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Projektreport

Wie Digital Signage eine moderne Apotheke noch attraktiver macht

Mit Digital Signage kommt man in einer Apotheke in Kontakt mit Kunden in einer klassischen Wartesituation. In einer modernen Apotheke in München werden zudem noch Menschen in einer Passagesituation erreicht, wie unser Projektreport zeigt.
Fassade der Elvira-Apotheke zur Nymphenburger Straße (Foto: TK/ invidis.de)
Fassade der Elvira-Apotheke zur Nymphenburger Straße (Foto: TK/ invidis.de)

Apotheke vor Ort: allgemeine Marktsituation

Seit Jahren sinkt die Anzahl der deutschen Apotheken kontinuierlich. Im Jahr 2008 wurden 21.602 Apotheken gezählt – 2012 waren es noch 20.921. Immer mehr traditionelle Apotheken schließen; die Anzahl der Neueröffnungen sinkt ebenfalls. Lediglich Filial-Apotheken nehmen zu, können dem Gesamttrend aber nichts entgegensetzen. Nach invidis-Berechnungen dürften bayernweit im Jahr 2013 zwischen 80 bis 100 Apotheken geschlossen haben; in Deutschland etwa 200 bis 300. Allein in und um München gaben 2013 insgesamt 14 Apotheken auf. Demgegenüber standen in der Landeshauptstadt und den umliegenden Gemeinden lediglich 6 Neugründungen – unter’m Strich ein Minus von 8 Apotheken allein im Großraum München.

Hofseite: Eine Drogerie sowie ein Discounter befinden sich auf der Rückseite
Hofseite: Eine Drogerie sowie ein Discounter befinden sich auf der Rückseite (Foto: TK/ invidis.de)

Der Apothekenmarkt in Deutschland ist äußerst stark reglementiert: So liegt die Preisgestaltung bei Medikamenten im Wesentlichen bei den Krankenkassen. Sie erhalten Rabatte bei den Herstellern, die die Apotheker ihnen gewähren und – wie ein vorgelagertes Inkasso – wiederum bei den Pharmaherstellern „eintreiben“ müssen. Im Falle von Hersteller-Insolvenzen bleiben Apotheker auf diesen Beträgen sitzen. Deshalb werden Produkte und Services rund um das klassische Geschäft wichtiger für die Pharmazeuten: Pflegeserien oder Duftöle sind margenträchtiger als die Medikamente, die verpflichtend vorgehalten werden müssen.

Digital Signage trifft auf breite Zielgruppe

Elvira-Apotheke in München: Innenraum mit SoC-Display (Foto: TK/ invidis.de)
Elvira-Apotheke in München: Innenraum mit SoC-Display (Foto: TK/ invidis.de)

In vielen hiesigen Apotheken sind Digital Signage-Installationen zu finden. Seit einiger Zeit gibt es einige Anbieter, die sich auf Digital Signage in Apotheken spezialisiert haben. Neben Service-Infos zu Krankheiten und Gesundheitsvorsorge sind Spots für rezeptfreie Mittel gängige Inhalte. Auch allgemeine Newsdienste sowie Wettervorhersagen gehören zum Repertoire. In der Apotheke trifft man auf die breiteste Zielgruppe überhaupt: buchstäblich jeder ist Kunde.

Der Kunde: „Elvira-Apotheke“

Die „Elvira-Apotheke“ ist eine inhabergeführte Einzelapotheke im Münchner Stadtteil Neuhausen. Sie liegt an der stark frequentierten Nymphenburger Straße. Im SoC-Projekt wurde die Elvira-Apotheke mit zwei Displays ausgestattet. Direkt in der Nähe der Apotheke befindet sich die U-Bahnstation Maillingerstraße, was die Apotheke für Stamm- und Laufkundschaft gut erreichbar macht. In der unmittelbaren Umgebung haben sich diverse Arztpraxen sowie weitere Apotheken niedergelassen; eine Augenklinik ist ebenfalls nahegelegen.

Das an der Seite des Vordereingangs befindliche zweite Display (Foto: TK/ invidis.de)
Das an der Seite des Vordereingangs befindliche zweite Display (Foto: TK/ invidis.de)

Ausgangslage

Die Apotheke wurde im Jahr 2012 an dem neuen Standort eröffnet. Gestalterisch legt man Wert auf eine moderne Erscheinung: LED-Lampen im gesamten Ladenlokal, eine automatisierte Kommissionierungsanlage in den hinteren Räumlichkeiten, außen eine Datenbank-getriebene automatisierte Notdienstanzeige gehörten schon vor der Installation dazu.

Eine Besonderheit zeichnet die Elvira-Apotheke aus: Als eine von wenigen Apotheken ist sie von der Straßenseite aus ebenso zugänglich, wie vom Hinterhof. Dort befinden sich unter anderem eine Drogerie sowie ein großer Lidl-Markt mit Parkplatz. So herrscht einerseits eine Passagesituation vor, da viele Kunden die Apotheke durchaus als Durchgang vom oder zum Hinterhof nutzen. Zugleich sind die Displays auch in der klassischen Wartesituation sichtbar, wenn Kundinnen und Kunden in der etwa 60 Quadratmeter großen Apotheke warten.

Unbeabsichtigter Nebeneffekt: Selbst von außen ist dieses Display - je nach Lichtverhätnissen - gut sichtbar (Foto:TK/ invidis.de)
Unbeabsichtigter Nebeneffekt: Selbst von außen ist dieses Display – je nach Lichtverhätnissen – gut sichtbar (Foto:TK/ invidis.de)

Die beiden 32“ großen SoC-Displays von Samsung wurden per LAN-Kabel angeschlossen. Für die Installation wurden zudem zwei spezielle Ständer von PeTa verwendet, da die Displays in den Regalelementen aufgestellt wurden. Dabei wurde eine standfeste und optisch unauffällige Lösung ausgewählt. Um den Gesamteindruck an der Ladentheke zu erhalten, wurden LAN- sowie Stromkabel unauffällig durch die Führungsrohre des Regals gezogen.

Das Aufbauen, Anschließen und Anpassen der Screens wurde während des laufenden Betriebs in etwa zwei Stunden bewerkstelligt. Als branchenspezifische Digital Signage-Lösung läuft Software von Netscreens, die passende Inhalte ausliefert. Neben Pharma-Spots sind derzeit vor allem bunte Nachrichten und Wetterinformationen Hauptbestandteile des ausgespielten Contents. Auf Wunsch können Inhalte zudem mit dem Logo der Apotheke kombiniert werden.

Der Eingang zur Hofseite wird besonders von der Laufkundschaft genutzt (Foto: TK/ invidis.de)
Der Eingang an der Hofseite wird besonders von der Laufkundschaft genutzt (Foto: TK/ invidis.de)

Zielvorgabe des Kunden

Eine Frequenzerhöhung ist nicht vorgesehen. Aufgrund der sehr günstigen Lage gibt es genügend Laufkundschaft. Auch ein großer Anteil an Stammkunden ist der Apotheke nach dem Umzug treu – teilweise schon in der zweiten oder dritten Generation.

Neben verschreibungspflichtigen Medikamenten sind rezeptfreie Mittel, die over the counter (OTC) gehandelt werden, ein wichtiger Teil des Apothekengeschäfts. Vorrangig soll in der Elvira-Apotheke eine Absatzsteigerung bei OTC-Arzneimitteln ebenso erreicht werden wie eine zeitgemäße und moderne Infotainment-Lösung für wartende Kunden geschaffen werden. Letzteres wurde sofort umgesetzt: Die Kundinnen und Kunden schauen interessiert zu, wenn News und Nutzwertiges ausgespielt werden.

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