnlichen Führungswechsel gegeben. Der amtierende Chef musste einem Enkel des Unternehmensgründer Platz machen. Dieser ist zudem der Bruder des Chairmans der gesamten LG-Gruppe.

Das Prinzip, der Familie lukrative Posten zu vermachen, ist fragwürdig. Denn ob auf diese Weise immer die Besten ganz oben landen, wird von Beobachtern skeptisch gesehen. Gerade der Neue bei Samsung wird als unbeschriebenes Blatt und Einsiedler beschrieben. „Er hat einiges vor sich“, sagt Sun-tae Lee, Analyst bei Meritz Securities. „Erst wenn er es schafft, Samsungs Säulen einen neuen Geschäftszweig hinzuzufügen, kann man sagen, er ist qualifiziert.“

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