Größere und große OLED-Displays benötigen aus technischen Gründen eine Aktivmatrix (AMOLED), bei der jeder Pixel über einen eigenen Transistor versorgt wird. Statt mit bloßer Spannung müssen die Leuchtdioden jeweils mit Strom versorgt werden. Die prinzipiell aufwändige und kostenintensive Technik wird allerdings günstiger. Schreibt man aktuell verfügbare Trends aus dem Bereich kleiner Displays fort, könnten OLEDs in größeren Displays bald den von der Industrie erwünschten Durchbruch im Consumer- und folgend im B2B-Markt erleben.
Unabhängig davon beginnt allerdings gerade der Wettkampf zwischen OLED und dem konkurrierenden System QLED – oder: QD LED. Hierzu folgt in Kürze ein Überblickartikel auf www.invidis.de.
Kleine Panels zeigen Trend an
Die Nachfrage nach AMOLED- oder Super-AMOLED-Panels in den Größen ab 4 Inch und mehr ist im vierten Quartal 2012 stark angestiegen, wie die Marktforscher von Displaybank/ IHS berichten. Grund: das starke Wachstums im Markt für High-End-Smartphones mit großen Displays. In den letzten vier Monaten des Jahres 2012 wurden 41 Millionen Aktivmatrix OLEDs ausgeliefert – rund 88% davon wurden in Größen ab 4 Inch geordert. Im Einzelnen machten die 4.x-Zoll-Panels 65,1% der Panels aus – die Modelle mit 5.x-Zoll stehen für 22,8% des Marktes.
Besonders rasant ist die Nachfrage nach 5,3 Zoll großen AMOLED-Panels gestiegen, die erstmals im dritten Quartal 2011 verfügbar waren. das Nachsehen haben kleinere Einheiten. Denn der Marktanteil von 3.x-Zoll-AMOLED-Panels stürzte von mehr als 60% im ersten Quartal 2011 auf 11,6% im Q4/ 2012. Fast alle Aktivmatrix OLED-Panels finden ihren Einsatz in Smartphones: 96% wurden in Handys verbaut im ersten Quartal 2012 waren es noch 86%. Der Trend zeigt, dass sich die AMOLED-Technologie bisher nur schwer im Markt für mittel- bis großformatige Panels durchsetzt.
Displays werden dünner und günstiger
Die Verkäufe von Consumer-TV-Displays stagnieren aufgrund der weltweit angespannter werdenden wirtschaftlichen Lage, was Auswirkungen auf die Display- und Zuliefererindustrie hat – so eine weitere Studie der Marktforscher von Displaybank/ IHS. Aktueller Marktrend bis 2016: ein steigender Bedarf an günstigeren Displays, etwa im Bereich Edge-lit. Die großen Hersteller haben seit 2012 ihr Angebot um diese weniger teuren LED-LCD-Displays erweitert. Dem Trend folgende Unternehmen würden das größere Angebot noch verstärken, so die Marktanalysten.
Positiver Effekt ist ein weiterer Preisdruck für die Endkunden, auch im professionellen Bereich. Die Marktveränderungen führen möglicherweise aber auch zu einer Bedrohung für die Hersteller von Lichtleiterplatten (LGPs), da der Bedarf an herkömmlichen Light Guide Plate abnehmen werde, so die Autoren. Das Angebot an Edge-lit-Displays in Größen über 40 Inch und mit mehr als 60 Zoll werde größer. Der Trend zu dünneren Displays hält weiter an – auch weil die LGP-Platten kontinuierlich dünner wurden. Wurden laut Displaybank im Jahr 2010 noch Platten mit 3,5 bis 4mm verbaut, sind es aktuell 3mm dünne Lichtleiter. Premiumhersteller entwickeln aktuell 2mm dünne LGPs. Generell sei bei den Zulieferern ein Trend zu neuen Materialien sowie Produktionsweisen zu beobachten.
LED-Displays – 100% im Jahr 2016
Im Marktausblick für den Zeitraum 2012 bis 2016 hatte Displaybank Anfang diesen Jahres die Bedeutung von TV-Displays mit LED klar herausgestellt. Für das Jahr 2012 gaben sie eine Durchdringung von 65% an. Im Jahr 2014 sollen bereits 90% der Displays mit einer der verschiedenen LED-Technologien von Edge-lit bis Full- beziehungsweise Direct LED arbeiten – für 2016 sollen 100% erreicht sein, so die Prognose vom Januar 2013.