Wie Digitimes herausgefunden haben will, werden Sharp und Foxconn den chinesischen und taiwanesischen Markt bald unter einem neuen Markennamen mit Displays aus Sakai beliefern. Vorerst ist die Rede von Consumerprodukten – vom angedachten Trio mit Apple ist aktuell wenig zu hören.
Fast hört man die Bach’schen Goldberg-Variationen über das News-Piano klimpern: Apple und Foxconn mit Sharp bei iPad-Modellen; nein, doch ein iTV-Dings von Sharp, Foxconn und Apple. Oder: Foxconn und Sharp werden unter einem noch unbekannten Namen Displays für den Consumer-Markt in Asien liefern. Dieses neue Thema hat jetzt Digitimes.com angespielt. Wie Digtimes aus nicht näher genannten Quellen erfahren haben will, planen der angeschlagene japanische Konzern und sein Minderheitseigner und Geschäftspartner ein neues Display-Modell für den taiwanesischen und – nachfolgend – den chinesischen Markt unter einem dritten Markennamen. Der LCD 60-Zöller soll mit dem dortigen Multimedia on Demand (MOD)-Service von Chunghwa Telecoms kompatibel sein.
Laut dem Artikel sollen die Consumer-Geräte aus dem japanischen Sakai stammen. Man mag hoffen, dass die laut Digitmes für das dritte Quartal angedachte Lieferung der Displays von Sakai nach Hon Hai pünktlich erfolgt. Und nicht mit den retardierenden Elementen und da capos notiert ist, wie die seit Monaten immer wieder schleppende Übertragung der hochmodernen LCD-Plant. Schließlich geht es um viel Geld.
Denn in Sakai, wo die SDP-Ausgliederung nach neuer Namensfindung und zwischengeschaltetem Holding-Rauschen für Anfang August im Programmheft stand, verschiebt sich der Beginn des Konzerts erneut. In einer äußerst puristischen Mitteilung kurz vor dem zuletzt vor ein paar Wochen angekündigten Finale gibt Sharp lediglich bekannt, dass statt Anfang nun Ende August für die letzten Details terminiert ist. Diesmal geht es um eine kleine Kadenz zwischen Foxconn/ Hon Hai (oder vielmehr SIO Holdings), Sharp und den beiden Minderheitseignern der neuen SDP (Sakai Display Products Corporation).
Die Partitur wurde also erneut überarbeitet. Über die Gründe lässt keiner der Beteiligten etwas verlauten. Möglicherweise sind die Zahlen, die Sharp am 2. August vorlegen will, wichtiger als Verkaufsdetails des SDP-Deals. Oder es gibt in diesem Zusammenhang steuerliche Gründe. Vielleicht ist auch im Zusammenhang mit dem SIO-Vehikel noch etwas im Schwange. Das könnte mit der neuen Marke für den chinesisch-taiwanesischen Markt zu tun haben. Oder es gibt an irgendeiner Stelle auch einen Finanzierungsengpass. Denkbar sind auch Interessen eines Dritten, ein Fein-Tuning bei der Bewertung oder der geplanten Übereignung von Patenten. Oder man hat vor dem 15. September – Sharps 100ten – so viele Baustellen, dass man das vorgegebene Tempo drosseln muss? – Die ersten Takte des Geburtstagsmarsches werden sicherlich verhalten klingen – nach dem Requiem, das Sharp in diesem Jahr begleitet: äußerst bescheidener Börsenkurs, rote Zahlen, und – wie zuletzt zu erfahren war – einer Schrumpfung der japanischen Belegschaft um 15%.